antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 

Le Pôle Républicain:
Ein rotbraunes Querfrontprojekt des Jean-Pierre Chevènement

Von Gudrun Eussner

Wenn man sich mit dem französischen Front National (FN) beschäftigt, weiß man, woran man ist. Alle Personen, ob sie nun Jean-Marie Le Pen, Roger Holeindre, Bruno Gollnisch, Bernard Antony, Carl Lang, Marine Le Pen oder wie auch immer heißen mögen, sind auf der extremen Rechten zu verorten. Der eine mag noch aus Vichy-Zeiten belastet sein, der andere aus dem Kreis von OAS-Schergen stammen, mancher ist zu jung, dort mitgetan zu haben, er bekennt sich aber zu diesen Traditionen und versucht allenfalls, ein moderateres Erscheinungsbild des FN zu prägen, um so Wähler aus mittleren Gesellschaftsschichten Frankreichs an sich zu binden.

Was die FN-Wähler angeht, so haben alle (alle!) den FN bei den diesjährigen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen aus mindestens einem von dessen populistischen, rassistischen, undemokratischen Blut- und Boden-Programmpunkten gewählt, die der FN offen anbietet:

  • Wiedereinführung von Sicherheit und Gesetz

  • Setzen eines Schlußstrichs unter die Immigration

  • Beschäftigung für alle Franzosen

  • Unterstützung französischer Familien

Diese Programmpunkte werden vom FN jeweils in sechs bis acht Unterpunkten kurz, auf einer Dreiviertelseite, erläutert, so daß niemand fehlgehen kann darin, für was er sich entscheidet. (1)

Le Pôle Républicain des Jean-Pierre Chevènement

Wie aber sieht es mit einer Bewegung aus, die sich auf einem Gründungskongreß, in Saint Pol sur Mer, vom 25.-26. Januar 2003, zur Partei erklären will, dem Pôle Républicain des heute 63-jährigen Jean-Pierre Chevènement?

In Anspielung auf die Endung seines Namens "-ement", der gängigen adverbialen Endung im Französischen, witzelt die satirische Wochenzeitung "Le Canard Enchaîné": Chevènement,  "l'adverbe le plus confus de la langue française", Chevènement, das verwirrendste Adverb der französischen Sprache. (2)

Was an diesem Jean-Pierre Chevènement ist verwirrend?

Zunächst die Bezeichnung der neuen Partei, "Le Pôle Républicain". Pôle heißt, sieht man von den diversen Spezialbedeutungen aus Astronomie, Mathematik, Geometrie, Geographie und Anatomie ab, Gegenpol, im Sinn von Opposition. (3) Für unsere Betrachtung kommt am ehesten diese Bedeutung, "Gegenpol im Sinn von Opposition", in Frage: republikanischer Pol = republikanische Opposition.  Verwirrend sind die Ziele und das Programm sowie die politischen Mitstreiter und Anhänger dieses Bündnisses und seines Anführers Jean-Pierre Chevènement.

Le Pôle Républicain bildet sich zur Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur des Jean-Pierre Chevènement, vom Mouvement des Citoyens (MDC), der Partei "Bewegung der Staatsbürger", am 19. Januar 2002. Der Schriftsteller und ehemalige Regierungssprecher unter François Mitterand Max Gallo wird Präsident der Bewegung.

Es finden sich darin folgende linke, rechte und rechtsextreme Gruppen und Personen zusammen:

  • le Mouvement des Citoyens (MDC),  "Bewegung der Staatsbürger"

  • Gaullisten: "historische Gaullisten" aus dem Rassemblement pour la République - RPR des Jacques Chirac und Links-Gaullisten

  • Radikale

  • Souveränisten (aus dem Rassemblement pour la France - RPF des Charles Pasqua)

  • Linksrepublikaner aus dem Parti socialiste - PS des Lionel Jospin und dem Parti communiste français - PCFdes Robert Hue (4)

Die Generaldelegierten des Pôle Républicain kommen aus diesen Kreisen, u.a. Jérôme Baloge, Mitbegründer und Generalsekretär des séguenistischen Appel d'R, der Jungen republikanisch-sozialen Gaullisten, (5) Jean-Christophe Comor, vom RPF sowie seine Parteifreunde, die drei auf der Liste des RPF gewählten Mitglieder des Europaparlaments William Abitbol, Paul-Marie Coûteaux und Florence Kuntz, die am 29. Januar 2002, als Charles Pasqua seine Präsidentschaftskandidatur ankündigt, den Verein "Vivement la France!" (VLF) gründen und zu Jean-Pierre Chevènement überlaufen,  zum "Che", wie ihn seine Freunde nennen.

Die 43-jährige katholische Florence Kuntz hat bis dahin einige Parteimitgliedschaften hinter sich gebracht. Durch Philippe Séguin und Charles Millon wird sie im RPR gefördert, von dort geht sie auf Grund von Querelen, die aus Charles Millons Bündnis mit dem Front National resultieren, zum RPF des Charles Pasqua, und nun findet sie sich beim "Che" wieder. Aus Kreisen des Charles Millon wird sie deswegen angegriffen. Dort vermutet man sie irrtümlicherweise nun auf der politischen Linken und bezichtigt sie des Verrats. (6)

William Abitbol ist 1964 gemeinsam mit dem aus dem Institut d'histoire sociale (IHS), einer Gründung der CIA zur Bekämpfung des Kommunismus in Frankreich, hervorgegangenen Alain Madelin (heute Präsident der ultraliberalen Partei Démocratie libérale - DL und für diese Präsidentschaftskandidat 2002), Gérard Longuet (später Industrieminister unter Éduard Balladur und heute politischer Freund, UMP-UDF, des Premierministers Jean-Pierre Raffarin), Jacques Bompard (heute für den Front National Bürgermeister der Stadt Orange) sowie dem Negationisten François Duprat von den Revolutionären Nationalisten der Mitbegründer des nationalistischen, antisemitischen und negationistischen "Mouvement Occident". (7)

Charles Pasqua, der Ende der 90er Jahre politisch nicht mehr recht zählt und damit liebäugelt, man könnte auch sagen, droht, eine neue extrem rechte Partei zu gründen, um dem Front National nicht allein das Terrain zum Kampf für die nationale Unabhängigkeit zu überlassen, sympathisiert schon länger mit den linken Maastricht-Gegnern um Jean-Pierre Chevènement. Dieser zeugt der Persönlichkeit und dem Engagement des Charles Pasqua Respekt, so daß die Lyoner Studentenbewegung Fédération anarchiste - Groupe Durruti ("anarchistisch, antikapitalistisch, gegen den Staat, basierend auf dem Klassenkampf, für eine neue Gesellschaft ohne Staat, Unternehmer und Kirche") 1999 schreibt, daß zukünftig die Geschichtsschreiber sie verwechseln könnten, so sehr ähnelten sich beider Handlungen und Aussagen, so sehr seien diese beiden Innenminister austauschbar.  (8)

Jérôme Baloge, vom Appel d'R, meint, mit den Kommunisten im Pôle verstehe man sich bestens,  es habe seit der gemeinsamen Gegnerschaft gegen den Vertrag von Maastricht, vom 7. Februar 1992,  und über die im März 1998 gegründete Siftung "Fondation Marc Bloch" schon freundschaftliche Beziehungen gegeben. (9) Die Gruppe Durruti sieht allerdings trotz der ideologischen Nähe des dem rechtsextremen Alain de Benoist und seiner Zeitschrift "Krisis" als Autor verbundenen Jean-François Kahn und seiner Zeitschrift "Marianne" zur Stiftung "Fondation Marc Bloch" keine Möglichkeit langfristiger politischer Allianzen zwischen den rechtsextremen und den linken Nationalisten. (8)

