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Judentum und Israel
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Deutschland doch nicht rassistisch?

Eine Großmacht zeigt ihre Muskeln

Wie bereits berichtet, kritisierte der Bericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) die Politik der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus und Rassismus und warnte vor dem zum Teil rassistischen Klima in der deutschen Bevölkerung. 

Nach einer Intervention des sozialdemokratischen Innenministers sollen die Verhältnisse in Deutschland doch nicht so fremdenfeindlich geprägt sein, wie Kritiker meinen.

Sie gehören also an den Pranger, die Männer und Frauen von ECRI, die im Gegensatz zur Bundesregierung nicht glauben wollten, dass denn alles getan würde um Rassismus und Antisemitismus in der Berliner Republik zu bekämpfen und die die Diskussion um "deutsche Leitkultur" als fremdenfeindlich bezeichnen. 

Der stellvertretende Generalsekretär des Europarates, Hans Christian Krüger, äußerte gegenüber der "Welt am Sonntag": Die Bundesregierung tut sehr viel, um Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen. Man kann wahrlich nicht sagen, dass die Deutschen die Hände in den Schoß legen". Laut Krüger hätte die Rassismus-Kommission "das in der Öffentlichkeit nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht."

Erstaunlich ist diese Wendung für den unbefangenen Betrachter nur auf den ersten Blick. Otto Schily hatte angesichts des ECRI-Berichtes mehr als nur verärgert reagiert: die Vorwürfe seien pauschal und geben die Realität in Deutschland nicht wieder. Etwas dürftig erscheint da das Dementi des Sprechers des Bundesinnenministeriums zu der Meldung des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", nach welcher der Bundesinnenminister darüber nachgedacht habe, deutsche Zuschüsse am den Europarat zu streichen. 

Schon beinahe unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt erzeugt eine Nachrichtenmeldung des Hamburger Magazins dennoch den nötigen Druck und zeigt die Zielrichtung bundesdeutscher Politik an. Entsprechen erfreut nahm der Sprecher des Innenministers auch den Kotau des stellvertretenden Europarat-Generalsekretärs zur Kenntnis. Der Hauptvorwurf in dem Bericht, in Deutschland müssten Politik und Gesellschaft die Phänomene Rassismus und Antisemitismus erst noch zur Kenntnis nehmen, sei damit aus der Welt.

Während nun die Wogen zwischen Brüssel und Berlin anscheinend geglättet sind, engagiert sich Deutschland weiterhin antirassistisch: Am vergangenen Freitag wurde in Münster ein aus Ghana stammender 25-jähriger Mann angegriffen und geschlagen. Er wurde aus einer Gruppe junger Menschen heraus erst nach Zigaretten gefragt und da er keine bei sich trug, mehrfach geschlagen und in den Rücken gebissen. Das Opfer konnte, nachdem ihm der Arm ausgekugelt wurde, in seine Wohnung fliehen. Die Münsteraner Polizei sieht hinter der Tat keinen rechtsextremen Hintergrund. 

IS/klick-nach-rechts.de

10.07.2001

 


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