Berlin:
Gedenktafel geschändet
Die Gedenktafel für Heinrich Stahl, den ehemaligen
Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ist in der Nacht zum Freitag
geschändet worden...
taz
Die Gedenktafel für Heinrich Stahl, den ehemaligen
Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, ist in der Nacht zum Freitag
geschändet worden. Unbekannte Täter verhängten die Erinnerungstafel an der
Straße Alt-Rudow in Neukölln und beschmierten die Hauswand mit zwei etwa 50
Zentimeter hohen Hakenkreuzen, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Bemerkt
worden waren die Schmierereien laut einer Polizeisprecherin gestern Vormittag.
Hinweise auf die Täter gibt es noch nicht. Der Staatsschutz ermittelt.
Heinrich Stahl war von 1933 bis 1942 Vorsitzender der
Jüdischen Gemeinde. Im Juni 1942 wurde er von den Nationalsozialisten deportiert
und in das KZ Theresienstadt verschleppt. Dort starb er wenig später.
Zu einem ähnlichen Vorfall war es Anfang September in
Leegebruch (Oberhavel) gekommen. Dort hatten Unbekannte das Mahnmal für die
Zwangsarbeiter des früheren Konzentrationslagers Sachsenhausen geschändet. Sie
hatten vor dem Mahnmal Steine in Form eines Hakenkreuzes angeordnet."
die tageszeitung
die tageszeitung vom 04.10.2003
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/ 2003-10-09
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