Die Fondation Marc Bloch (Fondation du 2 mars)

Schon die Überschrift zum Gründungsartikel in der Humanité läßt nichts Gutes ahnen, und in sofern kann man der Einschätzung der Gruppe Durruti nicht folgen, die die am 2. März 1998 gegründete Stiftung für kommunistisch hält. " 'Marc Bloch' Eine pluralistische Stiftung gegen das 'Einheitsdenken' ", lautet die Überschrift. (10)

Wenn man die Gründungsmitglieder durchgeht, wird einem ziemlich rasch klar, wo die Stiftung angesiedelt ist, nämlich im Querfrontspektrum. Gründungsmitglieder sind

  • Philippe Cohen, Leiter des Wirtschaftsdienstes der Zeitschrift "Marianne" (10),

  • Élisabeth Lévy, Journalistin dieser Zeitschrift sowie beim "Figaro" und dem Fernsehsender "F 3" und Autorin des Buches "Les Maîtres Censeurs", die Zensurmeister. Dort beklagt sie, daß man in Frankreich nicht mehr debattieren dürfe. Verantwortlich dafür macht sie Philippe Sollers und Bernard-Henri Lévy. Sie wird eines Artikels, vom 10. Mai 2000, in der Fernsehzeitschrift "Télérama" wegen vehement von "acrimed" (ACtion-CRItique-MEDias), der ATTAC nahestehenden Mediengruppe, verteidigt. (11)

  • Jean-Christophe Comor, ein Mann in den Dreißigern, Philippe Séguin nahestehend, gemeinsam mit Olivier Beyeler Autor des Buches "Zéro politique". Er kommt über den RPR des Jacques Chirac und den RPF des Charles Pasqua 1998 zur Stiftung Marc Bloch und am 19. Januar 2002 zum Pôle Républicain.  (12)

  • Jérôme Guedj, seinerzeit 26 Jahre alt, heute Vizepräsident des Generalrats von Essonne für den PS, dem ehemaligen Minister für Berufsausbildung Jean-Luc Mélenchon nahestehend, der heute gemeinsam mit Henri Emmanuelli die Linksgruppe in der PS, "Nouveau Monde", leitet. Sie werden auch "les Molletistes" genannt. (13)

  • David Martin-Castelnau, linker Nationalist und Antifaschist, Gründer und Präsident der "Génération République", 2002 Autor des Buches "Les Francophobes", Die Franzosenfeinde, in dem er sich dagegen wehrt, daß diese, mit denen auch er Intellektuelle wie Philippe Sollers und Bernard-Henri Lévy meint, die Zeit der deutschen Besatzung 1940-44 angeblich nicht als solche, sondern als Zeit der Kollaboration bezeichnen, was eine freiwillige Beteiligung Frankreichs an der Errichtung einer neuen europäischen Ordnung hieße. Er nennt sie auch "Nazificateurs", Zum-Nazi-Erklärer, deren Lieblingsbuch "Das Frankreich Vichys", von Robert O. Paxton, und nicht "Das deutsche Frankreich", von Philippe Burrin, sei. (14)

Pierre-André Taguieff, Max Gallo, Didier Motchane (15), seinerzeit Vizepräsident der sozialistischen Linken (Gauche socialiste), sind ebenfalls mit von der Partie, genauso wie Mitglieder des Parti communiste français (PCF), der Kommunistischen Partei Frankreichs, und der kommunistischen Gewerkschaften CGC und CGT. Weitere Teilnehmer an dem Gründungstreffen sind kommunistische Wirtschaftswissenschaftler, wie Paul Boccara, Yves Dimicoli und Alain Cotta. Letzterem erscheint das Europa nach Maastricht unerträglich (15). Außerdem dabei sind einige Journalisten, von denen Jean-François Kahn, von der Zeitschrift "Marianne", sagt, sie wünschten eine Debatte, die man ihnen verbieten wolle (imposer le débat qu'on veut leur interdire). (10) Wer dieser "man" ist, sagt Jean-François Kahn nicht. Wir dürfen es erraten.

Soweit die Begründer der Stiftung Marc Bloch, nicht zu verwechseln mit dem Cercle Marc Bloch. Der Namensgeber der Stiftung, Marc Bloch, Professor der mittelalterlichen Geschichte und jüdischer Widerstandskämpfer, fusiliert von der Gestapo, in Saint-Didier-de-Formans, am 16. Juni 1944, würde sich wohl im Grabe umdrehen, wenn er wüßte, welches Querfrontprojekt nach ihm benannt wurde. Hier wird er posthum zum zweitenmal fusiliert. (16)

Das müssen die Stiftungsgründer wohl ebenso gesehen haben; man mag es ihnen auch nahegebracht haben, denn sie benennen sie bald um in "Fondation du 2 mars", Stiftung 2. März, nach dem Gründungsdatum. Ihr Präsident ist Pierre-André Taguieff, Generalsekretärin Élisabeth Levy. Die Stiftung steht dem Pôle Républicain, der kommunistischen Partei PCF und dem rechten Rassemblement pour la France (RPF) nahe. Entsprechend sind Präsidentschaft und Verwaltungsrat besetzt. (17)

Die Gründer der Stiftung sind Gegner der "Fondation Saint Simon", deren ideologischer Hegemonie und deren Einfluß sie entgegenwirken wollen. In ihrem Gründungsaufruf verurteilen sie die Untätigkeit aller Regierungen, die in den letzten 25 Jahren nichts gegen die Arbeitslosigkeit unternommen hätten, die aber die Globalisierung als Notwendigkeit der Wettbewerbsfähigkeit hinstellten und deshalb die öffentlichen Ausgaben senkten. Sie seien keine Garanten des "contrat social", des Paktes zwischen Regierenden und den Bürgern mehr, sondern sie seien von ihrer Aufgabe überfordert. Die Gründer erklären, daß die Regierenden auf Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung verzichteten. Sie verzichteten weiterhin gesellschaftlich auf die Einhaltung des "pacte républicain", des die Republik seit zweihundert Jahren am Leben erhaltenden Vertrages der französischen Gesellschaft, und sie hätten zugunsten des Marktes jede Regulierung aufgegeben. Sie beklagen den im Namen der Anpassung Frankreichs an die europäischen Partner geübten nationalen Verzicht auf eine eigene industrielle, diplomatische und kulturelle Strategie. Die Gesellschaftsmodelle anderer europäischer Länder würden immer wieder verherrlicht, auch wenn sie auf Frankreich nicht paßten.

