Völkische Bildungsarbeit:
Nazi-Kaderorganisationen schulen ihren Nachwuchs in völkischer Ideologie
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Antifaschistisches Info Blatt (AIB)
26. DKG-Gästewoche
Im November 2002 fand im bayrischen Rosenheim die 26. Gästewoche der
neonazistischen Deutschen Kulturgemeinschaft (DKG) statt. Das Treffen stand
unter der Leitung von Lisbeth Grolitsch, die schon in ihrem Eröffnungsrede
darauf verwies, dass »Völker, Rassen und darauf aufbauende Kulturen
unterschiedlich, auch in der Wertung, klassifiziert werden« dürften.1 Zu den
Referenten gehörten bekannte Nazi-Ideologen wie Andreas Thierry, Rolf Reiter,
Hajo Herrmann, Eduard Peter Koch, Bringfriede Jung, Sigurd Engelmann, Gerd
Zikeli, Sigurd Schulien, Herbert Schweiger, Franz Radl und Karl Baßler. Unter
den mehr als 160 Teilnehmenden befand sich auch eine Abordnung des Bildungswerk
Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG), deren Vorsitzender Lars Käppler über das
Treffen später in den Huttenbriefen, dem Organ des Freundeskreises Ulrich von
Hutten e.V., schrieb. Ebenfalls anwesend waren Mitglieder der Heimattreuen
Deutschen Jugend (HDJ).
Die DKG, der Freundeskreis Ulrich von Hutten e.V. und die Notgemeinschaft für
Volkstum und Kultur e.V. sind eng miteinander verknüpft. Die Notgemeinschaft für
Volkstum und Kultur e.V., eine Vorfeldorganisation des Freundeskreises Ulrich
von Hutten, sorgt sich um die angemessene Verwaltung von Nachlässen und verteilt
das Geld an ausgewählte neonazistische Projekte. Als Anwälte hierfür sind
Frithjof Arndt (Coswig b. Dresden) und Wolfram Nahrath (Berlin) benannt.
Volkstreuer Tag in Österreich
Am 8. März 2003 fand in Oberösterreich der Tag der volkstreuen Jugend des Bundes
freier Jugend statt. Der BfJ gilt als Jugendorganisation der neonazistischen
Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AfP). Das Treffen wurde massiv
von AntifaschistInnen stark behindert, so dass die Neonazis an einen anderen Ort
ausweichen mussten. Einer der hochkarätigen Referenten des Tages war Konrad
Windisch, führender Kader der AfP in Österreich. Diese Gruppe betreibt die
ideologisch-kulturelle Schulung des neonazistischen Lagers u.a. in Form ihrer
politischen Akademien. Zum letztjährigen Treffen, das Mitte Oktober in
Offenhausen stattfand, schrieb das AfP-Periodika »Kommentare zum
Zeitgeschehen«2: »Besonders erfreulich: Die Hälfte der zahlreichen Teilnehmer
waren Junge«3. Dieser Fokus auf die Einbeziehung junger Neonazis kennzeichnet
die AfP-Arbeit. In den jüngeren Ausgaben der AfP-Zeitschrift wurde u.a. die
Zeitschrift »Na klar!« des Freibund als »Magazin der nationalen Jugend« oder
auch als »Magazin der volkstreuen Jugend« gelobt und beworben. Zu den weiteren
Referenten gehörten Günther Rehak und Herbert Schweiger. Aus Deutschland fanden
ebenfalls Neonazis den Weg nach Oberösterreich. Unter ihnen befanden sich
Mitglieder der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ), die vor Ort ein Laienspiel
aufführten. Für den musikalischen Rahmen sorgte der HDJ-Aktivist und NPD-Kader
Jörg Hähnel aus Berlin. K
1| Huttenbriefe, Folge 1-2, 2003, S.10: 26.Gästewoche, von Lars Käppler.
2| Die deutsche Vertretung des Zeitschrift organisiert Karin Manke.
3| Kommentare zum Zeitgeschehen, Nr.393, 2002/2003, o.S.
http://www.nadir.org/nadir/periodika/aib
Antifaschistisches Info Blatt Nr. 59 (Sommer 2003)
kt /
hagalil.com
/ 2003-07-08
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