Hierzu lädt
limovobi aus Erlangen zu einer Infoveranstaltung am 29.4. um 20 Uhr in die
Feldstraße 22 ein.
Seit 1952 treffen
sich alljährlich zu Pfingsten Veteranen der Gebirgsjäger der Wehrmacht im
Schulterschluss mit aktiven Bundeswehrsoldaten am Pfingstwochenende in
Mittenwald, um eine der größten soldatischen Feiern Deutschlands zu begehen,
unterstützt durch die Bundeswehr, gehuldigt durch Kranzniederlegungen des
Verteidigungsministeriums und unter An- und Teilnahme aus der Bevölkerung. Es
wird der gefallenen Kameraden und ihrer anständigen Pflichterfüllung gedacht und
der Mythos vom Kampes- und Opfermut genährt. Es wird eine Traditionspflege
betrieben, die eine Verdrehung des Verhältnisses von Opfern und Tätern verfolgt,
die die kriegerischen Handlungen der Soldaten im 2. Weltkrieg verherrlicht und
die Verbrechen, z.B. 150 getötete Zivilisten im griechischen Kommeno im August
1943, verharmlost, leugnet oder als notwendige Kriegshandlungen umdeutet.
Entschädigungen an
die Opfer wurden bis heute meistens nicht bezahlt. Nach der Niederlage
Deutschlands wurden sie mit Verweis auf das Londoner Schuldenabkommen von 1953
auf den Zeitpunkt eines endgültigen Friedensvertrags verschoben. Doch auch nach
dem Zustandekommen des 2-plus-4 Abkommens 1989 verweigerte die BRD die
Verhandlungen über Entschädigungszahlungen, sprach weiterhin von notwendigen
Kriegshandlungen oder betonte die guten zwischenstaatlichen Beziehungen als
Beweis des bereits gezogenen Schlussstriches.
Die Einheiten der
Gebirgsjäger gehören auch heute zu den Elitetruppen der Bundeswehr, seit Mitte
der 90er Jahre sind sie an Auslandseinsätzen beteiligt. Als Bestandteil der
Krisenreaktionskräfte (KRK) und des Kommando Spezialkräfte (KSK) werden sie auch
in der EU-Interventionstruppe zum Einsatz kommen, die seit Herbst 2003 steht.
Das Programm der
Gegenaktionen, das der bundesweite AK Angreifbare Traditionspflege, dieses
Pfingsten organisiert hat, sieht vor:
Samstag, 29. Mai:
11 Uhr
Demonstration ab Bahnhof Mittenwald
15 Uhr
Veranstaltung mit Beiträgen zu den NS-Kriegsverbrechen der Gebirgsjäger in
Frankreich, Italien und Griechenland
Sonntag, 30 Mai:
9 Uhr Kundgebung
gegen das Soldatentreffen am Hohen Brendten
Bei der Infoveranstaltung in Erlangen am 29.4. wird es Infos zum Stand der
Vorbereitung der Gegenkundgebung sowie Beiträge und ein Video zu den
Gebirgsjägern geben.
Weitere Artikel zum Thema Gebirgsjägertreffen u.a.:
Unternehmen Kalavryta
Münchens brauner Gürtel
Hakenkreuz und Jagertee
Es war doch Krieg