Da es auf kontinentaler Ebene keine demokratische Struktur geben könne, werde der politische Zerfall den Vormarsch des Front National weiter beschleunigen. Die Gründer wollen das vorherrschende Denken bekämpfen. Die Fondation Marc Bloch (du 2 mars), benannt nach diesem zu Ehren seines Mutes und seiner Hellsichtigkeit, solle ein Instrument des Widerstandes und der intellektuellen Umgruppierung werden. Dem Einheits- oder Konformitätsdenken zu widerstehen, sei ihr Ziel, aber auch, im Rahmen der Werte der Republik und des Humanismus neue politische, wirtschaftliche, soziale, diplomatische und kulturelle Perspektiven zu erarbeiten. (18)

Elisabeth Lévy, Generalsekretärin der "Fondation du 2 mars (Ex Marc Bloch)" wird, am 5. Avril 2002, von Marc Riglet-Chevanche, Mitglied des Verwaltungsrates dieser Stiftung, im Rahmen der Sendereihe "Aux Livres Citoyens!" in die Assemblée Nationale, das französischen Parlament eingeladen. Marc Riglet-Chevanche  wiederum ist als Autor des Buches "Französische Republik", am 8. April 2002, zu Gast der Sendereihe "Dispute", bei Radio France Culture, wo er sein neuestes Buch vorstellt. Es handelt von der Spaltung der französischen Republik in links und rechts, über verfassungsmäßige Grundsätze von Staat und Recht, die Rolle der Nation und den Begriff des Guten. Disputiert wird in der Sendung über den Conseil Constitutionnel, den Verfassungsrat, den der Autor für einen unumschränkten Herrscher über die Politik ansieht. Die Politiker organisierten mit seiner Hilfe ihre eigene Entmachtung. Der Conseil Constitutionnel ist der Hüter der Verfassung der Fünften Republik, vom 3. Juni 1958. Wir werden später noch sehen, daß Mitglieder des Pôle Républicain eine Sechste Republik gründen wollen. (19)

Pierre-André Taguieff und weitere Anhänger des Jean-Pierre Chevènement

Professor Pierre-André Taguieff ist Philosoph und Politologe. Er ist Forschungsdirektor am CNRS und lehrt am renommierten Institut d'études politiques (IEP) von Paris. Er schreibt 1998 ein Buch "Face au Front national", Im Angesicht des Front National. Er ist Autor zahlreicher Bücher über Rassismus und Anti-Rassismus. 1994 schreibt er ein Buch über die Neue Rechte. (20)

Spätestens im Oktober 1996 wird allerdings klar, wo Pierre-André Taguieff politisch steht, nämlich im Lager der linken Nationalisten bzw. der nationalistischen Linken. Er schlägt vor, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, in dem er erklärt, man müsse dem Front National des Jean-Marie Le Pen durch die Wiederbelebung des Nationalstaates entgegen treten. (21)

So verwundert es auch nicht, daß er schon zu dessen Zeit als Innenminister, 1997-2000, einer der Hauptberater von Jean-Pierre Chevènement ist. Ihn stört es nicht, in dieser Eigenschaft mit dem Begründer des "Occident" William Abitbol und mit Paul-Marie Coûteaux, beide über den RPF des Charles Pasqua Abgeordnete im Europaparlament, zusammenzuarbeiten. Im Gegenteil, er wird sich in der Zeitschrift "Le Point", nach dem ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen 2002 ganz im Sinne des Front National zur inneren Sicherheit und zur Immigration äußern, die Werte der Toleranz und der Freiheit der Sitten bis zur Permissivität überdehnt halten und die Mobilisierung der Bürger zur Verhinderung eines Sieges von Jean-Marie Le Pen, im zweiten Durchgang, zu einem Pseudo-Antifaschismus im Kampf gegen einen Pseudofaschismus erklären. Dem Kandidaten des Front National zur Präsidentschaft wird er an keiner Stelle eine Absage erteilen. (22)

Pierre-André Taguieff befindet sich in zweifelhafter Gesellschaft. So arbeitet er mit in der esoterischen Revue "Politica Hermetica", wo auch  Professor Régis Ladous, von der als Hort der Antisemiten und Negationisten berüchtigten Universität Lyon III, publiziert, der dem rechtskräftig verurteilten Holocaust-Leugner Jean Plantin für dessen Arbeit über den Negationisten Paul Rassinier ein Universitätsdiplom, Diplôme d'Etudes Approfondies (DEA), mit der Note "sehr gut" ausstellt. Es wird Jean Plantin nach zahlreichen Protesten aus verschiedenen Vereinigungen von der Universität Lyon III nach elf Jahren, im Juni 2001, wieder aberkannt. Ebenfalls dort publiziert Jean-François Mayer, ein ehemaliges Mitglied der extremen Rechten Lyons, früher verantwortlich für die Verteilung des Negationistenblattes "Défense de l'Occident", Verteidigung des Westens, und Mitglied der 1988 gegründeten Sekte des Vatikans CESNUR, "Centre d'Etudes Sur les Nouvelles Religions", Studienzentrum über die Neuen Religionen, des Massimo Introvigne. (23)

Pierre-André Taguieff ist ein Bewunderer von Julius Evola und dessen außerordentlichem Werk, das vom Taoismus zum Tantrismus, von der Alchimie und der Hermeneutik bis zum Symbolismus des Graal und zum Buddhismus die rigorose Reflektion eines Versuches zum Verständnis des Ursprungs von Mythen, Legenden und allgemeingültigen Archetypen sei, wie anläßlich einer Konferenz  zum 100. Gebrtstag Julius Evolas ein bewunderndes "Kollektiv EA" schreibt. (24)

Julius Evola alias Graf Giulio Cesare Andrea Evola, Kulturphilosoph (1898-1974) ist intellektueller Sympathisant und Wegbereiter des italienischen Faschismus. Er ist in rechtskonservativen und rechtsextremen Kreisen wieder modern. (25)

Von der politischen Linken haben wir noch weitere Anhänger des Pôle Républicain, so den Sprecher des MDC Jean-Yves Autexier, Senator von Paris und Mitglied des Außenpolitischen Ausschusses. Er gehört ebenso wie die Senatoren des Pôle Républicain François Autain, Pierre Biarnès und Paul Loridant zur Partei Communiste Républicain et Citoyen (CRC), Republikanischer Kommunist und Bürger. Es gibt vier Europaparlamentsabgeordnete des Pôle Républicain, Gérard Caudron, Michel Dary, Sami Naïr und Michel Scarbonchi. Sie gehören im Europaparlament zur Konföderativen Gruppe der Vereinigten Linken/Nordische grüne Linke. Interessant ist auch, daß der Zwillingsbruder des berühmt-berüchtigten rechtsextremen Anwalts Jacques Vergès, Paul, für Réunion Senator des CRC ist. (26)

Es ist kaum verwunderlich, daß auch die angeblich linke Antiglobalisierungsbewegung ATTAC auf der Web Site des "Che" als "den politischen Positionen des Jean-Pierre Chevènement nahestehende Vereinigung" bezeichnet wird. Zwar weiß man nicht, wie ATTAC und die übrigen dort verlinkten links- bis rechtsextremen Vereinigungen und Gruppen das aufnehmen, die linke PS-Gruppierung "Nouveau Monde" des Henri Emmanuelli und das Institut Pierre Mendès-France, beispielsweise, und "Le Monde Diplomatique" des Globalisierungsgegners und Gründers von ATTAC Bernard Cassens, aber allein schon, daß Jean-Pierre Chevènement sich diesen Kreisen verwandt fühlt, charakterisiert das Querfrontprojekt ATTAC trefflich. Es fehlt nur noch der Revoluzzer José Bové, und seine "Confédération Paysanne", das Bauernbündnis. Darauf müssen wir noch eine Weile warten. Gemeinsam mit Danielle Mitterand, der Witwe des François Mitterand, und Bernard Cassens ist er, im April 2001, schon Mitglied einer französischen Delegation beim Zapatistenführer Marcos, in Mexiko. Das ATTAC-Mitglied Louis Zollet berichtet darüber in "Radio Grenouille", dem Froschradio. Der "Che" könnte aus solchen Kreisen demnächst noch Zulauf bekommen. Den auf der Web Site verlinkten rechtsextremen Paul-Marie Coûteaux allerdings wird es sicherlich freuen, daß ihn sein alter Mitstreiter, der "Che", nicht vergißt. (27)

Jean-Pierre Chevènement erhält im ersten Wahldurchgang, am 21. April 2002, ihn und seine Anhänger enttäuschende 5,33 Prozent der abgegebenen Stimmen. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung, der Assemblée Nationale, am 9. und 16. Juni 2002, wird kein einziger Kandidat des Pôle Républicain gewählt. Dabei hat man ihn, den "Che", und hat er sich auch selbst, schon als Alternative zum PS-Präsidentschaftskandidaten Lionel Jospin gesehen. Angeblich sind Lionel Jospin und der "Che" Freunde, und zwar aus ihrer Studienzeit bei der École Nationale d'Administration (ENA), der Verwaltungshochschule, wo sie demselben Jahrgang "Stendhal" angehören. Derartige französische Freundschaftsformen sind gewöhnungsbedürftig.

