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Judentum und Israel
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Antisemitische Äußerungen zum Parteiaustritt:
"Damit bin ich bei den Juden..."

Claus Harmsen leitete den "Bundesanzeiger" in Berlin, in dem die Drucksachen des Bundesrats und des Bundestags veröffentlicht werden. Und Claus Harms war 25 Jahre lang Mitglied der SPD, aus der er am vergangenen Dienstag austrat. Sein Austrittsschreiben ging nicht nur an die Berliner Parteizentrale, sondern wurde auch an die Presse verschickt.

Ein zentraler Teil von Harmsens Erklärung, die im folgenden in Auszügen dokumentiert wird, ist gespickt mit etlichen antisemitischen Aussagen. Unter anderem schrieb er von einem "Kotau vor dem Zentralrat der Juden", den die Bundesregierung mit der Bereitstellung von "3,0 Millionen Euro für die Förderung des Judentums in Deutschland zur Verfügung gestellt hat...". Auch sprach Harmsen Israel das Existenzrecht ab, indem er den Staat als "völkerrechtswiedrig" bezeichnete.

Wie SPIEGEL ONLINE meldete reagierte der Arbeitgeber von Claus Harmsen prompt. Harmsen erhielt noch am Freitag seine Kündigung. Der Geschäftsführer und Sprecher des "Bundesanzeigers" Rainer Diesem, äußerte: "Niemand wird den "Bundesanzeiger" repräsentieren können, der antisemitische Äußerungen von sich gibt."

Dokumentation: Aus dem Austrittsschreiben von Claus Harmsen

"...Damit bin ich bei den Juden. Um ganz ehrlich zu sein, neben den o.g. Fakten hat die Tatsache, dass die Bundesregierung dem Zentralrat der Juden 3.0 Millionen Euro für die Förderung des Judentums in Deutschland zur Verfügung gestellt hat, bei mir das Maß voll gemacht. Warum musste das in Anbetracht leerer Staatskassen sein, dieser Kotau vor dem Zentralrat der Juden ? Der zudem nicht müde wird, die Bundesregierung anzuklagen und zu beschimpfen. Die Beziehung der Deutschen zu den Juden ist gewiß eine besondere. Aber der Deutsche Staat sollte heute, im 21. Jahrhundert, mutig genug sein, ein Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, zu sagen, die Vergangenheit war grausam, aber wir leben im Jetzt und Heute, in einer neuen Dimension mit anderen Voraussetzungen. Vergessen wollen wir nicht, aber auf der ständigen Anklagebank wollen wir auch nicht mehr sitzen. Es ist Geschichte. Die Zeit ist aus. Die unbedingte Hinwendung zum Staat Israel ist ebenso falsch. Wo Kinder und Unschuldige - aus welchem Grund auch immer - gemordet werden, hat die Solidarität Deutschlands nichts zu suchen, auch Waffenlieferungen aller Art verbieten sich deshalb . Der Staat Israel ist völkerrechtswidrig, auch wenn man ihn um des lieben Friedens willen akzeptiert hat. Die Juden mit rund 100.000 Gläubigen in unserem Land sind eine Minderheit, die ihren Frieden und ihre religiöse Ruhe haben sollen, mehr aber nicht. Im übrigen: mit welchem Recht bevorzugt man finanziell die Juden und nicht die Roma und Sinti, die Zeugen Jehovas und alle anderen Religionsgruppen, die unter der NS-Herrschaft ebenso gelitten haben. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Juden die bessere Lobby haben. Gerade von einem sozialdemokratischen Bundeskanzler hätte ich hier mehr Mut, Zivilcourage und Sensibilität erwartet. Doch wenn man auf der obenerwähnten Buchpräsentation des Herrn Sigmar Gabriel erfährt, dass er erstens Herrn Friedman duzt und sich coram publico von diesem permanent berühren lässt, dann fällt einem wirklich nichts mehr ein..."

hagalil.com 15-12-02

 


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