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Judentum und Israel
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Mal bagatellisiert ein Land, mal der Bund:
Anstieg rechter Straf- und Gewalttaten setzt sich im Oktober fort

Die Polizei hat im Oktober 362 rechte Straf- und Gewalttaten erfasst. Gegenüber 333 Straftaten im September ist das ein Anstieg um fast 9%. Von den im Oktober erfassten 26 Gewalttaten (gegenüber 22 im September) waren 20 Angriffe gegen Personen, 2 Brandanschläge und 4 Landfriedensbrüche.

19 Personen wurden nach Angaben der Bundesregierung verletzt, 5 davon waren Opfer fremdenfeindlicher und rassistischer Gewalt. Die Bundesländer mit den im Oktober höchsten Zahlen rechter Gewalt sind Sachsen mit 100, Baden-Württemberg mit 53, gefolgt von Bayern mit 50 Straf- und Gewalttaten.

Damit beläuft sich die Zahl rechter Straf- und Gewalttaten in diesem Jahr bis Oktober auf 9493, davon 545 Gewalttaten. 7136 Tatverdächtige wurden bis Oktober ermittelt, die Zahl der von ihnen verletzten Opfer beläuft sich auf 352. Mit diesen neuen Zahlen sind die Entwarnungen der letzten Monate aus dem Hause Schilys kaum mehr haltbar.

Gleichzeitig drängen sich Zweifel an den von der Regierung vorgelegten Zahlen auf. So verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern für die Monate Juli-Oktober ganze 7 Delikte, während Sachsen im selben Zeitraum 444 rechte Straf- und Gewalttaten meldet. Der SPD-Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns hatte sich am vehementesten gegen die Einführung des neuen Erfassungskriteriums "politisch motivierte Kriminalität" gewehrt, da damit höhere Zahlen als zuvor zu erwarten wären. Wird jetzt weiter gepfuscht?

Auch die Brandenburger Zahlen sind widersprüchlich. Laut "Tagesspiegel" vom 24.11.01 hat die Brandenburgische Polizei von Januar bis September 1500 rechte Delikte registriert. Die Bundesregierung meldet aber nur 905 Delikte. Wo sind die anderen 600 Straftaten hin?

Die Defizite in der Erhebung rechter Straf- und Gewalttaten gehen offenbar in neuer Form weiter. Mal bagatellisiert ein Land, mal der Bund.

Ein Kommentar von Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion, zur Antwort der Bundesregierung auf ihre Anfrage zu rechtsextremen und fremdenfeindlichen Gewalt- und Straftaten im Oktober

[Siehe auch: Übersicht November]

hagalil.com 29-11-01


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