Der Schriftsteller und ehemalige Regierungssprecher unter François Mitterand Max Gallo, Gründungspräsident der Bewegung, verläßt diese keinen Monat später, am 12. Mai 2002, also noch vor den Wahlen zur Nationalversammlung und am selben Tag, da sich der MDC erweitert und offiziell zum Pôle Républicain wird. Er erklärt, sein Querfrontprojekt der "Überwindung der Rechten und der Linken" sei brutal zunichte gemacht worden. Seinem langjährigen Freund Jean-Pierre Chevènement will er aber treu bleiben. "Jede politische Linie zu ihrer Zeit", meint er seufzend. (28)

Max Gallo ist schon seit langem in dem Querfrontprojekt zur Überwindung der Rechten und Linken tätig, hat er doch noch kürzlich das Vorwort zu einem Buch des rechtsextremen Philippe de Villiers, Präsident der Partei Mouvement pour la France (MPF), verfaßt und zur Wahl von Charles Pasqua aufgerufen. (2) Das ist aber insofern nicht verwunderlich, da der MPF in etwa die gleichen hehren Ziele verfolgt wie der Pôle Républicain, nämlich die Verteidigung der Souveränität Frankreichs, die Wiedereinführung der Ehrlichkeit in der Politik, die Unterstützung des Unternehmertums, die Gewährleistung der Sicherheit der Franzosen und die Verbreitung eines Sinnes für Werte. (29) Die Nähe zum Front National ist auch hier deutlich.

Wahlkampfprogramm 2002 des Pôle Républicain

Auf der Wahlkampfseite zu den Präsidentschaftswahlen 2002 formuliert der MDC des 20. Pariser Arrondissements die durch Jean-Pierre Chevènement verkörperte republikanische Idee. Sie definiert sich hauptsächlich aus der Opposition und der Negation, eben aus dem Pôle Républicain, dem Republikanischen Gegenpol:

Alle sollen sich zusammenfinden, die

  • die liberale Globalisierung und die Idee eines föderalistischen Europa ablehnen, weil beide die Souveränität der Nationen beenden, den einzigen Ort für eine wirkliche Demokratie,

  • wollen, daß Politik und Bürger wieder in ihre Rechte gegenüber dem Markt und den Aktionären eingesetzt werden,

  • nicht mehr wollen, daß die Angestellten für den unersättlichen Appetit der Finanzwelt aufkommen müssen, und die Frankreich nicht in kleine Regionen verwandelt sehen wollen, Vasallen eines neuen Imperiums, dessen neues Rom die "Wall Street" und das "Pentagon" wären, und die Frankreichs Geschichte nicht ertränkt sehen wollen in einer uniformierten Welt ohne Wurzeln und Zukunft,

  • unser Land sehen wollen, wie es sich wieder aufrichtet in Sachen Beschäftigung, Erziehung, Sicherheit, Gleichheit der Bürger, welches auch immer ihre Herkunft und ihr Glauben sein mögen,

  • eine wahre europäische Zukunft wollen, eine wirkliche Zusammenarbeit von Nationen, die sich freiwillig zusammengeschlossen haben, und nicht eine durch die Bürger unkontrollierbare bürokratische und finanzielle Maschinerie. (30)

Primitiver unreflektierter Anti-Kapitalismus und Anti-Amerikanismus, versinnbildlicht durch das "Pentagon" und ergänzt durch die übliche Schuldzuweisung an die Finanzwelt und an die "Wall Street", latenter bis offener Antisemitismus, verbunden mit der Glorifizierung der französischen Nation, das ist das demagogische Programm des MDC und seines Pôle Républicain. Es unterscheidet sich grundsätzlich nicht von dem des Front National.

Nach dem schmählichen Abschneiden des Jean-Pierre Chevènement bei den Präsidentschaftswahlen 2002 zerstreuen sich William Abitbol und Paul-Marie Coûteaux, den Jean-Pierre Chevènement wegen "extremistischer Sympathien" aus seinem Pôle Républicain ausschließt. Sie sympathisieren von nun an mit dem Front National. (31)

Exkurs: die Entente Souverainiste

Florence Kuntz (5) (6) finden wir in Valence, vom 14.-15. September 2002, gemeinsam mit Paul-Marie Coûteaux auf der Dritten Sommeruniversität der Vereinigung Entente Souverainiste, souveränistisches Einvernehmen. Dort werden in Rundtischgesprächen folgende Fragen erörtert:

  • Was ist der Souveränismus?

  • Wie kann man ihn im heutigen Europa als Doktrin errichten? (32)

An der Sommeruniversität nehmen auch der Präsident Professor Jean-Paul Bled und der Generalsekretär Alain Bournazel der Ende des Jahres 2001 von Paul-Marie Coûteaux gegründeten Entente Souverainiste teil. Paul-Marie Coûteaux ist Ehrenpräsident der Entente, genau wie General Pierre-Marie Gallois. Auslöser für die Gründung sei der große Erfolg einer von Paul-Marie Coûteaux organisierten Demonstration, am 13. Dezember 2001, zur Verteidigung des Franc gewesen. Die Entente beklagt in ihrer Charta, daß rechte wie linke französische Regierungen die nationale Unabhängigkeit Frankreichs zugunsten supranationaler Systeme geopfert hätten, in erster Linie der Europäischen Union, aber auch der Welthandelsorganisation, dem Weltwährungsfonds und der Weltbank. Das Europa von Maastricht, Amsterdam und Nizza verdamme Frankreich als Staat zur Auflösung. Die Entente kämpft gegen Giscard d'Estaing und die von ihm geleitete Konvention zur institutionellen Reform der europäischen Institutionen, gegen den Niedergang der französischen Sprache und gegen die globalistische Hegemonie, die ihre Macht dank der schuldhaften Komplizität von Jacques Chirac und Lionel Jospin ausgebreitet habe. Die Entente Souverainiste solle zur tatsächlichen politischen Kraft werden. (33)

Man kann zweifellos sagen, daß die Entente Souverainiste das gleiche Programm vertritt wie der Pôle Républicain.

Es schließen sich deshalb bedeutende Mitglieder dieser Ende 2001 gegründeten rechtsextremen nationalistischen Entente Souverainiste am 19. Januar 2002 dem Pôle Républicain des Jean-Pierre Chevènement an. Dieser nimmt die Gruppe anstandslos auf, obgleich es als sicher angenommen werden kann, daß er über deren Ausrichtung Bescheid weiß. Anzunehmen ist, daß es ihm recht ist. Paul-Marie Coûteaux schließt er erst nach dem verlorenen ersten Wahlgang, vom 21. April 2002 aus.

