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Judentum und Israel
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Jörg Haider im Reich des Bösen:
"Zu Gast bei Saddam"

Von Karl Pfeifer

Von der Pressekonferenz mit Jörg Haider im Pressklub "Concordia" in Wien anläßlich der Präsentation seines Buches "Zu Gast bei Saddam" berichtet sogar das Ö1 Radio-Mittagsjournal. Der Raum ist voll mit Journalisten und ich glaube meinen Ohren nicht, der oft locker rassistische Sprüche von sich gebende Jörg Haider entpuppt sich bei dieser Pressekonferenz als Anhänger des von seinen Gesinnungsgenossen als "multikulti" verspotteten Pluralismus, er schwärmt von der 4000 Jahre alten Kultur des Iraks und seine Begeisterung für Saddam Hussein kennt keine Grenzen, dieser "intelligente Mann" hätte ihm einen zweistündigen Vortrag über "Philosophie, die Einheit der Arabischen Nation und die Bedrohung durch Israel" gehalten.

Freilich gibt es Fachleute, die meinen Haider hätte nur mit einem der Doubles von Saddam gesprochen. Aber was tut es zur Sache, die Nähe der beiden Männer dürfte von ihrer völkischen Ideologie und den Haß gegen die jeweilige Minderheit her rühren. Haider und seine "Gesinnungsgemeinschaft", dieser Wurmfortsatz der Volksgemeinschaft, hetzen tagaus tagein gegen die slowenische Minderheit in Kärnten, Saddam hingegen begnügt sich nicht mit Hetze, er ließ Tausende Kurden und Schiiten ermorden.

Auf die Frage, ob Saddam ihm deswegen so sympathisch ist, weil dieser zum erstenmal seitdem Deutsche gegen Juden Giftgas angewendet haben, seine eigenen kurdischen Bürger mit Giftgas bombardieren ließ, antwortet der etwas überraschte Haider, dass doch die USA dieses Giftgas an den Irak geliefert hätten*.

Im Buch freilich klingt das anders, da beruft er sich auf einen Amerikaner, der behauptet, die CIA konnte nicht feststellen, wer diese Bomben auf Halabja geworfen hat. Die Frage, ob er denn im Freistaat Kärnten seinem Freund Saddam Hussein Asyl gewähren würde, beantwortet er nicht. Sein Buch ist ein seltsames Gemisch aus den Märchen von 1000 und einer Nacht und aufgewärmten alten Artikeln über den Irak. Und doch gibt es eine Neuigkeit, die seinen ehemaligen Koalitionspartner erfreuen dürfte, Haider publizierte die Kopie eines an den Vizepräsidenten Taha Yassin Ramadhan gerichteten Brief von Wolfgang Schüssel, mit dem dieser bittet, das Angebot einer österreichischen Firma zu akzeptieren, denn es "wäre außerordentlich begrüßenswert, wenn im Sinne der von beiden Seiten angestrebten Vertiefung unserer Beziehungen, ein Auftrag dieser Größenordnung an Österreich vergeben würde." Man stelle sich nur vor, zu welchen Haßausbrüchen der "Patriot" Haider sich hätte hinreißen lassen, wenn ein "linker Gutmensch" diese Indiskretion begangen hätte.

J.H. behauptet auch der "israelische Geheimdienst" hätte ihn zu einem Gespräch in Wien geladen, dass ein "bekannter jüdischer Geschäftsmann aus Wien" vermittelt hätte. Da aber Geheimdienstaktivitäten Fremder in Österreich gesetzwidrig sind, stellt sich die Frage, ob Dr. Haider diese Kontakte bei der Staatsanwaltschaft angezeigt hat.

Das Buch, das 19 EURO kostet, ist schon bei seinem Erscheinen von den Ereignissen überholt.

* In Wirklichkeit wurde das Baath Regime von Deutschland aus beliefert

hagalil.com 21-03-03

 


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