12.Oktober 2002:
Nazi-Aufmarsch in München
Die Stadt München wird den Nazi-Aufmarsch am 12.Oktober
nicht verbieten - das Kreisverwaltungsreferat hat sich mit den Anmeldern
auf die Route Theresienwiese - Schwanthaler-strasse - Sonnenstrasse (mit
Hauptkundgebung am Sendlinger-Tor-Platz) und zurück zur Theresienwiese
geeinigt.
Zum Auftakt eines antifaschistischen 12.10. wird auf dem
Marienplatz um 10.00 Uhr Peter Gingold, Widerstandskämpfer gegen das
Naziregime, auf einer Kundgebung sprechen. Ab ca. Mitte der Woche, wenn
(hoffentlich) alles weitere feststeht, sind Sammelpunkte u.ä. auf der
Website,
www.buendnis-gegen-rassismus.de, angegeben.
Hier zur Info ein kurzer Auszug aus einer Pressemitteilung:
"Ursprünglicher Anmelder des Naziaufmarsches gegen die Ausstellung, der am
12.10.2002 von der Theresienwiese über die Schwanthaler-/ Sonnenstr. zum
Sendlinger-Tor-Platz und zurück gehen soll, war Steffen Hupka,
langjähriger Führungskader der "Nationalistischen Front" (NF) und bis
März 2000 Mitglied im Bundesvorstand der NPD. Als Redner sollte u.a.
Friedhelm Busse aus München, langjähriger Chef der Freiheitlichen
Deutschen Arbeiterpartei (FAP) auftreten. Der 73-jährige
Überzeugungstäter ist jedoch gerade u.a. wegen Verunglimpfung des
Staates (er hatte die Gründung der BRD als kriminellen Akt bezeichnet
und die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in der vom Naziregime
geprägten Form gefordert) zu 2 Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt
worden, so daß er als Redner "verhindert" ist. Jetzt treten als Anmelder
und Redner "nur" noch so "harmlose" Gestalten auf wie Martin Wiese,
einer der Neonazis, die wegen versuchten Mordes an dem Griechen Artemios
T. in München vor Gericht standen.
Nun sieht das Kreisverwaltungsreferat - nachdem offensichtlich auf Anraten
der Behörde hin die wegen einschlägiger Straftaten bei früheren
Demonstrationen vorbestraften Erstanmelder in den Hintergrund getreten
sind - keinen Grund, den Naziaufmarsch zu verbieten. Damit wird auch die
Beschlußlage vieler Bezirksausschüsse ignoriert, u.a. der des BA
Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, in dessen Gebiet nun wahrscheinlich der
Aufmarsch stattfinden soll, die sich dafür aussprechen, alle rechtlichen
Mittel gegen die Nazis auszuschöpfen.
Wenn die Nazis in München marschieren dürfen, werden ausländisch
aussehende Menschen, Behinderte, Obdachlose und Punks an diesem Tag um
ihr Leben fürchten müssen, wenn Wiese und Kumpane die Stadt unsicher
machen. Wie will die Polizei gewährleisten, daß nach der Kundgebung
nicht einige dieser Schlägertrupps losziehen und Menschen angreifen?
Das Bündnis gegen den Naziaufmarsch wird das nicht tatenlos hinnehmen. Die
Parole "egal, wo die Nazis marschieren, wir werden präsent sein!" gilt
weiterhin. Und jeden Tag kommen mehr Unterzeichnerinnen und
Unterzeichner aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen dazu,
die ebenfalls den Nazis entschlossen und kreativ entgegentreten wollen."
Für das Bündnis gegen den Naziaufmarsch,
Corinna Poll
Das Bündnistreffen am Dienstag findet nicht im ver.di-Haus,
sondern in den Jugendräumen des DGB-Hauses, Schwanthalerstr. 64, statt.
Aufruf:
Kein Nazi-Aufmarsch am 12.Oktober in
München!
Pressemitteilung des Hamburger Instituts für
Sozialforschung:
Die Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht« im Herbst in München
Die Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des
Vernichtungskrieges 1941—1944« des Hamburger Instituts für
Sozialforschung wird vom 8. Oktober bis zum 24. November 2002 im
Münchner Stadtmuseum gezeigt werden. Das Kulturreferat der Stadt München
hat die Organisation des Begleitprogramms übernommen...
hagalil.com
06-10-02 |