Was General Pierre-Marie Gallois angeht, so ist er ein langjähriger Mitstreiter des "Che". Schon am 12. Juni 1994 kandidiert er, zu der Zeit als Gaullist, auf dessen aus linken und rechten Kandidaten zusammengestellten Liste "L'Autre politique", eine andere Politik, zum Europaparlament. (4) General Pierre-Marie Gallois war noch vor kurzem Stellvertretender Chefredakteur der faschistischen, von Alain de Benoist gegründeten Revue der Neuen extremen Rechten "Eléments". (2) 1999 verfaßt er als Mitglied des Redaktionskomittees dieser Zeitschrift ein Vorwort zum Buch des Präsidenten der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation Gennadi Sjuganow "Rußland nach dem Jahr 2000". Gennadi Sjuganow, diese  ultranationalistische kommunistische Führungsfigur, ist politisch als nationalbolschewistisch einzuschätzen. (34)

Politische Vorstellungen und Programm des Pôle Républicain

Die politischen Vorstellungen des Pôle Républicain sind aus drei Anträgen und zahlreichen Beiträgen zum Gründungskongreß, 25. - 26. Januar 2003, zu entnehmen. In einem dreißig Seiten langen Papier des Didier Motchane (35) "Damit die Republik wieder eine neue Idee wird" werden

  • gegen die Globalisierung ("Globalisierung, Mythos und Wirklichkeit") Stellung bezogen,

  • Frankreich als entkräftete Republik beklagt,

  • Le Pen als Bumerang gegen die Linke definiert,

  • die Vereinigte Linke ("la gauche plurielle") für den Weg von der Republik in die Regulation verantwortlich gemacht,

  • der Bürgersinn beschworen,

  • der Pôle Républicain als unabhängig von einer Linken und von einer durch den globalisierten Liberalismus beherrschten Rechten dargestellt sowie

  • Volk und Nation als republikanische Herausforderung begriffen.

Didier Motchane ist einer der Urheber des Kongresses des Parti Socialiste (PS) und der Vereinigten Linken, von Épinay, 11.-13- Juni 1971, wo der rechte François Mitterrand zuungunsten von Guy Mollet, von der Section Française de l'Internationale Ouvrière (S.F.I.O.), der französischen Sektion der Arbeiterinternationale, zum Ersten Sekretär ernannt wird. Sieg des Kollaborateurs über den Widerstandskämpfer, kann man sagen. (36)

Didier Motchane diffamiert, im Juli 1998, in der Le Monde, in bester Le Pen-Manier die illegalen Chinesen als Gauner, die in clandestinen Werkstätten arbeiten, um ihre Schleuser zu bezahlen. (37)

Jean-Michel Dejenne  formuliert drei die Mitbürger mobilisierende Projekte, um deren Achse sich die Aufgaben des Pôle Républicain und ihr Kampf in der gegebenen nationalen Situation drehen sollten:

  • institutionell - die Errrichtung der Sechsten Republik und die Einrichtung des Verhältniswahlrechts ("la proportionelle"),

  • politisch - die Vereinigung mit den Schwesterrepubliken zu einem konföderalen Europa ("une architecture européenne confédérale"),

  • sozial - die Viertagewoche (35)

Jean-Michel Dejenne, vom MDC, ist einer der mehr als 800 Unterzeichner eines Aufrufs der "Coalition internationale contre la guerre (CICG)", der internationalen Koalition gegen den Krieg, an die Präsidentschaftskandidaten 2002. Dort heißt es zum Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern:

"Das palästinensische Volk erleidet weiterhin ein langes Martyrium durch die entfesselten Gewalttätigkeiten Israels. Die Unterdrückung, deren Objekt es seit 1948 ist, hat gegenwärtig in der Vernichtungswut der israelischen Regierung, ermutigt in aller Schamlosigkeit durch die USA, ihren Höhepunkt erreicht. ...." Der UN-Sicherheitsrat wird aufgefordert Sanktionen gegen Israel auszusprechen, das sich straflos zahlreichen Agressionen der Kriegsverbrechen und einem wirklichen Verbrechen gegen die Menschheit hingebe, in dem es versuche, das palästinensische Volk zu vernichten (exterminer). Die Präsidentschaftskandidaten werden aufgefordert, im Falle ihrer Wahl entsprechend zu wirken. (38)

Es geht hier nicht darum zu kritisieren, daß sich Politiker für den Frieden im Mittleren Osten, für die Beilegung des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern einsetzen und dazu Aufrufe und Resolutionen verfassen, sondern es geht um die Dokumentation der völlig unakzeptablen einseitigen Schuldzuweisung an Israel durch Mitglieder des Pôle Républicain.

Alexandre Dorna, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Caen, von der Gruppierung "Antenne radicale", sieht im Pôle Républicain einen Ort, da sich alle Republikaner versammeln können, die mit der Spaltung in rechts und links und mit dem Neo-Liberalismus Schluß machen wollen. Enstehen soll eine große politische und soziale Bewegung, die fähig ist, die Republik auf der Grundlage eines von den republikanischen Werten Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit inspirierten Projektes und Programms und der politischen Grundsätze von Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität neu zu errichten.

Dem Provisorischen Büro des Pôle Républicain liegen am 13. November 2002 drei Anträge für den Gründungskongreß vor:

  • Continuer Vincennes pour la République laïque, sociale et universelle, Vincennnes fortführen für eine laizistische, soziale und allgemeine Republik. Eingebracht von Jean-Yves Autexier und Georges Sarre, Paul Violet (75), Gilberte Marin-Moskovitz, Jacky Drouet, Maurice Schwartz (90)

  • L'autre chemin pour la France et pour l'Europe, Der andere Weg für Frankreich und Europa. Eingebracht von François Morvan

  • « Transcender Vincennes » : Pour une Gauche Républicaine, Laïque et Sociale, Über Vincennes hinausgehen: für eine republikanische, laizistische und soziale Linke. Eingebracht von Jean-Christophe Bonté, Eric Coquerel, Eric Halphen, Paul Loridant, Françoise Marhuenda, Emmanuel Motchane, Michel Naudy, Michel Scarbonchi, Karim Zéribi (35)

Die drei Anträge und die meisten der übrigen Beiträge beziehen sich auf Vincennes. An dem historischen Ort ruft Jean-Pierre Chevènement am 9. September 2001, fünf Tage, nachdem er seine Präsidentschaftskandidatur erklärt hat, seine Unterstützer zusammen, um den Kurs für den Wahlkampf 2002 festzulegen. Dort verkündet er, daß Frankreich nicht mehr wisse, wohin es gehe. Er beschwört einen Betrug sowohl der linken als auch der rechten Politik an den Bürgern, Kabalen, Tücken, Lügen, er beklagt die ständigen Rückzieher: Maastricht, den Euro und den Stabilitätspakt, das Versinken Frankreichs im Balkan, die Auflösung des Staates und die Fragmentierung des Landes, er beklagt die Unmenschlichkeit der Finanzmärkte. Er behauptet, große Firmen, wie Alcatel, seien durch US-amerikanische Börsenspekulation vernichtet worden. Er will dem Volke in einfachen Worten die Wahrheit nahebringen. Dazu beschwört er Pierre Mendès-France und Charles de Gaulle, und er gibt zehn Orientationen, die Republik wieder aufzurichten. Kurz, er läßt nichts aus:

