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Deutscher Alltag anhand von Abschiebungen, Übergriffen und Friedhofsschändungen... ...

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Der in Deutschland geborene Dallar Umit wird in die Türkei abgeschoben, weil er straffällig wurde und keinen deutschen Pass besitzt, teilte das Neue Deutschland am 15. Mai mit. Die Türkei sei für den 27jährigen eine völlig fremde Welt. Dallar Umit spricht kaum Türkisch. Der nach Russland abgeschobene tschetschenische Flüchtling Vakha Saiyev ist anschließend verfolgt und misshandelt worden, gab der Förderverein Niedersächsischer Flüchtlingsrat e.V. in einer Pressemitteilung am 13. Mai bekannt. Vakha Saiyev flüchtete im Jahre 2001 mit seiner Familie nach Deutschland, weil er um sein Leben fürchten musste. Er wurde von den russischen Behörden verdächtigt, im bewaffneten Widerstand aktiv zu sein. Im Berliner Stadtteil Neukölln attackierten am 13. Mai Jugendliche einen Amerikaner, der durch Schläfenlocken und seine Kopfbedeckung als orthodoxer Jude erkennbar war. Die Täter beschimpften den 19jährigen Mann als »Scheißjuden« und schlugen ihn mit der Faust ins Gesicht. Das Opfer konnte die Männer von sich stoßen und fliehen, ohne größere Verletzungen davonzutragen. Am 11. Mai beschimpften Unbekannte ebenfalls in Berlin in einem Linienbus einen 56jährigen Mann mit antisemitischen Sprüchen, bespuckten ihn und traten ihn mit den Füßen ins Gesicht. Der Mann trug einen Davidstern an seiner Halskette, was für die Täter der Grund war, auf ihn loszugehen. Er erlitt Prellungen im Gesicht und musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Obwohl die Täter in beiden Fällen nicht gefasst werden konnten, kündigte der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) bereits an, sie müssten nicht nur mit strafrechtlichen Konsequenzen, sondern gegebenenfalls auch mit ihrer Abschiebung rechnen. Die Täter waren als »arabisch« bzw. »südländisch« aussehend beschrieben worden. In Berlin müssen nach Angabe der Berliner Morgenpost vom 9. Mai mehr als 10 000 Ausländer versteckt leben, um sich vor ihrer Abschiebung zu schützen. Im Jahr 2002 gab es insgesamt rund 3 330 Abschiebungen. Besonders betroffen sind Asylbewerber aus Russland und anderen ehemaligen GUS-Staaten. Die Gomaringer Familie Avdijaj aus dem Kosovo muss bis Ende Juli Deutschland verlassen, teilte das Schwäbische Tageblatt am 9. Mai mit. Sie wird in den Kosovo ausreisen müssen; weigert sie sich, wird sie nach Serbien abgeschoben, entschied der Petitionsausschuss des Landtags. Wie und wovon sie dort leben soll, weiß die Familie nicht. Im Bahnhof von Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) beleidigten BGS-Beamte in der Nacht zum 5. Mai einen ausländisch aussehenden Mathematikstudenten mit rassistischen Sprüchen und nahmen ihn anschließend unter Gewaltanwendung in Polizeigewahrsam. Die BGS-Beamten kontrollierten den Mann grundlos, woraufhin dieser den Anlass erfahren wollte. Die BGS-Beamten gingen auf den Mann los und nahmen in mit auf die Polizeiwache, wo sie ihn weiter beschimpften und misshandelten. Nun will der Asta der Ruhr-Universität das Opfer rechtlich untersützen.

www.jungle-world.com
Jungle World (Nummer 22 vom 21.Mai 2003)

kt / hagalil.com / 2003-05-22

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