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Charta der Vertriebenen:
Gez. NSDAP, SA und SS

Die "Charta der Heimatvertriebenen" gilt als moralische Grundlage der Planungen für das "Zentrum gegen Vertreibungen". Sie wurde von Nazis verfaßt und unterzeichnet...

Erich Später

Es war Rudolf Wagners Ehrentag. Anläßlich der nationalen Gedenkfeiern zum fünfzigsten Jahrestag der Verabschiedung der "Charta der Heimatvertriebenen" am 3. September 2000 wurde er in einer pompösen Feierstunde des Bundes der Vertriebenen (BDV) in Berlin als "Mann der ersten Stunde" geehrt. Auch Kanzler Schröder, der auf Einladung des BDV der Festversammlung die Grüße der rotgrünen Bundesregierung überbrachte, ließ es sich nicht nehmen, den 89jährigen Jubilar persönlich zu begrüßen: "Ich will deshalb gern die Gelegenheit nutzen, zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der Heimatvertriebenen dieses Dokument - das bereits ein Ergebnis des Nachdenkens über Flucht, Vertreibung und Umsiedlung war - ausdrücklich zu würdigen. Die Charta wurde am 5. August 1950 in Stuttgart feierlich verkündet. Rudolf Wagner, der letzte noch lebende Unterzeichner, ist heute unter uns. Er wird sich genau erinnern an die damaligen Zeitumstände, aber auch an die große friedensstiftende Bedeutung dieses Signals."

 

Wagners Dienstvorgesetzter im Reichssicherheitshauptamt hatte dessen Verhalten schon 1944 lobenswert gefunden. In einer dienstlichen Beurteilung des SS-Obersturmbannführers vom 27. September 1944 wird Wagners persönliche Haltung als "klar und sauber" beschrieben. Weiter heißt es: "Im kameradschaftlichen Kreis wird er geschätzt und anerkannt. Wagner ist in seiner nationalsozialistischen Haltung klar ausgerichtet und kompromißlos."

 

Rudolf Wagner wurde 1911 im zur österreich-ungarischen Monarchie gehörenden Galizien geboren. Eigenen Angaben zufolge gingen die Eltern nach dem Ersten Weltkrieg in das österreichische Kronland, die Bukowina, die dann nach 1918 Bestandteil Rumäniens wurde. Nach Absolvierung seines Militärdienstes in der rumänischen Armee wurde Wagner von der deutschen Volksgruppenführung 1934 zum Studium nach Marburg geschickt. Er wurde Mitglied im NS-Studentenbund und auf Vorschlag der NS-Studentenführung 1938 hauptamtlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes (SD) der SS. Von 1938 bis 1940 arbeitete er im Wannsee-Institut der SS, einer Planungsinstitution für die "völkische" Neuordnung Europas.

 

Als am 27. September 1939 unter der Führung von Reinhard Heydrich aus Gestapo, Kriminalpolizei und SD das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) entstand, wurde Wagner Mitarbeiter dieser "Zentrale der Vernichtung". Als Unterscharführer wird er 1940 zum Befehlshaber der Sicherheitspolizei (BDS) nach Paris versetzt. Er absolviert im April 1941 den 14. Führerlehrgang der SS. Nach der Zerschlagung Jugoslawiens arbeitet er im deutschen Terrorapparat in Belgrad, wo er von Mai bis November 1941 beim BDS Belgrad stationiert ist. Die Einsatzgruppe der SS hatte den Befehl, nach der militärischen Niederlage Jugoslawiens die "Sicherstellung" von Emigranten, Saboteuren, Terroristen, Kommunisten und Juden durchzuführen. Das Einsatzkommando hatte eine Stärke von cirka hundert SS-Offizieren und Mannschaftsgraden. Wie viele seiner Kameraden vom Reichssicherheitshauptamt wird Wagner im Januar 1942 in die besetzte Sowjetunion abkommandiert und bereits drei Monate später zum SS-Untersturmführer befördert. Im August 1944 kehrt Wagner als Mitarbeiter der Abteilung VI (Ausland) zum RSHA nach Berlin zurück. Er beendete seine erste Karriere im Rang eines SS Obersturmbannführers. Seinen sozialen und politischen Aufstieg in der Bundesrepublik beginnt er als Geschäftsführer des "Hilfskomitees der evangelischen Umsiedler aus der Bukowina". Er wird Sprecher der "Landsmannschaft der Deutschen aus der Bukowina" und unterzeichnet in dieser Funktion die "Charta der Heimatvertriebenen". Seine Nachkriegskarriere führt ihn in den bayerischen Landtag. In dessen offiziellem Handbuch findet seine SS-Karriere keine Erwähnung.

