Gemeinsamkeiten von Islamisten und "Glatzen":
Unübersehbare Zeichen der Annäherung
Islamwissenschaftlerin sprach über „hochbrisante
Entwicklungen“ in Deutschland. Für Islamisten und Rechtsextreme sind die Juden
Drahtzieher aller Übel....
emm / giessener-anzeiger.de
Die Bilder von Mölln, Rostock oder Solingen sind wohl vielen noch in Erinnerung.
Rechtsextreme hatten Brandanschläge auf die Häuser von Ausländern verübt. Dabei
waren neben Afrikanern auch Menschen arabischer Herkunft das Ziel rechter
Gewalt.
Nicht zuletzt deshalb erscheint die Theorie, es gebe Verbindungen von
Rechtsextremismus und Islamismus, zunächst kaum nachvollziehbar. Der
Arbeitskreis Antifaschismus und die Fachschaft Gesellschaftswissenschaften der
Justus-Liebig-Universität aber hatten die Journalistin und
Islamwissenschaftlerin Claudia Dantschke eingeladen, um genau dies zu belegen.
Bei ihren Recherchen in Berlin nämlich waren Dantschke „Gemeinsamkeiten von
fanatischen Islamisten und Rechtsextremen jüngerer Generation“ aufgefallen, die
auf Ähnlichkeiten in der jeweiligen Ideologie beruhen.
Grundübel der Erde
„Beiden gelten Materialismus und das Streben nach privatem, irdischem Glück als
Grundübel der Erde.“ Für Islamisten und Rechtsextreme seien die Juden dabei die
Drahtzieher. Neben dem „Hass auf Israel“ lasse sich außerdem bei beiden „ein
ausgeprägter Anti-Amerikanismus“ nachweisen.
Als „unübersehbares Anzeichen einer Annäherung“ deutet die Journalistin den
Auftritt der NPD-Größen Horst Mahler und Udo Voigt bei einer Veranstaltung der
islamistischen Organisation „Hizb ut-Tahrir“ (Partei der Befreiung) vergangenen
Herbst in der Technischen Universität Berlin. Die führenden deutschen Neonazis
hätten sich lange mit den Vorsitzenden der inzwischen verbotenen „Hizb
ut-Tahrir“ unterhalten und selbst „Gemeinsamkeiten gefunden“.
Im Februar dieses Jahres war außerdem ein Interview des Sprechers der
islamistischen Organisation Shaker Assem im Zentralorgan der NPD „Deutsche
Stimme“ erschienen. Bisher ließen sich „nur auf intellektueller Schiene“
Verbindungen zwischen Islamisten und Rechtsextremen erkennen, so die
Journalistin.
Für die Mehrheit der Rechten, „das Fußvolk“, seien Araber weiterhin potenzielle
Opfer gezielter Gewaltaktionen. Und für die Mehrheit der Islamisten gelte nach
wie vor das stereotype Feindbild des Skinheads, der Häuser in Brand setzt, in
denen auch Muslime sterben. Dennoch seien diese neuen Entwicklungen
„hochbrisant“ und müssten weiterhin beobachtet werden, betonte Claudia Dantschke
in ihrem Vortrag.
giessener-anzeiger.de
Aufklärung für den Dialog:
Der politische Islam
nahost-politik.de/islam/politischer-islam.htm
DG /
hagalil.com
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