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Neonazismus:
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Deutscher Alltag anhand von Abschiebungen, Übergriffen und Friedhofsschändungen...

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Eine 38jährige Afrikanerin wurde am 28. Juli in Potsdam (Brandenburg) von einem 21jährigen Neonazi angegriffen. Nach Angaben der Berliner Zeitung schlug der Täter der an einer Bushaltestelle wartenden Frau ins Gesicht und beschimpfte sie. Die Beamten konnten ihn kurze Zeit später festnehmen. Ebenfalls am 28. Juli beleidigten und bedrohten mehrere Rechtsextremisten einen Inder in Prenzlau (Brandenburg), berichtete die Berliner Zeitung. Weil einer von ihnen der Polizei bereits als rechter Gewalttäter bekannt gewesen sei, konnte sie den 26jährigen Berliner festnehmen. In der KZ-Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt (Sachsen-Anhalt) brachten Unbekannte zehn Plakate mit antisemitischer Hetze an. Am 27. Juli fanden BesucherInnen des ehemaligen Außenkommandos des Konzentrationslagers Buchenwald die Zeitungskopien aus NS-Zeiten, entfernten sie und übergaben sie an die Verantwortlichen der Gedenkstätte. Sechs Neonazis verletzten am 26. Juli einen Iraker in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) schwer. Auf einem Parkplatz bewarfen sie den 21jährigen Mann mit Flaschen und traten anschließend auf ihn ein. Einige der sechs Täter waren bereits vorbestraft. Gegen die zwei Hauptverdächtigen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein 33jähriger Türke zündete sich aus Verzweiflung am 24. Juli im Ausländeramt Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen) an. Am Tag zuvor hatte er von der Ablehnung seines Asylantrages erfahren. Nach Polizeiangaben sei der Mann mit seiner Frau und den fünf Kindern auf dem Amt gewesen. Die Frau erlitt einen Schock. Der türkische Asylbewerber musste mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik eingewiesen werden. In der Nacht zum 24. Juli verübten mehrere Unbekannte einen Brandanschlag auf Sinti und Roma in Tirschenreuth (Bayern). Wie die Zeitung Der Neue Tag berichtete, schleuderten die Täter drei Molotowcocktails auf die Wohnwagen der 20köpfigen Familie. Zwei Brandsätze seien nach Polizeiangaben 25 Meter davor entflammt, ein dritter sei erloschen. Unmittelbar neben den Wagen hatte die Familie die Gasflaschen für ihre Herde gestellt. Die Täter entkamen mit dem Auto. Ein Rechtsextremist griff in der Nacht zum 20.Juli zwei dunkelhäutige Männer in einem Regionalzug von Plüderhausen nach Waiblingen (Baden-Württemberg) an. Die Stuttgarter Zeitung berichtete, dass der 19jährige zunächst einen der beiden Männer beschimpft und dann auf den anderen eingeschlagen habe. Der 17jährige Khaled M. wurde am 14. Juli von zwei jugendlichen Neonazis im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen beschimpft und zusammengeschlagen. »Wenn wir dich das nächste Mal sehen, bringen wir dich um«, drohten sie ihm. Als Khaled M. versuchte zu fliehen, traten sie auf ihn ein. Einer der Gewalttäter schlug ihm mit einer Pistole auf den Hinterkopf. Die Verletzung am Kopf musste genäht werden. Die Polizei nahm die Rechtsextremen fest.

Jungle World
Jungle World Nummer 33 vom 06.08.2003

kt / hagalil.com / 2003-08-08

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