 

Die Karriere Erik von Witzlebens, der die "Charta" als Sprecher der "Landsmannschaft Westpreußen" unterschrieb, wurde vom Reichsführer SS, Heinrich Himmler, persönlich gefördert. Am 9. November 1942 wird von Witzleben auf Vorschlag von SS-Obergruppenführer Reinhard zum SS-Sturmbannführer ernannt. Der schnelle Aufstieg von Witzlebens, der am 1. Juni 1940 der SS beitrat, erklärt sich aus seinem jahrelangen Einsatz für das "Deutschtum" in Polen. In der Begründung für die Beförderung heißt es: "Erik von Witzleben hat sich in der Polenzeit unter Zurückstellung seiner eigenen Interessen rückhaltlos für das Deutschtum eingesetzt und ist für seine Tätigkeit von den polnischen Behörden mit drei Monaten Gefängnis bestraft worden ... Von Witzleben ist bereits im Jahre 1933 mit einer Abordnung aus Polen-Pommerellen vom Führer in der Reichskanzlei empfangen worden ... Von Witzleben kann und wird der SS noch wertvolle Dienste leisten." Dies wird er als SS-Offizier im Oberabschnitt Weichsel (einem Teil des besetzten Polens) tun.

 

Walter von Keudell unterschrieb die "Charta" als Sprecher der "Landsmannschaft Berlin-Mark Brandenburg". Als hoher Funktionär der rechtsradikalen und antisemitischen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) hatte er sich für eine Koalition mit der NSDAP eingesetzt. Am 21. Februar 1933 schrieb er in einem Telegramm an die Parteizentrale der NSDAP, das "Braune Haus" in München: "Auf Veranlassung von Minister Göring erbitte ich beschleunigte Aufnahme in die Partei (zu diesem Zeitpunkt war wegen des Massenandrangs bereits mit einem Aufnahmestopp zu rechnen; E. S.) und Bestätigung sowie Mitteilung an die Parteipresse." Am 20. März wird Keudell als Mitglied Nr. 1.429.388 in die Partei des Führers aufgenommen. Gottlieb Leibbrandt unterzeichnete die "Charta" als Sprecher der "Arbeitsgemeinschaft der Ostumsiedler". Er war am 1. Oktober 1933 Mitglied der NSDAP und der NS-Studentenorganisation an der Wiener Universität geworden und meldete sich zum freiwilligen Dienst bei der SA. Nach dem Verbot der Partei in Österreich im Frühjahr 1934 arbeitete er als Schulungsleiter für die illegale NSDAP. Er wird am 27. Juli 1934 verhaftet, kann aber nach Deutschland flüchten. 1937 gibt es Unklarheiten über das Datum seines Parteieintritts. Seine Angaben werden durch Leumundszeugnisse bestätigt.

