Die crème de la crème der rechten österreichischen Intelligenz:
"Burschenschafter gegen Imperialismus"
Von Karl Pfeifer
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die Burschenschaft
Olympia und ihre Gesinnungsgemeinschaft sich gegen den "Imperialismus" wenden
werden? Die Großväter und Väter haben noch gegen die angelsächsischen
Plutokratien gekämpft, die rechtsextremen Enkel begnügen sich mit dem
"Imperialismus". Den aber bekämpfen sie - wenigstens mit Worten - ziemlich
radikal.
Aus diesem Dunstkreis kommt mancher Staatsanwalt und Richter der
Republik Österreich, da befindet sich die crème de la crème der rechten
österreichischen Intelligenz, die Elite. Man lese nur diese Presseerklärung der
Burschenschaftlichen Gemeinschaft* und staune:
"Verurteilung des raumfremden Angriffskrieges von amerikanischen
und brittischen [sic! K.P.] Streitkräften! In Anbetracht des eskalierenden
Irak-Krieges hat die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG), die patriotische
Gesinnungsgemeinschaft innerhalb des Akademikerverbandes Deutsche Burschenschaft
(DB), eine Aktion "Burschenschafter gegen Imperialismus" ins Leben gerufen...
Als deutsche Burschenschafter erklären wir bezüglich des Irak-Krieges:" [es
folgen Bemerkungen über das internationale Recht K.P.] "Wer dennoch Krieg führt,
um die Regierung eines anderen Staates auszuschalten, ist wie dies Alain de
Benoist** richtig in seiner Erklärung (vom 20.3.03) formuliert hat "ein
Gesetzloser", der sich nicht darüber beklagen sollte, wenn seine gedemütigten
Feinde auf das gleiche schäbige Niveau herabsinken wie er selbst. Die globale
und anonym-feige Kriegsführung der Angloamerikaner fordert den hinterhältigen
Partisanenkampf, die Guerilla-Taktik, Selbstmordanschläge und die Unruhestiftung
im Hinterland des Aggressors geradezu heraus. Für uns geht es hierbei nicht um
die Rechtfertigung solcher Taktiken, sondern lediglich um das Verdeutlichen der
Zusammenhänge, von (amerikanischer) Ursache und (arabischer) Wirkung."
Die Gesinnungsgemeinschaft hat wieder einmal Ursache mit Wirkung
vertauscht. Zuerst nämlich gab es den 11.9.2001 und erst dann folgte die
Reaktion darauf.
"Was die Kriegsführung der Alliierten anbelangt, so sehen wir in
dieser die Entfesselung der Barbarei", schreiben die Apologeten der
Nazibarbarei, die bis heute nazistische Täter als zugehörig zu ihrer
Gesinungsgemeinschaft verehren. "Das Problem der "westlichen Wertegemeinschaft"
ist der kompromißlerische Bürger, der zu feige ist, seine Entscheidung für die
Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu treffen. Denn mit den
Amerikanern und ihren Vasallen im eigenen Land läßt es sich gut Geschäfte und
Karrieren machen. Die Seiten wechseln kann der deutsche Bürger immer noch "so
denkt er in seiner Verschlagenheit", wenn eines Tages die Amis hier den Abgang
machen...."
"Unfreiwillige Prostituierte"
"Die in den Medien immer wieder zu hörende Warnung vor einem
"Anti-Amerikanismus", bewerten wir als pure Heuchelei. Mit dieser Leimrute will
das feige Bürgertum den deutschen Widerstand bereits im Entwicklungsstadium
ersticken. Bei der Warnung vor dem "Anti-Amerikanismus" wird an das unpolitische
"Denken" der Gutmenschen in unserem Land appelliert. Ganz nach dem Motto: In den
USA gibt es doch auch anständige und friedensliebende Menschen. Als ob das
jemand in Frage stellen würde. Wir entgegnen diesem die Massen manipulierenden
Unsinn, daß sich unser Anti-Amerikanismus ausschließlich gegen einen politischen
Feind, nämlich gegen die Regierungspolitik von Washington und ihren Vasallen
richtet."
Und im unnachahmlichen Stil der Gesinnungsgemeinschaft: "Ebenso
steht für uns fest, daß zum heutigen Bürgertum auch die Friedensbewegung zählt.
Dabei erweist sich der europäische Pazifismus, der bis hin zu Joschka Fischer
ins Bundesaußenministerium reicht, als unfreiwillige Prostituierte des
amerikanischen Bellizismus, wobei uns der vom ewigen Frieden träumende Pazifist
sympathischer und ehrenwerter erscheint als die treuen US-Vasallen Stoiber,
Schäuble und Merkel. Aber auch der deutsche Pazifist macht sich mitschuldig,
wenn er sich dazu hergibt, mittels der Vereinigten Nationen die ohnehin
Hilfslosen dieser Erde "friedlich" zu entwaffnen, damit sie im Anschluß von
Uncle Sam leichter zusammengeschlagen werden können. Der Irak wird erst dann
endgültig besiegt sein, wenn der Wille der Amerikaner und Briten, die Iraker zu
töten, sich als stärker erweist als die Bereitschaft der Iraker zu sterben. Das
ist aber derzeit noch nicht absehbar. Vietnam hätte den USA eine Lehre sein
sollen." Das hätte nicht einmal die Antiimperialistische Koordination (AIK)
schöner formulieren können.
http://www.olympia.burschenschaft.at/BG_irak.html
* "Alain de BENOIST, als führender Vertreter der französischen
"Neuen Rechten" lange Zeit Vorbild für das rechtsextremistische
Intellektuellenmilieu in Deutschland, lässt in jüngeren Veröffentlichungen mehr
und mehr nationalrevolutionäre Ansätze erkennen.... BENOISTs weiterhin
bestehende rechtsextremistische Grundprägung zeigt sich allerdings bei der
Verdammung des Individualismus-Prinzips und der spöttischen Kommentierung der
Menscherechte." Verfassungschutzbericht 2001, Bundesministerium des Inneren (http://www.bmi.bund.de
oder http://www.verfassungsschutz.de)
hagalil.com
11-04-03 |