Guido Knopp:
das gibt zu denken
Professor Guido Knopp, ZDF-Chronist, hat sich eine
Nebenbeschäftigung mit Nazi-Briefmarken aufgetan...
taz
Professor Guido Knopp, ZDF-Chronist, hat sich eine Nebenbeschäftigung mit
Nazi-Briefmarken aufgetan. Im aktuellen "Borek-Bericht" der
"Briefmarkenfachhandlung Richard Borek" wirbt der notorische Hitler-Dokumentar
für ein "historisch bedeutendes Sammelgebiet".
Im Werbeheft steckt Knopp einmal mehr den historischen Rahmen ab: "Am 8. Mai
1945 endete mit dem Zweiten Weltkrieg das tragischste Kapitel der deutschen
Geschichte." Gut zu wissen. Im "Borek-Bericht" enthüllt Knopp auch, wo er für
seine Hitler-Filmchen recherchiert: "Zu den wichtigsten historischen
Original-Dokumenten, die uns aus dieser Zeit geblieben sind, zählen zweifelsohne
die Briefmarken des Deutschen Reiches 1933-1945."
Und diese zu sammeln rät uns Hitlers williger Historiker, trügen sie doch dazu
bei, "dass nicht vergessen wird, was damals geschah". Erinnerungsphilatelie als
Geldanlage - die Werbebroschüre weist auch darauf hin: "Die Briefmarken des
Deutschen Reiches 1933-1945 verzeichnen die höchsten Wertsteigerungen aller
deutschen Sammelgebiete. Wegen ihrer attraktiven Motive zählen sie außerdem zu
den schönsten deutschen Briefmarken überhaupt."
Satte 140 Prozent Wertsteigerung seit 1994, informiert der "Borek-Bericht",
erfuhr eine besonders schöne Marke aus dem Jahr 1945. Ihr Motiv: die
"Parteiformation SA und SS". Knopp war für eine Stellungnahme nicht zu
erreichen.
die tageszeitung
taz - die tageszeitung vom 07.04.2004
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/ 2004-04-07
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