Bei Asylbewerbern wird schon Fahrt in andere Stadt als Straftat
registriert:
Statistik schürt Angst vor Ausländern
Von Roland Losch, Frankfurt (ap)
Der britische Premier Churchill hat nur an Statistiken geglaubt, die er
selbst gefälscht hatte. Ähnlich misstrauisch durchleuchtete der
Rechtsprofessor Vilmow die Kriminalstatistik, nach der jeder vierte
Tatverdächtige in Deutschland ein Ausländer ist.
Sein Ergebnis bestätigte das Fazit mehrerer Fachkollegen: Da werden oft
Äpfel und Birnen in einen Topf geworden. Und Fremdenfeinde können daraus
ihr Süppchen kochen.
Dabei scheinen die Zahlen auf den ersten Blick eindeutig: 1991 wurden in
Deutschland 415.622 Ausländer als Tatverdächtige registriert. Ihr Anteil
an allen Tatverdächtigen betrug damit 25,9%, obwohl die Ausländer nur
6,4% der Bevölkerung stellen.
Besonders hoch ist die Kriminalitätsbelastung laut Statistik bei
Asylbewerbern: Gegen 100.000 wurde im vergangenen Jahr ermittelt. Aber
jede dritte Tat, die ihnen zur Last gelegt wurde, war ein Verstoß gegen
das Ausländergesetz -Gesetze also, gegen die Deutsche kaum verstoßen
können. Schon wenn ein Asylbewerber den Zuständigkeitsbereich seiner
Ausländerbehörde verlässt, um in eine benachbarte Stadt zu fahren,
begeht er eine Straftat. Ein weiteres Drittel ihrer Straftaten waren
Kaufhausdiebstähle.
Schließlich wurde gegen Asylbewerber überdurchschnittlich häufig wegen
Urkundenfälschung ermittelt. Alle anderen Straftaten treten weit
dahinter zurück. Auch Drogenhandel fällt bei den Asylbewerbern nicht ins
Gewicht - nur in einzelnen Regionen stellen sie einen Großteil der
Dealer.
Die zweitgrößte Gruppe unter den ausländischen Tatverdächtigen sind
Gastarbeiter. Von den 1,7 Millionen, die in Deutschland arbeiten, wurde
im vergangenen Jahr gegen 83.000 ermittelt - zumeist wegen Diebstahl,
Betrug oder Körperverletzung. Der Stuttgarter Kriminologin Monika
Traulsen zufolge "besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die
Kriminalitätsbelastung der ausländischen Arbeitnehmer etwas geringer als
die der deutschen Bevölkerung ist".
Villmow wies darauf hin, dass von der Polizei einer Straftat
verdächtigte Deutsche häufiger angeklagt und häufiger verurteilt würden
als Ausländer. Offenbar würden Ausländer schneller angezeigt als
Deutsche, vielleicht sei die Polizei auch eher zur Einleitung von
Ermittlungen bereit.
Ralf-Erik
Posselt
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hagalil.com
08-06-04