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Deutsche Partei:
Militante Zugänge

Unter dem Dach der Deutschen Partei versammeln sich Anhänger der Republikaner bis hin zu Neonazis...

Andrea Röpke

Bereits beim Pressefest des NPD-nahen Deutschen Stimme Verlags im August in Meerane (Sachsen) fiel die starke Präsenz der normalerweise vor sich hin dümpelnden Deutschen Partei auf. Der große Werbestand im Vorhof des Hotelkomplexes, mit bunten Fahnen aufgemacht, widersprach dem Bild von der angeblich verkalkten Kleinstpartei. Angepriesen wurde vor allem das neue Buch des Bundesvorsitzenden der Deutschen Partei (DP), Heiner Kappel aus Hessen. Mit Flugblättern warb die DP für eine eigene Vortragsveranstaltung zum Thema "Der Krieg, der viele Väter hatte. Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg" mit dem ehemaligen Generalmajor Gerd Schultze-Rhonhof im Oktober in Berlin.

Im Jahr 2000 war es zum Bündnis zwischen dem Bund freier Bürger unter Heiner Kappel und der wertekonservativen DP gekommen. Im Bundesvorstand sind nun neben dem bisherigen DP-Vorsitzenden Professor Johannes Freiherr von Campenhausen BFB-Anhänger wie der hessische Bauunternehmer Helmut Kirchner vertreten. Vorstandsmitglied Professor Achim Fahs soll im Herbst 1999 einer Veranstaltung der rechtsextremen Nation Europa Freunde ein Grußwort übersandt haben. Kappel setzt auch, wie bereits beim Bund freier Bürger, auf die Deutsche Partei als nationale Sammlungsbewegung.

Oder wird die Deutsche Partei gar zum Deckmantel für rechtsradikale Kräfte? Die Besetzung des neu gewählten thüringischen Landesvorstandes könnte für diese Theorie sprechen: denn Landesvorsitzender ist Kurt Hoppe, ehemaliges DVU-Landesvorstandsmitglied und Anhänger der Republikaner. Der thüringische Verfassungsschutz schreibt über Hoppe: "Hoppe machte bereits in der Vergangenheit auf sich aufmerksam, als er für eine basisbezogene Zusammenarbeit rechtsextremistischer Parteien in Thüringen eintrat und auch so genannte freie nationalistische Kräfte in seine Arbeit einbeziehen wollte." Und: "In der Vergangenheit hatte sich Hoppe bereits daran beteiligt zwei ‘überparteiliche Strategietreffen’ bei Eisenach zu organisieren". Das führende DP-Vorstandsmitglied in Thüringen, Kurt Hoppe kennt also keine Berührungsängste zu Rechtsextremisten, wie er auch bei einem Neonazi-Aufmarsch mit Szenegrößen wie André Kapke und Ralf Wohlleben in Erfurt am 23. März 2002 unter Beweis stellte. Am 8. März dieses Jahres fand im Raum Suhl unter dem Motto "Wahrheit und Recht gegen Lüge und Hetze" die "Dritte Süd-West-Thüringer Runde freier Nationalisten" statt, eine Saalveranstaltung an der zahlreiche Rechtsextremisten teilnahmen, auch hier gehörte Hoppe, nach Angaben der Behörden, zu den Organisatoren.

Stellvertretender Landesvorsitzender der DP in Thüringen ist Christian Bärthel, ein ehemaliger NPD-Anhänger und ehemaliges DVU-Mitglied. Bärthel ist auch Pressesprecher der DP und soll bei der für den 18. Oktober geplanten Demonstration in Erfurt neben bekannten Neonazis wie Christian Worch und Gerd Ittner als Redner auftreten.

Dritter im Bund ist der Beisitzer im Landesvorstand der Deutschen Partei, Bäckermeister Michael Burkert aus Friedrichroda. Burkert gilt als einer der führenden Köpfe des ehemaligen NSAW, das sich inzwischen "Aktionsbüro Thüringen – Koordinierungsstelle für den Widerstand in Thüringen" nennt und für zahlreiche rechtsextreme Aktivitäten und Aufmärsche steht. Führender Kopf des Aktionsbüros soll der Neonazi Marco Polzius sein. Das rechtsextreme Störtebeker-Netz bezeichnet Burkert als "Nationalisten", der sich an Bürgerprotesten gegen ein geplantes Asylbewerberheim in Gotha beteiligt.

Also eine ziemlich einschlägige Truppe, die sich in Thüringen unter dem Dach der Deutschen Partei da versammelt hat.

blick nach rechts
blick nach rechts Nr.19/2003

kt / hagalil.com / 2003-09-23

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