Von Karl Pfeifer
Adolf Hitler postulierte im "Mein Kampf" bescheiden, wie er war:
"Die Vereinigung aber von Theoretiker, Organisator und Führer in einer
Person ist das Seltenste, was man auf dieser Erde finden kann; diese
Vereinigung schafft den großen Mann."
Der "große Mann" hatte eine kleine Schwäche, er glaubte wie viele
andere Anführer der NSDAP an die Astrologie und ließ sich von Astrologen
beraten. Wohin das führte, wissen wir. Jörg Haider, der auch aus
Oberösterreich stammt, erklärte in seiner Rede am 30.9.1995 in
Krumpendorf u.a. "Nachdem wir aber eine Zukunft haben wollen, werden wir
jenen Linken von political correctness beibringen, daß wir nicht
umzubringen sind, und daß sich Anständigkeit in unserer Welt allemal
noch durchsetzt, auch wenn wir momentan vielleicht nicht mehrheitsfähig
sind [dank Schüssel und der ÖVP hat sich das geändert K.P.], aber wir
sind geistig den anderen überlegen und das ist etwas sehr
Entscheidendes."
Hier dokumentiere ich diese "geistige Überlegenheit" der völkischen
Gemeinschaft anhand des Artikels "Tommy und der Saturn", "Zur Zeit" 6.
Juni 2003, Seite 3 von Dr. Heinz Fidelsberger, der sowohl Arzt als auch
Astrologe ist und nebenbei auch als FPÖ-Gemeinderat in Wien amtiert. Dr.
Fidelsberger widmet seinen Artikel Thomas Klestil.
Hier einige Kostproben: "Nun gelten die Worte des Brutus bekanntlich
für jedermann. Menschliches Leben geht immer wieder durch Tiefen und
dann wieder über Höhen. Der große Schicksalsfaktor ist der Saturn, der
besonders dann oft erbarmungslos zuschlägt, wenn er auf seinem Lauf die
Geburtssonne oder vor allem die Himmelsmitte eines Geburtshoroskopes
überschreitet. Die Himmelsmitte, "Medium ooeli" genannt, zeigt die
jeweiligen Stellungen auf der Karriereleiter und wenn der Saturn diese
Himmelsgrade berührt, kommt es zu Störungen, zu Hindernissen und
Enttäuschungen..... Dramatisch aber ist das Wirken das [sic! K.P.]
nunmehr rückläufigen Neptun in seinem Quadrat zur Geburtssonne.
Verwicklungen und Illusionen, die zu Enttäuschungen führen, unrichtiges
Einschätzen der Realität und falsches Vertrauen. Und das alles gerade in
einer so entschiedenen Situation im Staat, wo die Versäumnisse von
Jahrzehnten korrigiert werden soll [sic! K.P.] ... Doch auf Tiefen
folgen Höhen. Jupiter der Glücksbringer, wechselt im August das Zeichen
und wandert in das Jungfrauzeichen. Damit kommt Sonnenschein ins Leben
und alles Düstere wird verschwinden. Wenn der laufende Jupiter seinen
Radixplatz überquert und auch den Aszendenten wird die Welt immer wieder
ganz heil."
Diese Prosa des Dr. Fidelsberger, die von Chefredakteur Andreas Mölzer
in seiner von der österreichischen Bundesregierung mit € 75.500
subventionierten Wochenzeitung publiziert wurde, ist ein eindeutiger
Beweis dafür, dass diejenigen, die sich "geistig den anderen überlegen"
dünken, optimistisch sind, denn am Ende wird in ihrer Phantasie die
völkische "Welt immer wieder ganz heil".