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Judentum und Israel
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"Geistiger Terror":
Wie attac-Stuttgart den deutschen Stammtisch bedient

Von Max Brym

Am 24.05.03 erklärte der Herausgeber des Magazins konkret, Hermann Gremliza, auf einer Veranstaltung in der Münchner Universität: "Attac hat kein Problem, attac ist ein Problem". Hart attackierte Gremliza die bekannteste Organisation der "Globalisierungskritiker". Das vernichtende Urteil von Hermann Gremliza könnte durchaus zutreffen, denn attac hat neben einer oberflächlichen Kapitalismuskritik, die oftmals nur den "spekulativen Finanzsektor" benennt, den Fokus der Kritik,  auf den Staat Israel gerichtet. Kein Wunder, das attac diverse "Querdenker" und nazistische Querfrontstrategen anzieht. Gruselig wird es, wenn diverse Aktivitäten von einigen attac-Gruppen vor Ort betrachtet werden.

Am 10. Mai in Stuttgart

Vielversprechend lud die attac-Gruppe in Stuttgart an diesem Termin zu einer "breiten und offenen Diskussion über Ursprünge, Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten des Konfliktes im Nahen Osten" ein. Die Veranstaltung hatte das hehre Ziel, "Wege zum Frieden" aufzuzeigen. Die Schieflage wurde bereits an der Auswahl des Veranstaltungspartners deutlich: ausgerechnet das "Palästinakomitee Stuttgart". In einem Flugblatt des Komitees hieß es wörtlich: "Die Erfahrungen mit der 1. Intifada und dem Osloer Abkommen, dass gewaltfreier Widerstand in dieser Welt nicht erfolgreich sein kann, gibt dem palästinensischem Volk recht. Es kämpft deshalb nun mit allen Mitteln gegen die unerträgliche Besatzung und Unterdrückung". Es gehört nur wenig Phantasie dazu, um zwischen diesen Zeilen die kaum verhüllte Unterstützung der Hamas und des antisemitischen Selbstmordterrors in Israel herauszulesen.

Die Veranstaltung und Shraga Elam

Zum Auftakt präsentierten die Veranstalter Herrn Shraga Elam als Referenten. Der in der Schweiz lebende "Historiker" Elam ist ein Duzfreund des berüchtigten Antisemiten Jemal Karsli, der wiederum zusammen mit J.W. Möllemann seit einiger Zeit die deutschen Stammtische begeistert. Ob bei der Auswahl Elams, der selbst israelischer Jude ist, das Kalkül eine Rolle gespielt haben könnte, man werde ihm deswegen schon nicht widersprechen, sei dahingestellt. Sein Auftritt war widerwärtig und seine Argumente faschistoid. Woher seine Neigung kommt u.a. für die Legalisierung der Schriften von Holocaustleugnern in Deutschland einzutreten, ist unbekannt. Vielleicht könnte DR. Freud diese Frage beantworten.

Was sagte Elam

Bereits in seinem Einleitungsreferat, das sich mit einer angeblichen bevorstehenden Massenvertreibung der Palästinenser aus dem Westjordanland befasste, verpackte er Vergleiche Israels mit den Nazis. So richtig rührte Elam das deutsche Gemüt als er erklärte: "Israel habe gegenüber den Nichtjuden, die gleichen Gesetze erlassen wie einst die Nazis mit den Nürnberger Gesetzen". Den fundamentalistischen Selbstmordterror gegen die Juden verharmloste er mit der ungeheuerlichen Aussage: "In Israel stürben schließlich mehr Menschen an Verkehrsunfällen als an Selbstmordanschlägen". Eine freundliche Nachfrage aus dem Publikum, veranlasste Herrn Elam vollständig, die Sau herauszulassen, er sagte: "Die ganze sogenannte Antisemitismusdebatte in Deutschland sei ein schwerer Angriff auf die Demokratie, sie sei bashing. Paul Spiegel und Friedman seien eine ungeheuerliche Bedrohung für Deutschland. Sie seien Kriegstreiber und gehören beide vor ein Kriegsgericht".

Diese Ungeheuerlichkeiten wurden von den anwesenden 50 Zuhörern, die sich mehrheitlich "links" gaben beklatscht. In der Diskussion meinte ein Redner aus dem Publikum, "in Palästina könne man sehen, dass es noch schlimmere Verbrechen als die der Nazis gebe und die Antisemitismuskeule ist geistiger Terror". Auch dieser Mensch erhielt Applaus. Nur zwei Personen protestierten auf der Veranstaltung gegen die antisemitischen Ausfälle von Elam und Konsorten.

Erfreuliches

Die "Stuttgarter Friedensinitiative, Gegen Militarismus, Rassismus, Antisemitismus und Antizionismus" protestierte öffentlich gegen die von attac durchgeführte Veranstaltung. In ihren Erklärungen ist zu lesen: "Problematisch ist für uns, dass viele attacies die Bedrohlichkeit des deutschen Antisemitismus, der sich zunehmend aus den Hinterzimmern heraustraut, immer noch nicht erkennen". Scharf kritisiert die Initiative den deutschen Hang, sich besonders stark mit Israel zu beschäftigen. Die Initiative stimmt es skeptisch, wenn in weiten Teilen der "Linken" kein Wort gegen das ehem. Saddam Regime zu hören war, dafür aber um so mehr gegen den Staat Israel. Eine Kritik am Staat Israel ist nach der Initiative nur statthaft, wenn gegen alle Versuche den Staat Israel zu beseitigen gekämpft wird. Ansonsten landet man bei Herrn Elem und bei wirklichen Rechten. Jene fühlen sich gegenwärtig von attac fast magnetisch angezogen.

hagalil.com 28-05-03

 


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