Nazis als Wachschützer im Asylbewerberheim:
Von Böcken und Gärtnern
Die "Zarnikow-Sicherheitsdienste" sind eine von unzähligen
Wachschutzfirmen in Brandenburg, die auch Heime bewachen in denen
Asylbewerber untergebracht sind. Eingesetzt sind derlei Firmen auch zum
Schutz der Flüchtlinge vor rechtsextremen Übergriffen.
Ob dies auch für das Asylbewerberheim in Rathenow (Havelland) gilt ist
fraglich. Dort bewacht die
Firma von Rene Zarnikow bereits seit Jahren das Asylbewerberheim Am
Birkenweg, welches durch die Arbeiterwohlfahrt geführt wird. Unter den
Mitarbeitern der Wachschutzfirma sollen sich nun vier Mitglieder der
rechtsextremen "Kameradschaft Hauptvolk" befinden, die einen Teil des
organisierten Neonazismus in der Region bildet.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" hatte der
Verfassungsschutz des Bundeslandes Brandenburg bereits am 7. August
intern auf die Beschäftigung von vier Neonazis bei den
"Zarnikow-Sicherheitsdiensten" hingewiesen. Über das Innenministerium
soll auch das zuständige brandenburgische Sozialministerium über diesen
Sachverhalt informiert gewesen sein. Die dringend erforderliche
Zuverlässigkeitsüberprüfung sei aber, laut "Focus" nicht erfolgt.
Widersprüchliches gab der Firmenbesitzer Rene Zarnikow von sich. Auf der
einen Seite erklärte er, dass seine Leute "sauber" seien. Eine
rechtsextreme Einstellung wollte er aber nicht "hundertprozentig
ausschließen". Einen Einzelfall stellt die Beschäftigung von bekannten
Nazis in Zarnikows Firma nicht dar. Bereits vor zwei Jahren befand sich
ein bekannter Rechtsextremer unter dem Wachpersonal. In der
Vergangenheit wurde das Rathenower Heim und dessen Bewohner
mehrmals durch örtliche Nazis angegriffen
Betrachtet man die Homepage der Sicherheitsfirma, so kann man sich
vorstellen, dass Rechtsextreme sich in dem Milieu wohl fühlen. Die
Bilder von schwarz gekleideten jungen Männern mit Schäferhunden erinnern
arg an das Outfit mit dem sich die Kameradschaftsszene bei ihren
Aufmärschen gerne ausstaffiert.
is/hagalil.com
23-12-02 |