7.-9. Mai:
Nationalstolz in Zeiten der EU-Osterweiterung
Gemeinsame Tagung des Zentrums für Antisemitismusforschung
der TU Berlin und der Evangelischen Akademie Görlitz...
Pressemitteilung
Warum hat die
Parole "Stolz, deutsch zu sein" eine so hohe Erregungsqualität in Politik und
Gesellschaft? Welche Konflikte und Ängste liegen der Parole, wenn sie als Appell
vorgetragen wird, zugrunde? Ist der Stolz, deutsch zu sein ein
Identifikationsmodell oder eine Drohgebärde, dient er als Bündnis zwischen den
Generationen oder hat er tröstende Funktion in einer sich globalisierenden Welt,
in der nationale Grenzen immer bedeutungsloser werden?
Die Tagung
"Nationalstolz. Notwendiger Patriotismus. Verbotene Vaterlandsliebe.
Gerechtigkeit für Deutschland" geht diesen Fragen nach. Veranstaltet wird sie
vom
Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin
und der Evangelischen Akademie Görlitz.
Zeit: 7. bis. 9.
Mai 2004 Ort: Evangelische Tagungsstätte Kreuzbergbaude, Jauernick-Buschbach bei
Görlitz Anmeldung: Evangelische Akademie Görlitz, Tel.: 03 58 29 / 63 86-2, Fax:
03 58 29 / 6 38 88, E-Mail: ev-akademie-goerlitz@eksol.de
Es geht angesichts
der Aggressionen, die mit dem Slogan "Stolz, deutsch zu sein" zur Schau getragen
werden, auch um die Schwierigkeit, in unverfänglicher Weise Nationalgefühl zu
artikulieren, wie es etwa für Polen oder Tschechen selbstverständlich ist, die
Länder, die ab Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten sein werden.
Experten aus drei
Nationen werden aus historischer, sozialwissenschaftlicher, journalistischer und
psychoanalytischer Perspektive die Befindlichkeiten der deutschen Gesellschaft
nach der Wende in den Blick nehmen, die nicht nur für die Szene der
rechtsextremen Ideologen, gewaltbereiten Jugendlichen und Neonazis relevant
sind. Motive, Ursachen und Wirkungen einer Haltung, die sich aus
Minderwertigkeitsgefühlen, Vorurteilen und Machtphantasien speist, sollen im
interdisziplinären Diskurs analysiert werden.
Der Historiker
Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der
Technischen Universität Berlin, und Frank Ahlmann, Leiter der Evangelischen
Akademie Görlitz, leiten die Tagung.
Folgende Themen
werden behandelt:
"Patriotismus als
politische Notwendigkeit? Zum aktuellen Diskurs über "Gerechtigkeit für
Deutschland" Prof. Dr. Wolfgang Benz,
Provinzialpfarrer Frank Ahlmann * "Nationalstolz und die Konstruktion des
deutschen Vaterlandes. Kollektive Identitätskrisen und Einheitswünsche im 19.
und 20. Jahrhundert" Prof. Dr. Wolfgang Benz * "Stolz und Scham in der
Sozialisation" Dr. Ute Benz, Psychoanalytikerin, Berlin * "Patriotismus - aus
polnischer Perspektive" Jacek Lepiarz, Journalist, Warschau/Berlin *
"Patriotismus - aus tschechischer Perspektive" Dr. Jiri Silny, Direktor der
Ökumenischen Akademie, Prag * "Stolz als innenpolitischer Streitgegenstand. Die
öffentliche Debatte um den Nationalstolz und die Medien" Dr. Peter Widmann,
Politologe, TU Berlin * "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein. Zur Entstehung
und Verbreitung eines Kampfbegriffs" Dr. Michael Kohlstruck, Politologe, TU
Berlin * "Nationalstolz: Von politischer Propaganda zum Delikt. Schwierigkeiten
der Justiz im Umgang mit einem gesellschaftlichen Problem" Wolfgang Rupieper,
Richter, Cottbus
Weitere
Informationen erteilen Ihnen gern:
* Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der
TU Berlin, Tel.: 030 / 314-21136, E-Mail: zfa10154@mailbox.tu-berlin.de * Frank
Ahlmann, Leiter der Evangelischen Akademie Görlitz, Tel.: 03 58 29 / 63 86-2,
Fax: 03 58 29 / 63 88-8, E-Mail: ev-akademie-goerlitz@eksol.de * Dr. Ute Benz,
Psychoanalytikerin, Ute.Benz@berlin.de * Dr. Jacek Lepiarz, PAP - Polnische
Presseagentur, Berlin, Tel.: 030 / 22 90 901, Fax: 030 / 22 90 901, E-Mail:
lepiarz@t-online.de * Wolfgang Rupieper, Direktor des Amtsgerichtes Cottbus,
Tel.: 03 555/63-720 * Dr. Jiri Silny, Direktor der Ökumenischen Akademie, Prag,
Tel.: 00420 2 72737077 / 72733044, E-Mail: ekumakad@volny.cz * Dr. Peter
Widmann, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030 /
314-24846, E-Mail: widmann@zfa.kgw.tu-berlin.de * Dr. Michael Kohlstruck,
Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030 / 314-25838,
E-Mail: kohlstruck@zfa.kgw.tu-berlin.de
Zentrum für
Antisemitismusforschung an der TU Berlin
Pressemitteilung vom 20.04.2004
al /
hagalil.com
/ 2004-04-20
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