  • Die Republik muß ihre Grundlagen wiederfinden,

  • Der Schule ihre Aufgaben zuweisen,

  • Eine kohärente strenge und gerechte Politik der inneren Sicherheit,

  • Wiederaufwertung der Arbeit und Mobilisierung aller unserer Fähigkeiten,

  • Der republikanische Staat und die öffentlichen Dienste müssen wieder aufgebaut werden: sie modernisieren und nicht sie abbauen,

  • Gleichberechtigung der Frauen, die ihr Berufs- und ihr Familienleben besser miteinander vereinbaren können müssen,

  • Wir müssen und können ein gutes Niveau der Altersversorgung und der sozialen Sicherheit garantieren,

  • Gestalten wir unseren Lebensraum und stellen den Menschen ins Zentrum der Umweltpolitik,

  • Wissenschaft und Kultur - die Republik hat Gründer nötig,

  • Frankreich ist und muß bleiben eine große politische Macht. (39)

Jean-Pierre Chevènement muß, am 18. November 2002, in einem Brief an die Koordinatoren und Schatzmeister der Departements des Pôle Républicain mitteilen, daß die Beitragslage nicht den Bedingungen entspricht. Von den für die drei Anträge eingereichten Unterschriften sieht der Beitragsstand der Unterzeichner, am 13. November 2002, so aus:

Antrag Autexier et al. - 590 Unterschriften, davon 294 beitragskonform,
Antrag Loridant et al. - 350 Unterschriften, davon 101 beitragskonform,
Antrag Morvan - 210 Unterschriften, davon 48 beitragskonform.

Die Anträge werden angenommen, wenn mindestens 200 Unterschriften, die aus mindestens zwanzig Departements kommen müssen, von den Unterstützern gesammelt sind, die nicht mit dem Beitrag im Rückstand sein dürfen. Der Jahresbeitrag beträgt 31 Euro, zuzüglich 10 Euro Kongreßgebühren. (35) Nicht, daß das nicht geregelt würde bis zum Gründungskongreß, es zeigt aber doch, welch loser Haufen Sympathisanten den Pôle Républicain bildet. Dieser ist bislang ein reichlich ephemeres Gebilde.

La Bibliotèque républicaine - was der gebildete Republikaner liest

Aufschlußreich ist die "Bibliotèque républicaine", die republikanische Bibliothek, in der als lesenswert bezeichnete Bücher, "um sich dem Republikanismus anzunähern", aufgelistet sind. Darunter sind

  • zahlreiche Bücher über den General de Gaulle,

  • Bücher von Mitgliedern der Fondation du 2 mars (ex-Marc Bloch),

  • von Jean-Pierre Chevènement, u.a. mit Karikaturen von Plantu, dem Karikaturisten der Le Monde,

  • vom rechtsextremen Paul-Marie Coûteaux, von Charles Pasqua und Philippe Séguin, aus den 90er Jahren,

  • von Pierre-André Taguieff, 2001, der sich gegen die Globalisierung wendet und in ihr den Willen zur Beseitigung von Völkern, Nationen und souveränen Staaten sowie die Gefahr der Vernichtung aller Lebewesen sieht,

  • von Régis Debray, 1999, ebenfalls Mitglied der Fondation du 2 mars, "Le code et le glaive - après l'Europe, la nation?", Das Gesetzbuch und das Schwert - nach Europa, die Nation?,

  • die Bücher von Max Gallo über Maximilien de Robespierre, Jean Jaurès, die Bände über Charles  de Gaulle und über "Bleu-Blanc-Rouge" sowie "Les Patriotes", die Patrioten,

  • Bücher von Charles de Gaulle, herausgegeben 1975, und über ihn, 2002, "Charles de Gaulle et la Nation", von einem Autorenkreis, herausgegeben von der Fondation Charles de Gaulle und erschienen beim rechtsextremen Verlag François - Xavier de Guibert.

In diesem Verlag erscheint auch das Buch des royalistischen Historikers Pierre Hillard, von der 1947 wiedererweckten "Action française", die sich offen gegen die Demokratie wendet, mit einem Vorwort von Paul-Marie Coûteaux, "Minorités et regionalismes dans l'Europe fédérale des régions - Enquête sur le plan Allemand qui va bouleverser l'Europe", Minderheiten und Regionalismus im föderativen Europa der Regionen - Untersuchung über den deutschen Plan, der Europa umwälzen wird.

Aufgelistet in der "Bibliothèque Républicaine" wird andererseits das Buch "La République moderne", von Pierre Mendès-France, von 1962, diesem aufrechten sozialistischen Kämpfer gegen die bis 1936 aktiven "Camelots du roi", die Königstreuen der "Action française", und Regierungsmitglied des Front populaire des Léon Blum. Während des Krieges wird er, der Jude, von der Vichy-Regierung fälschlich als Deserteur bezeichnet und verurteilt. Dem Gefängnis entflieht er, um sich dem Widerstandskampf anzuschließen. 1942 schlägt er sich zur französischen Exilregierung, nach London, durch. Seitdem ist er Mitstreiter des Generals Charles de Gaulle, "Compagnon de la libération". Jetzt kann er sich, ebenso wie General Charles de Gaulle, nicht mehr dagegen wehren, in diese rotbraune Querfrontliste aufgenommen zu werden, denn er ist seit zwanzig Jahren tot und Charles de Gaulle bereits seit 32 Jahren.

Als Beispiel für die Ausmaße des Querfrontprojektes mag das in diesem Jahr ebenfalls im Verlag François - Xavier de Guibert unter dem Motto "Combats pour la liberté de l'esprit", Kämpfe für die Freiheit des Geistes, erschienene Buch des 26-jährigen Nationalrats des MDC und Doktoranden Marc Joly "Le souverainisme - pour comprendre l'impasse européenne", der Souveränismus - zum Verständnis der europäischen Sackgasse, sein. Das Vorwort schreibt der Preisträger der Académie française Philippe de Saint Robert. Er selbst publiziert u.a. über Charles de Gaulle und über den Rückzug der französischen Sprache.

In einem Interview mit dem Präsidenten der in Straßburg ansässigen souveränistischen Vereinigung "Jeune France" Raphael Dargent wirft er den französischen Eliten pauschal Feindschaft, sogar Haß gegen ihre Sprache vor, einen kollektiven Verrat. Nebenbei zieht er gegen die Linksregierung zu Felde und gegen die Wahl des Präsidenten statt alle sieben, nunmehr alle fünf Jahre, was er für "euromaniaque", für europaverrückt, hält. Im Interview werden der Rückzug der französischen Sprache mit dem des Einflusses Frankreichs in der Welt in direkte Verbindung gebracht und die Globalisierung und weltweite Amerikanisierung dafür verantwortlich gemacht.

Das Nachwort zu diesem Buch schreibt Jean-Pierre Chevènement. (40)

Wer aber ist Jean-Pierre Chevènement, der "Che"?

Auf den Punkt gebracht: Dieser Mann ist sich immer treu geblieben. Schließlich kann er nicht dafür, daß ihn andere für einen Linkssozialisten gehalten haben, oder ihn gar noch dafür halten.

