Honi soit qui mal y pense:
Großes Eisernes Kreuz in Goslar
Barbara Ehrt
Goslar, 14.08.03 - Im Großen Heiligen Kreuz in
Goslar, neben den Verkaufsstuben der Kunsthandwerker im Zentrum Goslars
befindet sich die Erinnerungsstätte der Kameradschaft ehemaliger
Goslarer Jäger (Museum des Jägerbataillons).
Die sehr günstig gelegenen Räumlichkeiten werden den
ehemaligen Kameraden von der Stadt Goslar kostenlos zur Verfügung
gestellt. Touristen strömen hier vorbei und nicht wenige, vor allem
Kinder und Jugendliche, werden angelockt von dem Schild mit den
schmucken Husaren- und Ulanenuniformen und möchten einen Blick in die
Gedenkstube werfen.
Mein
Besuch dort endete mit einem Eklat: Herr Blume, Vorsitzender des
Vereins, bat mich, die Räume zu verlassen und mit dem Fotografieren
aufzuhören, als deutlich wurde, dass mich der kritiklose Übergang vom
Soldatentum der Kaiserzeit in die Ära der Hitlerzeit mehr als
irritierte.
Meine Frage nach kritischer Distanzierung von der
Wehrmachtsvergangenheit der Goslarer Jäger, die ja schließlich in einem
rassistischen Angriffs- und Vernichtungskrieg aktiv mitgewirkt haben,
brachte Herrn Blume sehr in Rage.
Wüßte ich denn nicht, wie viele Kriege es gegeben habe
und noch geben würde? Und seien nicht alle Kriege schlecht und warum
sollten immer die Deutschen die einzigen sein, die böse sind?
Meine Hinweise auf die unermeßlichen Leiden der Opfer, die weltweite
Zerstörung und die noch heute spürbaren Folgen wischte er weg mit dem
Hinweis, ich wolle ja gar nicht wirklich etwas über die Vergangenheit
wissen, ich hätte mir ja alles schon zurechtgelegt. Und unter diesen
Umständen möge ich die Gedenkstätte bitte verlassen...
Aus
einem Fensterchen rief er mir dann vorsorglich noch in den Hof Hinunter
zu: "Und außerdem habe ich damit gar nichts zu tun, ich bin Jahrgang
39!"
Honi soit qui mal y pense...
Nazi-Generaloberst Hoth, verurteilter Kriegsverbrecher, begraben auf dem
Friedhof Feldstrasse in Goslar
Aus der Eigenbeschreibung des Bataillonsmuseums:
hagalil.com
11-04-03 |