Erst vor wenigen
Tagen waren auf einem Friedhof der Stadt jüdische Grabmäler mit faschistischen
Losungen und Hakenkreuzen beschmiert worden. Am Dienstag wurde Ähnliches auf dem
Marsfeld entdeckt. Im Zusammenhang mit der Ermordung eines tadschikischen
Mädchens vor einer Woche ergibt dies ein düsteres Bild von der neu erwachten
Aktivität rechtsextremistischer Gruppen in der Stadt.
Auf dem Marsfeld
befindet sich das Mahnmal für die Kämpfer der Revolution von 1917. Der
rechteckige, aus Granitplatten zusammengefügte Komplex war erst vor wenigen
Monaten vollständig restauriert worden. Mitarbeiter des Museums für
Stadtskulptur gaben zu bedenken, dass die schwarze Farbe wegen des gegenwärtigen
Frosts nur schwer zu entfernen sei.
In der letzten Woche
war es bereits auf dem "Gedenkfriedhof für die Opfer des 9. Januar" im Südwesten
der Stadt zu Hakenkreuzschmierereien gekommen. 50 Grabsteine waren beschmiert
und/oder umgeworfen worden, zwischen ihnen fand man Flugblätter mit
antisemitischem Inhalt. Wie auch im Falle des Marsfelds, gibt es weder Zeugen
der Tat noch konkrete Verdächtige.
Im Zuge der Untersuchungen zu der Ermordung eines tadschikischen Mädchens
(russland-aktuell.RU berichtete) konnten jetzt allerdings Jugendliche
festgenommen werden, denen die Schändung des jüdischen Friedhofs im letzten
Sommer vorgeworfen wird. Die sechs Verdächtigten sind 15 bis 16 Jahre alt.