Demonstration gegen Antisemitismus:
"Kampf den deutschen Zuständen"
Aufgerufen hatte das "Berliner Bündnis gegen Antisemitismus und
Antisemitismus" gemeinsam mit anderen linken Gruppen um gegen
antisemitischen Pöbeleien im Verlauf einer Straßenrückbenennung zu
protestieren. Gefolgt waren diesem Aufruf rund 100 DemonstrantInnen, die
zwei Stunden lang unter dem Motto "Wenn Antisemiten angreifen, dann
sorge dafür, dass sie es nie wieder tun" durch die Spandauer Altstadt
zogen. Am 1. November wurde die
Kinkelstrasse in Berlin Spandau in Jüdenstrasse rückbenannt. Als der
Vorsitzende der Berliner jüdischen Gemeinde, Alexander Brenner, seine
Rede begann rief ein judenfeindlicher Mob von rund 40 Personen "Juden
raus" und andere Schmähungen. Die Demonstration griff diesen
Zwischenfall auf und thematisierte das Anwachsen des öffentlich
wahrnehmbaren Antisemitismus in Deutschland: "Antisemitische Übergriffe
wie die Schändung jüdischer Friedhöfe sind keine Auswüchse des
Antisemitismus – sie sind er selbst: die Verkündung des Willens zum
erneuten Mord."
Foto: BgAA Die Demonstration, die
von den Anwohnern weitgehend ignoriert wurde, hielt auch für eine
Zwischenkundgebung vor dem Büro der Spandauer PDS. Diese hatte sich
geweigert an der Veranstaltung teilzunehmen oder diese zu unterstützen.
Antisemitische Denkmuster und Ressentiments:
Die Diskussion über die
"Jüdenstraße"
Vor gut zwei Jahren war es endlich soweit, 57
Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte man in Spandau den
Namen "Jüdenstraße" wieder ein, den die Nationalsozialisten - auf der
Grundlage ihres antisemitischen Weltbildes - getilgt hatten...
hagalil.com
16-12-02 |