Geboren wird er 1939 in Belfort. Sein Studium absolviert er am Institut d'études politiques (IEP), dem Institut für politische Studien, Paris. Die Memoiren seiner Studienzeit, mit dem Titel "La Droite nationaliste face à l'Allemagne", Die nationalistische Rechte im Hinblick auf Deutschland, widmet er Raoul Girardet, seinerzeit verantwortlich für die Propaganda der terroristischen OAS des Pierre Sergent in Frankreich. (41)

Raoul Girardet, heute emeritierter Professor, war Direktor des Diplôme Études Supérieures Spécialisées (DESS) für Verteidigung an der Universität Paris II-Assas und Generaldelegierter des Zentrums für Analyse der europäischen  Sicherheit (C.A.S.E.). Er lehrte an der Sorbonne, am IEP, an der Militärakademie von Saint-Cyr, und er war Studiendirektor am Kolleg der vereinigten Waffengattungen. Er ist Autor zahlreicher Werke, darunter "La société militaire dans la France", Die militärische Gesellschaft Frankreichs, "Le nationalisme français", der französische Nationalismus, "Nationalismes et nation", Nationalismen und Nation, um einige Werke der letzten Jahre zu nennen. (42)

Dank spricht Jean-Pierre Chevènement dem militant royalistischen Orléanisten  Pierre Debray aus, der 1996 gemeinsam mit Roland Gaucher, dem Direktor des "National Hebdo", Zeitschrift des Front National, Herausgeber des katholisch-faschistischen "L'Insurgé" ist. (43)

1961-62 ist Jean-Pierre Chevènement als Unterleutnant überzeugter Kämpfer für das französische Algerien. Anschließend studiert er, im selben Jahrgang "Stendhal" wie Lionel Jospin, an der École Nationale d'Administration (ENA). Dort frequentiert er die national-soziale 1958 gegründete Organisation "patrie et progrès", Vaterland und Fortschritt, die aus der "Synarchie" (39)hervorgegangen ist, einer Weltanschauung, die sich aus der Versailler Mystik des Joseph-Alexandre Saint-Yves d'Alveydre (1842-1909) herleitet. Zwischen den zwei Weltkriegen entwickelt sie sich vor allem in den "Grandes Écoles", den elitären Hochschulen. Ihre Anhänger wollen unter der politischen Autorität eines "collège de gands initiés", Kolleg der großen Eingeweihten, Herrschaft ausüben auf Grund ihrer technischen Fähigkeiten. Sie leugnen Klassengegensätze und wollen die Spaltung von rechts und links überwinden. Nur so, meinen sie, profitiere auch der Schwache, und es gebe eine für alle Klassen gerechte Politik. Zur Zeit der Vichy-Regierung rechtfertigen sie die Notwendigkeit der Kontinuität des Staates, um ihre Karriere fortsetzen und die Interessen der großen Konzerne wahren zu können.

Nach der Befreiung sagen sich die Anhänger dieser Weltanschauung von allen ihren Verstrickungen in die Kollaboration los und machen sich daran, die ENA und das Planungskommissariat zu gründen. Damit steuern sie von da an die Wirtschaft und die Elitenbildung, und zwar über alle politisch unterschiedlichen Ansichten der einzelnen Führungskräfte hinweg. Die politische Anbindung ist zweitrangig. (44)

In der Organisation "patrie et progrès" verbündet sich Jean-Pierre Chevènement hauptsächlich mit anderen "énarques", Enarchen, Studenten der ENA, wie Didier Motchane, dem wir jetzt im Pôle Républicain wieder begegnen. 

1964 tritt er in die SFIO, diese alte sozialistische Partei des Jean Jaurès und Léon Blum ein, wo er Mitarbeiter von François Mitterand wird, einem ehemaligen Funktionär der Vichy-Regierung und Verteidiger der Interessen der Synarchen nach der Befreiung. 1966 gründet er den linkssozialistischen Club "Centre d'Études, de Recherche et d'Éducation Socialistes (CERES)". Auf dem Kongreß von Épinay spielen er und sein Club, im Juni 1971, eine entscheidende Rolle bei der Verdrängung Guy Mollets und seines Kreises von der Macht, zugunsten von François Mitterand. Mit seinem CERES tritt er dem Parti socialiste (PS) bei. (39) Der Club CERES tritt dort immer autonom auf. Auf den Kongressen des PS erhält er bis zu einem Viertel aller Stimmen. Er formuliert die Richtung der Partei. Sie basiere auf zwei Grundsätzen:

  • für Ungerechtigkeit und Ungleichheit der Lebensbedingungen der Bürger verantwortliche kapitalistische Logik muß in Frage gestellt werden,

  • die hauptsächlich in Sozialisten und Kommunisten geteilte Linke muß sich vereinigen.
     

Nach allem, was bislang über Jean-Pierre Chevènement und seine Politik sowie die Personen, die sie verkörpern, in diesem Artikel herausgefunden wurde, kann man sagen, daß diese Erklärungen die reine Lüge und Demagogie sind.

Nach wechselvollen Zeiten des Clubs in und außerhalb des PS ist Jean-Pierre Chevènement dort ab 1979 wieder voll dabei und verfaßt zu großen Teilen das "sozialistische Programm", das François Mitterand 1981 an die Macht bringt. Er wird zunächst Staatsminister und Minister für Forschung, dann Industrieminister, und versucht, einen Staatskapitalismus durchzusetzen. Er demissioniert schon im März 1983, wegen der Austeritätspolitik des Jacques Delors und weil ihm der Regierungskurs insgesamt zu liberal wird. Der CERES habe das "Alibi" der Sozialisten abgelehnt, mit dem sie ihre Konversion zum Sozialliberalen verkleidet hätten, nämlich den Aufbau Europas, so wie er dann geschehen sei. Deshalb sei der CERES gegen Maastricht. Der CERES lehne aber, und das sei der entscheidende Grund zum Bruch mit dem PS, die Folgen der Europa- und Wirtschaftspolitik der Regierung, die Weltpoltik betreffend, ab und hier insbesondere die zwischen Frankreich, Europa und den USA entstandenen Beziehungen. Die Anlehnung Europas an die Politik der USA habe in die Krise und zum Golfkrieg 1990-91 geführt. (45)

Inzwischen ist er aber 1984-86 unter Laurent Fabius Erziehungsminister und von 1988-91 trotz seiner Gegnerschaft zu Michel Rocard in dessen Regierung Verteidigungsminister. Im Februar 1991 demissioniert er als Verteidigungsminister, offiziell da er die Anlehnung der französischen Außenpolitik an die der USA im Golfkrieg nicht mitträgt, tatsächlich aber seiner persönlichen Beziehungen zu Saddam Hussein wegen. Er steht weiter der "Association franco-irakienne de coopération économique", der französisch-irakischen Vereinigung zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit vor, einer Gründung des pro-arabischen und anti-israelischen Gilles Munier, der aus der nationalrevolutionären rechtsextremen Gruppe "Jeune Europe" hervorgegangen ist.

1985 benennt sich der CERES um in "Socialisme et République", Sozialismus und Republik, und tritt als Richtungsgruppe dem PS wieder bei. 1993 benennt sich die Gruppe in "Mouvement des Citoyens (MDC)" um und wird eine selbständige nationalistische sich gegen den Vertrag von Maastricht richtende Partei. Seit der Zeit verbündet sich Jean-Pierre Chevènement hauptsächlich mit Rechten und Rechtsextremen unterschiedlicher Konvenienz sowie mit einigen teils extremen Linksgruppen. (39) Einen Eindruck kann man sich verschaffen, wenn man die Linkliste vom "Appel d'R" über ATTAC bis zur Zeitschrift "Utopie critique" (Communisme - Nation - République) des François Morvan durchgeht.  (27)

Auf die rethorisch gestellte Frage, ob man den MDC zwischen dem PCF und dem PS ansiedeln könne, antwortet er: Mit der kommunistischen Partei hat es die gemeinsame Kritik der Art, wie Europa aufgebaut wird, erlaubt, bei den letzten Wahlen, 1997,  zur Nationalversammlung in ca. 60 Wahlkreisen gemeinsame Kandidaten aufzustellen. (43) Ein gelungener Streich also, linke nach rechts hinüberzuziehen. Ein echtes Querfrontprojekt. Andererseits ist das Motto dieser Zusammenarbeit der Kampf gegen das System des politisch Korrekten und gegen das Einheitsdenken, ein Motto, das die Absichten des Jean-Pierre Chevènement denen des Front National annähert.

