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NPD-Verbotsverfahren droht zu scheitern

Planmäßiges Versagen?

Die jetzt durch das Bundesverfassungsgericht ausgesetzten Verhandlungstage über den Verbotsantrag gegen die NPD wird die Partei und damit das gesamte rechtsextreme Spektrum stärken.

Am Nachmittag des 22. Januar wurde es offiziell: Ein langjähriges Mitglied des Bundesvorstandes der vom Verbot bedrohten rechtsextremen Partei soll auf den Gehaltslisten eines der Landesämter für Verfassungsschutz (VS) stehen. Um wen es sich dabei handelt gab weder das Gericht noch die NPD in Pressemitteilungen bekannt.

Doch ausgerechnet die Aussaugen des VS-Mitarbeiters wurden mehrfach zum Beleg der Verfassungsfeindlichkeit der NPD herangezogen. Nun steht die Frage im Raum, ob die belastenden Aussagen des VS/NPD-Zeugen der Partei überhaupt noch anzulasten sind. Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgericht unter Leitung von Jutta Limbach hat jedenfalls die für Februar angesetzten Verhandlungstage ausgesetzt ohne neue Termine zu veröffentlichen. Die Richter stellen nun sogar Überlegungen nach der Rechtmäßigkeit des Verbotsverfahrens an.

Nicht überraschend ist hingegen die Reaktion der Rechtsextremen, die nun behaupten die Gewalt werde erst vom Staat in die häufiger waren NPD-Funktionäre als Mitarbeiter des Geheimdienstes enttarnt worden. Dazu gehören Carsten Szczepanski und Thomas Dienel, der mehrere Jahre für den thüringischen Verfassungsschutz arbeitete und mit seinen Honoraren die Parteiarbeit finanzierte. Gegen eine Meldung des Berliner Tagespiegel bei dem jetzt genannten Mitglied des Bundesvorstandes handle es sich um den Bundesschatzmeister der Partei Erwin Kemna verwehrt sich die NPD, da Kemna nicht als Zeuge im Verbotsverfahren geladen sei.

Anlass zu Spekulationen hingegen bietet der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Namens eines VS-Mitarbeiters kurz vor der eigentlichen Verhandlung. Auch den Mitarbeitern des VS muss klar gewesen sein, dass ein Zeuge, welcher gleichzeitig als V-Mann tätig ist und zum Beweis der Verfassungswidrigkeit der NPD dienen soll, das ganze Verfahren in Frage stellt. Es wird zu untersuchen sein, warum der Name erst jetzt genannt wird und vor allem ist zu klären, ob und welche Interessen der Geheimdienst daran hat, das Verbotsverfahren platzen zu lassen. Sicher ist nur, dass die Attraktivität der NPD bei rechten Jugendlichen weiter steigt, sollte denn Karlsruhe das schwebende Verfahren ganz aussetzen.

 

  • Thüringer NPD-Kader kassierte ab

Auf der Gehaltsliste des Verfassungsschutz

is/ hagalil.com 23-01-02

 


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