 

Franz Hamm unterzeichnete die "Charta" als Sprecher der "Heimatvertriebenen aus Jugoslawien". Er hatte die "Donauschwaben" im Sinne der NS-Volksgruppenpolitik als fünfte Kolonne zur Unterstützung des deutschen Überfalls auf Jugoslawien organisiert. Als Volksgruppenführer sorgte er für die Anschaffung einer einheitlichen Tracht, um das Gemeinschaftsgefühl der Volksgruppe nach außen zu demonstrieren. Der "deutsche Gruß" wurde eingeführt, und die ersten bewaffneten paramilitärischen Einheiten wurden aufgestellt, die "Deutschen Mannschaften". Hamm war direkt der "Volksdeutschen Mittelstelle" unter Leitung des SS-Obergruppenführers Lorenz unterstellt. Nach der Zerschlagung Jugoslawiens, bei der bewaffnete Einheiten der Volksdeutschen die Wehrmacht durch größere Aktionen unterstützten, organisierte Hamm die Beteiligung der Volksgruppe an der deutschen Ausplünderungs- und Vernichtungspolitik. Wie der Historiker Thomas Casagrande in seiner Untersuchung über die volksdeutsche SS-Division "Prinz Eugen" belegt, hat Hamm mit mehreren Meldungen über den "Verrat" durch Juden zur Entfesselung des antisemitischen Terrors beigetragen. Die Meldungen sind im Politischen Archiv des AuswärtigenAmtes dokumentiert. 1942 übersiedelt Hamm nach Budapest und wird im Mai 1944 Fraktionsführer des "Blocks der deutschen Nationalsozialistischen Reichstagsmitglieder" in Ungarn. Im April 1944 beginnt die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Ungarns. Zwischen dem 15. Mai und dem 9. Juli 1944 werden 434.351 Ungarn jüdischen Glaubens nach Auschwitz transportiert und vergast. Die deutsche Volksgruppenführung unterstützt das monströse Verbrechen tatkräftig und verteilt das beschlagnahmte Eigentum an Ungarn und die Angehörigen der eigenen Volksgruppe. Vermögen und Wertgegenstände werden für den deutschen Staatshaushaltbeschlagnahmt. Hamm flieht 1945 nach Salzburg. Später zieht er nach Stuttgart, wo er als Gründer und Leiter des "Hilfskomitees der Evangelischen Kirche aus Jugoslawien" für seine Volksgenossen tätig wird. Von 1950 bis 1965 arbeitet er als Abteilungsleiter im Bundesvertriebenenministerium in Bonn. Er wird Vorsitzender des "Konvents der zerstreuten evangelischen Ostkirchen" und Mitglied des Ostkirchenausschusses der EKD. Am größten zeitgeschichtlichen Forschungsprojekt der Bundesrepublik, der "Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost- und Südosteuropa", genauer: am fünften Band, Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien, ist Hamm beteiligt. Verfasser sind Theodor Schieder und Hans-Ulrich Wehler. Die wissenschaftliche Kommission des Forschungsprojekts bedankt sich beim führenden NS-Aktivisten Hamm für "Beratung und Förderung". 1980 erhält Hamm das Große Bundesverdienstkreuz am Bande.

 

Karl Mocker unterschrieb die "Charta" als Vorsitzender des "Landesverbandes der vertriebenen Deutschen" in Baden-Württemberg. Er war Funktionär in Konrad Henleins sudetendeutscher Heimatpartei, unter anderem als Beisitzer im Landesausschuß Böhmen. Er arbeitete in den Jahren 1938 bis 45 in Chomutov (Komotau) als Rechtsanwalt. Von 1950 bis 1952 war Mocker Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg für den "Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten" (BHE). Zusammen mit seinen dreizehn Fraktionskollegen sorgte er dafür, daß das "Recht auf Heimat" in der Landesverfassung verankert wurde. Besonders eng war die Zusammenarbeit mit seinem Fraktionskollegen Eduard Fiedler, dem ehemaligen NS-Bürgermeister von Komotau. Der Historiker Rolf Gebel hat darauf hingewiesen, daß Komotau bereits vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht am 1. Oktober

 

1938 stolz ins "Reich" meldete, daß die Stadt bereits "judenfrei" sei. Ein weiterer Mitstreiter für das "Recht auf Heimat" in der Fraktion des BHE war der ehemalige Hauptstellenleiter im NS-Gauschulungsamt des Mustergaus Sudetenland, Sepp Schwarz.

