Veranstaltungshinweis:
Keine Träne für Dresden - Über die Dresdenmythen
Antifa Duisburg
Sehr viele Deutsche wollen nichts von Auschwitz hören
und meinen, dass nur der Bombenkrieg schlimm gewesen sei. Sie sitzen der
Goebbels-Propaganda vom angeblichen Terror der Alliierten auf. Statt Sir
Arthur Harris und den unter seinem Kommando stehenden Fliegern dafür zu
danken, dass sie Deutschland vom Naziterror befreiten, wird dieser als
"butcher" oder Kriegsverbrecher beleidigt.
Vergessen wird, dass die Bombenangriffe gegen England bis zur
bedingungslosen Kapitulation, die ohne die Bombenangriffe nicht erreicht
gewesen wäre, weitergingen und die Bombenangriffe Dresden viel weniger
bestrafen als andere Städte, über die man sich nicht erregt. Man benimmt
sich wie ein Kind, das seine Eltern ermordet hat und vor dem Richter um
Mitleid fleht, man solle ihn armen Waisen doch verschonen, er sei genug
gestraft damit, dass es keine Eltern mehr habe.
Ich danke den Engländern und Amerikanern,
dass sie in einem für sie verlustreichen Luftkrieg versuchten, die
Deutschen vom Nazitum zu befreien. Ich bin mir bewusst, dass den Briten
und Amerikanern nichts vorzuwerfen ist. Den Krieg haben die Deutschen
verschuldet und zu verantworten und so sind auch die Toten von Dresden
und anderen Städten von den Deutschen verschuldet, die der Naziideologie
folgten und an die antisemitischen Mythen glaubten. Dresden hätte eine
Lehre sein sollen, dass Deutschland nie wieder Krieg führen darf, aber
leider hat ausgerechnet eine rot-grüne Regierung sich an einem
Angriffskrieg beteiligt, der die ethnische Säuberung des Kosovo von den
dort lebenden Serben zur Folge hat.
An Dresden erinnern, heißt an die Taten der Deutschen erinnern: das war
die Quittung, die unvermeidlich war. Es blieb allerdings der
westdeutschen Linken vorbehalten, die Geschmacklosigkeiten der
DDR-Propaganda fortzuführen, und sie mit westlichen
Geschichtsrelativismus zu verbinden. So bezog sich Ulrike Meinhof in
"konkret" positiv auf David Irving und kam dann zu dem atemberaubenden
Schluss: "In Dresden ist der Anti-Hitler-Krieg zu dem entartet, was man
zu bekämpfen vorgab und wohl auch bekämpft hatte: Zu Barbarei und
Unmenschlichkeit, für die es keine Rechtfertigung gibt. Wenn es eines
Beweises bedürfe, dass es den gerechten Krieg nicht gibt, Dresden wäre
der Beweis." Diese neuen
Äußerungen, der Neuen Linken in die Wiege gelegt, sind zugleich das
Konzentrat all ihrer Geburtsfehler: Die nivellierende Einreihung
Auschwitz in die Schrecken des Krieges; die fehlende Unterscheidung von
Nationalsozialismus und gewöhnlichem Faschismus; die Gleichsetzung von
Nazideutschland und den Feindstaaten; die Verwechslung von
Antifaschismus und Pazifismus, von Pazifismus und Appeasement. Wem statt
"Nie wieder Deutschland" nur der Slogan "Nie wieder Krieg" einfällt, in
dem sich auch der Hass auf die Anti-Hitler-Koalition gut aufgehoben
sieht, stand zu Meinhofs Zitaten rechts von Adenauer und steht heute
rechts von Günther Grass. Die Neue Linke wird sich nur im Bruch mit
diesen Traditionen erneuern können.
Der Referent, Martin Blumentritt (Hamburg) engagiert sich für die
Ernst-Bloch-Assoziation und schreibt u.a. für deren Zeitschrift
"Vorschein".
Termin: Di 11.02. um 20 Uhr
Ort: Hundertmeister Saal in Duisburg - Dellplatz
Referent: Martin Blumentritt
Veranstalter: Antifa Duisburg
hagalil.com
05-01-03 |