Der Prozess gegen Horst Mahler wurde gleich zu Beginn ausgesetzt. Seit
gestern muss er sich vor dem Amtsgericht Hamburg wegen Billigung von
Straftaten verantworten. Es geht dabei um seiner Äußerungen im
Fernsehmagazin "Panorama", in dem er der Anklage nach die Anschläge des
11. Septembers als "rechtens" bezeichnet hatte.
Mahler bezeichnete den eingespielten Fernsehbericht im Gerichtssaal als
einseitig und aus dem Zusammenhang gerissen. Viele seiner Äußerungen
seien herausgeschnitten oder in einen falschen Zusammenhang gestellt
worden. Das Gericht will nun die Journalisten des Betrages als Zeugen
laden und vernehmen. Bis dahin ist das Verfahren unterbrochen.
An der Einstellung Mahlers kann jedoch kein Zweifel bestehen. Er hat
bereits mehrfach in anderem Zusammenhang seine Überzeugung geäußert,
dass die Anschläge "rechtens" gewesen sein. Im Übrigen zeigt er sich
heute davon überzeugt, dass nicht Araber für die Anschläge am 11.
September 2001 verantwortlich seien, sondern die USA selbst.
Vor zwei Jahren wurde Mahler wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten
aus der Vereinigung der Berliner Strafverteidiger ausgeschlossen. Der
einstige RAF-Anwalt ist Antisemit aus vollster Überzeugung und vertritt
die NPD im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht in
Karlsruhe. Er forderte in der Vergangenheit unter anderem ein Verbot
aller jüdischen Gemeinden in Deutschland und bezeichnete den Judaismus
als eine "tödliche Gefahr für die Völker".
Im Antisemitismus liegt auch sein Hass auf die USA begründet, sieht er
doch "die Juden als die wahren Herren der USA" ansieht, die durch "ihre
Bankenherrschaft den Staatsapparat der Amerikaner usurpieren konnten".