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Deutscher Alltag anhand von Abschiebungen, Übergriffen und Friedhofsschändungen...

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Am 25. November wurde in Cottbus (Brandenburg) ein 37jähriger Vietnamese von zehn jugendlichen Angreifern niedergeschlagen und schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei wurde er mit dem Verdacht auf ein Schädeltrauma in das Cottbusser Klinikum eingeliefert. Wie die Tageszeitung Der Patriot mitteilte, schlugen am 24. November drei maskierte Personen in dem Dorf Rüthen bei Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) einen amerikanischen Austauschschüler nieder und bedrohten ihn mit einem Messer. Nach Angaben des Opfers habe die Gruppe ihn beschimpft: »We don’t need you fucking American here.« Sie seien mit Sturmhauben gekleidet an ihn herangeschlichen, hätten ihm einen Knebel in den Mund gestopft und ihn in den Magen und das Gesicht geschlagen. Außerdem sollen die Täter gedroht haben, auch die Gastfamilie des Austauschschülers anzugreifen. In der Nacht vom 22. auf den 23. November beschmierten unbekannte Täter die jüdische Synagoge in der Potthoffstraße in Hagen (Nordrhein-Westfalen) mit Graffiti und Schriftzügen. Die Polizei teilte mit, dass sich unter den Schmierereien Parolen wie »fuck Israel« befunden hätten. Zur Tatzeit habe man vier Jugendliche in der Nähe der Synagoge gesehen. Eine antiisraelische Motivation der Täter schlossen die Beamten nicht aus. Einer Pressemitteilung der Anlaufstelle für Betroffene von rechtsextremen und rassistischen Angriffen und Diskriminierungen (Abad) zufolge wurde am Morgen des 22. November die Fensterscheibe einer türkischen Imbissbude in Artern (Thüringen) mit einem Eisenschild zertrümmert. Der Besitzer des Ladens wurde bereits mehrfach rassistisch beleidigt. Die Polizei konnte bislang keine verdächtige Person ermitteln. Der 14jährige Ahmad Jahwad aus Afghanistan soll aus dem Asylbewerberheim in Oppach (Sachsen) abgeschoben werden, teilte die Sächsische Zeitung mit. Seine Eltern wurden in seiner Heimatstadt ermordet. Ahmads Antrag auf Asyl wurde vom Verwaltungsgericht in Oppach mit der Begründung abgelehnt, dass es in Afghanistan zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Staatsmacht oder staatsähnliche Herrschaftsmacht gebe. Mit politischer Verfolgung sei deshalb nicht zu rechnen. Nach dem Gerichtsurteil hätte der 14jährige bereits Mitte Oktober ausreisen sollen. Der Grund für die Verlängerung seines Aufenthalts sei nach Aussage des Landratsamtes die Lage in Afghanistan. Jeder fünfte Deutsche hegt latent antisemitische Ressentiments. Das ergab die Auswertung einer Umfrage des Meiungsforschungsinstituts Forsa. 23 Prozent der Befragten zeigten demnach judenfeindliche Einstellungen. Das sind drei Prozent mehr als im Jahr 1998.

Jungle World
Jungle World Nummer 50 vom 03.12.2003

kt / hagalil.com / 2003-12-03

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