 

Josef Walter unterzeichnete die "Charta" als Vorsitzender des "Landesverbandes der Heimatvertriebenen" in Hessen. Er war Mitglied in Henleins sudetendeutscher Partei. Als stellvertretender Hauptgeschäftsführer der "sudetendeutschen Wirtschaftskammer" war er in enger Abstimmung mit der NSDAP-Führung in Berlin mitverantwortlich für die Gleichschaltung der Gewerkschaften, Wirtschafts- und Genossenschaftsverbände. Die "Wirtschaftskammer" bildete die übergeordnete Institution der Industrie- und Handwerkskammern. Sämtliche Leiter und Geschäftsführer konnten nur im Einvernehmen mit der NSDAP eingestellt werden. Die Verteilung der enteigneten jüdischen Firmen, Geschäfte, Hotels und Handwerksbetriebe unter deutschen Interessenten wurde in enger Abstimmung mit der "Wirtschaftskammer" durchgeführt. Rudolf Lodgman von Auen unterschrieb die "Charta" als Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Er war Mitbegründer der radikal antisemitischen Deutsch-nationalen Partei in der CSR. Ihre Parlamentsfraktion unterbreitete in den zwanziger Jahren wiederholt Gesetzesvorlagen, die die staatsbürgerliche Gleichberechtigung der jüdischen Bevölkerung aufheben sollten. Als begeisterter Anhänger Hitlers und Gegenspieler Henleins, den er als "Turnlehrer" und "Separatisten" verachtete, begrüßte er den Einmarsch der deutschen Truppen im Oktober 1938. In mehreren Denkschriften entwickelte er Überlegungen zur endgültigen Lösung des "jüdischen Problems". Vom 1950 bis 59 war er Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Als Adolf Eichmann wegen Beteiligung am millionenfachen Mord in Israel vor Gericht stand, formulierte der antisemitische Hetzer Lodgman einen flammenden Protest, den die "Sudetendeutsche Zeitung" am 25. Juni 1960 publizierte: "Eichmann wurde auf argentinischem Boden ›verhaftet‹, und zwar von einer Geheimorganisation des Staates Israel, indem er geknebelt, betäubt und gewaltsam nach Israel verschleppt wurde. Es liegt also, da diese Geheimorganisation in Argentinien keine legale Polizeigewalt hatte, nicht ›Verhaftung‹, sondern das Verbrechen des ›Menschenraubes‹ vor, begangen von Beauftragten des Staates Israel (eine Auffassung, die von den arabischen UN-Mitgliedern geteilt wurde; E. S.). Er untersteht als reichsdeutscher Staatsbürger der Gerichtsbarkeit der Bundesrepublik, und diese hat das Recht und die Pflicht, seine Auslieferung zu verlangen. Das Recht, weil der Staat Israel auf keinen Fall der ordentliche

 

Richter für seine Straftaten ist ... Der Herr Bundesaußenminister will angeblich einen Beobachter zum Prozeß nach Tel Aviv oder sonstwo entsenden. Ich glaube, daß dies kein aufrechter Deutscher als würdevoll empfinden, sondern als ein Ausweichen vor der Rechtslage betrachten wird."

 

Im "Sudetendeutschen Haus" in München ist der große Sitzungssaal nach Lodgman von Auen benannt. Verdiente Aktivisten der "Volksgruppe" werden mit der "Lodgman-von-Auen-Medaille" geehrt.

