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Deutscher Alltag anhand von Abschiebungen, Übergriffen und Friedhofsschändungen...

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In Oranienburg (Brandenburg) griffen Unbekannte am 26. Mai einen 44jährigen Ukrainer und seine 20 und 14 Jahre alten Söhne an. Sie traten ihren Opfern ins Gesicht und beschimpften sie mit rassistischen Sprüchen. Die Ukrainer konnten zwar fliehen und die Polizei informieren, von den Tätern fehlt jedoch jede Spur. Die kongolesische Familie Landu wird nach Angaben des Netzwerks Asyl-Rendsburg vom 27. Mai aus Büdelsdorf (Schleswig-Holstein) abgeschoben. Die fünfköpfige Familie flüchtete vor über acht Jahren aus dem Kongo. Ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Nach Angaben der zuständigen Ausländerbehörde sei auch die Schwangerschaft Frau Landus kein Abschiebehindernis. Ein Antrag an die vom Land Schleswig-Holstein eingerichtete Härtefallkommission wurde abgelehnt. »Wir haben keine Verwandten und Bekannten mehr im Kongo, alle sind geflohen«, erklärte der Vater der Familie. Der Sozialstadtrat in Berlin-Neukölln, Michael Büge (CDU), kündigte nach Angaben der Berliner Morgenpost vom 26. Mai Widerstand dagegen an, dass Asylbewerber in dem Stadtteil anstatt einer Chipkarte wieder Bargeld für den Einkauf erhalten sollen. Dies hatten die PDS, die SPD und die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung beantragt. Büge will durch ein Gutachten nachweisen lassen, dass die Barzahlung rechtswidrig sei. Die in Extertal-Silixen (Nordrhein-Westfalen) lebende kurdische Famile Bozkurt soll abgeschoben werden, teilte die Lippische Landes-Zeitung am 26. Mai mit. Die drei Kinder der Familie im Alter von zwei bis acht Jahren sind in Deutschland geboren, der Vater und die Mutter arbeiten hier. Bereits Anfang Mai sollte der Vater, Giyasettin Bozkurt, mit den drei Kindern in die Türkei abgeschoben werden. Für die Mutter, Hidayet Cicek, fehlte noch der Pass, der für die Abschiebung nötig ist. Aus Angst, dass die Behörden vorerst nur den Vater und die Kinder abschieben könnten und die Familie getrennt werde, tauchten die Kurden unter. Am 24. Mai beendete die Polizei in Schwalmtal (Nordrhein-Westfalen) nach Angabe des Kölner Stadt-Anzeigers ein Kirchenasyl für drei Kurden. Polizeibeamte führten den Vater mit seinen 17 und 24 Jahre alten Söhnen ab, weil diese zu einer Anhörung vor Gericht nicht erschienen seien. Die Männer waren der Aufforderung nicht gefolgt, weil sie fürchteten, in Abschiebehaft genommen zu werden. Die drei Kurden wurden aus der Kapelle des Ordenshauses herausgeholt. Betende, die sich dort mit ihnen aufhielten, wurden von den Beamten weggetragen. Die kurdische Familie lebte seit Oktober des vergangenen Jahres im Kirchenasyl. Der Vater, die Mutter und der 24jährige Sohn waren zuvor einer Arbeit nachgegangen. Die örtliche Hauptschule wollte den 17jährigen trotz seines ungesicherten Aufenthaltsstatus den Hauptschulabschluss machen lassen. Ebenfalls am 24. Mai bewarfen mehrere Jugendliche ein Asylbewerberheim in der Stadt Brandenburg mit Steinen. Polizisten ergriffen die vier Täter und übergaben sie ihren Eltern.

www.jungle-world.com
Jungle World (Nummer 24 vom 04.06.2003)

kt / hagalil.com / 2003-06-05

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