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Judentum und Israel
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Unter der Überschrift "Israelische Fahnen gegen Neonazis" berichtete auch die israelische Tageszeitung haZofeh (NRP) vom Berliner NPD-Aufmarsch zum Tag der Arbeit: "Jüdische Demonstranten mit israelischen Fahnen standen gestern neonazistischen Aktivisten gegenüber, die im Rahmen der Veranstaltungen des 1. Mai eine Parade in Berlin abhielten".

Bild unten: Wütende Nazis skandieren Parolen, als Demonstranten am Rande des NPD-Aufmarsches mehrmals die israelische Fahne hochhielten

Nachlese zum 1. Mai

Die NPD darf aufmarschieren

Es dürfte inzwischen ja den meisten bekannt sein. Am 1. Mai durfte die NPD in Berlin aufmarschieren, während linken und antifaschistischen Gruppen die Straße verboten wurde.

Auch das Ergebnis der Politik des Berliner Innensenators Werthebach war in den meisten Tageszeitungen nachzulesen. Wieso ein Innensenator, der auf der einen Seite eine rechtsextreme Partei indirekt begünstigt und auf der anderen Seite linken Demonstranten das Demonstrationsrecht abspricht, nicht zurücktreten muss, ist mehr als nur unverständlich.

Getragen wird dieser Innensenator von einer Großen Koalition aus SPD und CDU. Zumindest die Sozialdemokraten verlieren mit der weiteren Unterstützung von Werthebach zumindest die Glaubwürdigkeit in ihrem Versprechen die Rechtsextremen zurückdrängen zu wollen. So gelang es der NPD, nicht nur in Berlin, mit über tausend Nazis aufzumarschieren.

Protest und Widerstand gegen Nazis sind unerwünscht

Gleichzeitig ist dieser Aufmarsch ein Lehrstück über die zentralen Ideologieelemente der Nazis: Antisemitismus und ein völkischer Antikapitalismus, der mit dem wichtigen Element der "Deutschen Arbeit" , meist verklausuliert als "Arbeitsplätze zuerst für Deutsche", wieder den Vernichtungswahn der Nationalsozialisten aufgreift.

Der Antisemitismus eint die verschiedenen

Flügel der Nazis. Hier eine "Freie Kameradschaft"

auf der NPD-Demonstration

Ein Tag der 
"Deutschen Arbeit"

Wenn dann die NPD "dem Kapital" mit der Forderung aus dem Grundgesetz "Eigentum verpflichtet" entgegentritt, so ist in diesem Zusammenhang nicht etwa die besondere verfassungstreue der Partei festzustellen. Die NPD meint in ihrem ideologischen Zusammenhang damit, nicht nur die Verpflichtung der "Kapitalisten" Deutsche bei der Vergabe von Arbeitsplätzen zu bevorzugen.


Mahler redet über "die Ostküste"

und wettert gegen Globalisierung:
Antisemitismus pur

NS-Sanitäterin vom 
"Braunen Kreuz"

Im nationalsozialistischen Kontext, und nur in diesem kann die NPD betrachtet werden, bedeutet eine solche Forderung implizit, die alte Aufspaltung in sogenanntes schaffendes Kapital, welches den Interessen eines vorgestellten "deutschen Volkes" dienen solle auf der einen Seite. Und, auf der anderen Seite steht dann das "raffende Kapital", welches von den Antisemiten stets mit "den Juden" gleichgesetzt wird. Zwar reden deutsche Nazis heute statt von "raffendem Kapital" von der Globalisierung, wie Horst Mahler in seiner Rede in Berlin, gemeint ist jedoch, in neuer Verpackung, das Alte.

Der ideologische Kreis schließt sich, wenn Mahler in seiner Rede nicht nur die Globalisierung dafür verantwortlich macht, dass "Deutsche" nicht genügend Arbeit haben, sondern auch gleich die Schuldigen findet: die amerikanische Ostküste. Auch dieser Begriff steht im antisemitischen Sprachgebrauch stets für "die Juden".

Nun besteht eine solche Nazi-Demonstration nicht nur aus Ideologen, sondern die Rechtsextremen haben sich eine eigene Infrastruktur aufgebaut. Diese umschließt nicht nur den eigenen Lautsprecherwagen, sondern auch eine eigene Sanität. Wen wundert es dass sie den entsprechenden Namen trägt: Das Braune Kreuz

Abschließend ist noch festzustellen, dass trotz aller Bemühungen des Berliner Innensenators und der Polizei, es antifaschistischen Gegendemonstrantinnen immer wieder gelang wenigstens kleine Kontrapunkte zu setzen. Die versuchten Blockaden der Aufmarschroute der Rechten wurden jedoch stets von der eifrigen Polizei verhindert.

"Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen"

IS/klick-nach-rechts.de

10.05.2001

 


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