 

Alfred Gille unterzeichnet die "Charta" als Vorsitzender des "Landesverbandes der Heimatvertriebenen Schleswig-Holstein". Von 1928 bis 45 war er Bürgermeister der Stadt Lötzen in Ostpreußen. Er bekleidete den Rang eines SA-Scharführers und wurde am 1. Mai 1937 unter der Mitgliedsnummer 6.019.687 in die Partei des Führers aufgenommen. Nach "Teilnahme am Ostfeldzug" wird Gille Ende 1942 als Kriegsverwaltungsrat zum Einsatz in die Ukraine abkommandiert. Er wird Gebietskommissar des Kreisgebietes Saporoshje-Stadt, Generalbezirk Dnjepropetrowsk. Mit dem Vormarsch der Roten Armee verliert Gille sein Betätigungsfeld. Die Niederlage Deutschlands beendet seine Karriere. In einer

 

dienstlichen Beurteilung vom 8. Mai 1942 für das Reichsinnenministerium wird bestätigt, daß Bürgermeister Dr. Gille "jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staateintritt".

 

Waldemar Kraft unterschrieb die "Charta" als Sprecher der "Landsmannschaft Weichsel-Warthe". Von 1920 bis 1939 war er führender Funktionär der deutschen "Volksgruppe" in Polen. Nach der Eroberung Polens im September 1939 wird er am 13. November als Hauptsturmführer in die SS aufgenommen. Als Geschäftsführer

 

der "Reichsgesellschaft für Landbewirtschaftung" ("Reichsland mbh") residiert er in Berlin und arbeitet für das Amt II ("Volkstumsreferat") des Reichssicherheitshauptamtes. Im annektierten westlichen Teil Polens, dem "Warthegau", amtiert er als Präsident der Landwirtschaftskammer in Posen. 1950 gründet Kraft den "Block der Heimatverriebenen und Entrechteten" (BHE), dessen Erster Vorsitzender er bis 1951 ist. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein erringt der von Kraft und Gille geführte BHE am 9. Juli 1950 knapp 29 Prozent der abgegebenen Stimmen. Kraft wird stellvertretender Ministerpräsident und Leiter des Finanzressorts. Im Oktober 1951 wird er Justizminister. 1953 bis 65 setzt er seine Karriere in Bonn als Bundestagsabgeordneter fort und gehört von 1953 bis 56 als Minister für Sonderaufgaben dem Bundeskabinett an, während Gille von 1950 bis 1957 Sozialminister in Schleswig-Holstein ist.

 

Auf Initiative der 15 Landtagsabgeordneten des BHE beschließt der Landtag von Schleswig-Holstein am 14. März 1951 ein "Entnazifizierungsschlußgesetz" für das Bundesland, das die massenhafte Rehabilitierung und Einstellung Hunderter hochrangiger Naziverbrecher in den öffentlichen Dienst des Landes zur Folge hat. Als das britische Unterhaus 1951 über die Vorgänge in Schleswig-Holstein debattierte, sah sich Waldemar Kraft zu einer Stellungnahme genötigt. Er schrieb an die unwilligen Abgeordneten des britischen Unterhauses, "daß es überflüssig ist, auf die Vergangenheit der einzelnen Regierungsmitglieder einzugehen. Die Periode der Entnazifizierung gilt als abgeschlossen."

 

Am 5. September 2000, zwei Tage nach den Feierstunden zum 50. Jahrestag der "Charta der Heimatvertriebenen", wird in Berlin die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" gegründet. In einem der Gründungsdokumente erklären die Initiatoren: "Das Zentrum gegen Vertreibungen sieht sich der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, wie sie im Jahre 1950 verfaßt wurde, verpflichtet und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kontinuität des Aufrufes im Bewußtsein zu erhalten." Die Entnazifizierung ist abgeschlossen.

 

Der Autor dankt Florian Bernhard für die Unterstützung bei der Recherche im Berliner Document Center.

 

Im nächsten Heft: Was steht in der "Charta der Vertriebenen"?

konkret
konkret Nummer 4/2004

kt / hagalil.com / 2004-04-01

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