Dennoch holt ihn sein alter Freund und ENA-Kamerad Lionel Jospin 1997 als Innenminister in die Regierung ("nur die allerdümmsten Kälber ..."). Von dort demissioniert er im Jahre 2000, nun zum drittenmal, diesmal aus Protest gegen die Korsikapolitik der Regierung.

Im März 2001 verläßt der MDC nach den Gemeindewahlen die pluralistische Linke. Am 4. September 2001 verkündet der "Che" seine Kandidatur zur Präsidentschaftswahl 2002. Am 19. Januar 2002 konstituiert sich der Unterstützerkreis Pôle Républicain. Das Image Jean-Pierre Chevènements, ein Linker zu sein, hat bewirkt, daß er bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen 5,33 Prozent der Stimmen abgreifen konnte. Gerade so viele, wie nötig waren, um Lionel Jospin aus dem Rennen zu werfen.

Nun kann man diesen langen Artikel wieder von vorn lesen und wird keinem der erwähnten im Pôle Républicain zusammengeschlossenen angeblichen Linken auch nur ein einziges Wort mehr von dem glauben, was er sagt. Den Rechten und Rechtsextremen hingegen darf man dazu gratulieren, die Trennlinie nach links aufgeweicht zu haben. Das verdanken wir Jean-Pierre Chevènement, dem "Che", der immer das war, was er heute ist: ein rechter bis rechtsextremer Nationalist. Sein zukünftiger politischer Weg wird das weiter verdeutlichen.

Querfront heißt immer, daß Linke nach rechts gezogen werden. Es ist niemals umgekehrt. Querfront heißt, daß sich Linke auf primitiven Antikapitalismus, undifferenzierten Antiamerikanismus und latenten bis offenen Antisemitismus einlassen. Die Übergänge von der kommunistischen Partei, über die Sozialisten und die rechten Bürgerparteien bis hin zum Front National sind fließend.

Anmerkungen:
(1) Front National 93 Seine St Denis - Avec Le Pen, les Français d'abord!
Pour vivre en paix chez nous il faut que ça change! - http://www.fn93.com/

(2) zitiert nach: Les Rouges-Bruns votent Chevènement..., Par Didier Daeninckx, Paris, lundi 25 février 2002,
http://www.amnistia.net/news/articles/chevenem/chevenem.htm
(3) Petit Robert 1, par Paul Robert, Paris 1987, S. 1474
(4) Von der Gründung des Vorgängers des Parti socialiste (PS), Januar 1966, bis zum geplanten Gründungskongreß des Pôle Républicain, 25.-26. Januar 2003,  - http://francepolitique.free.fr/PMDC2.htm
(5) Appel des jeunes gaullistes républicains et sociaux - Appel d'R
(Appel d'R ist eine Gruppe jüngerer Gaullisten zur Unterstützung von Philippe Séguin) - http://appeldr.free.fr/indexframes.html
Rassemblement pour la France - RPF - http://francepolitique.free.fr/PRPF2.htm
(6) Kuntz (Florence). In: Réseau Voltaire, 24.6.1999
http://www.reseauvoltaire.net/article677.html
 und Lettre à Florence Kuntz, par Amaury Nardone, Droite libérale-chrétienne, 2.12.2001,
http://www.d-l-c.org/chronique.asp?art=91
(7) Le Mouvement Occident. Réseau Voltaire (97/0330)
http://decrypt.politique.free.fr/divers/assospol/occident.shtml

L'Institut d'histoire sociale (IHS), Réseau Voltaire -  http://decrypt.politique.free.fr/divers/assospol/histoire.shtml
(8)
À droite, les grandes manœuvre ..., par Patrick - groupe Durruti (Lyon), 1999, http://www.federation-anarchiste.org/ml/numeros/1128/article_4.html
Zu der Gruppe Durruti siehe http://www.chez.com/lyonanarchiste/Groupes/Durruti/Durruti.htm
(9) Chevènement au Paradis, par Fabrice Moulin,  L'Hémicycle, 13 mars 2002 - http://appeldr.free.fr/presse.htm
(10) 'Marc Bloch', fondation plurielle contre la 'pensée unique', L'Humanité, 19 mars 1998 - http://www.humanite.presse.fr/journal/98/98-03/98-03-19/98-03-19-075.html
(11) Deux exercices récents du droit de réponse - Noam Chomsky dans Libération, Elisabeth Lévy dans Télérama - soulèvent quelques problèmes dont on confie parfois la solution à la déontologie, http://acrimed.samizdat.net/journalismes/pratiques/reponselevy.html.
Siehe auch: http://www.samizdat.net
Noam Chomsky schrieb übrigens das Vorwort zum im rechtsextremen Verlag La Vieille Taupe herausgegebenen Buch des Negationisten Robert Faurisson "Mémoire en défense. Contre ceux qui m'accusent de falsifier l'histoire. La question des chambres à gaz." Die Erinnerung in der Verteidigung. Gegen diejenigen, die mich anklagen, die Geschichte zu verfälschen. Die Frage der Gaskammern - http://www.amnistia.net/librairi/amnistia/n21/chomsky.htm
Zum Verlag Samizdat siehe: Sciences inhumaines à l'Harmattan, Die unmenschlichen Wissenschaften beim Verlag l'Harmattan, par Didier Daeninckx, Amnistia.net, 18.9.2000 http://www.amnistia.net/news/enquetes/harmatt/doc1.htm
(12) Les dix plaies de la démocratie, Die zehn Wunden der Demokratie, par Michel Soudais, in: Politis, vom 21.3.2002 - http://www.politis.fr/article.php3?id_article=118
(13) Groupe socialiste Conseil Général 91 - http://www.groupeps91.org/guedj.htm
La Fondation Marc Bloch conteste l'hégémonie idéologique de la Fondation Saint-Simon. Réseau Voltaire, 29. Februar 1998 - http://www.reseauvoltaire.net/imprimer982.html
Siehe dazu auch: La Site du Nouveau Monde d'Henri Emmanuelli - http://www.democratie-egalite.fr.st/
sowie den Appell von Argelès der Gruppe Noeveau Monde: L'APPEL D'ARGELES, vendredi 4 octobre 2002
, http://www.michel-vergnier.com/rubrique.php3?id_rubrique=2
"les Molletistes", nach dem Widerstandskämpfer Guy Mollet, von der Section Française de l'Internationale Ouvrière (S.F.I.O.), der seinerzeit, 1972, zugunsten von François Mitterand als Generalsekretät des PS abgelehnt wird. Siehe dazu: La vie des partis politiques : l'exemple de la S.F.I.O. (1905-1969) - http://gallica.bnf.fr/themes/PolXVIIIIs.htm
(14) Les Francophobes - http://www.republicain.net/site1/lectures/francophobes.html
Lesenswert dort ist die Rezension "betreffend einer neuen Ideologie der Herrschaft", von Julien Landfried, seinem Kameraden aus der "Génération République"
(15) Le MDC en campagne pour un référendum sur la monnaie unique - M. Chevènement rencontrera le PCF http://decrypt.politique.free.fr/partis/mdc/monnaie.shtml
(16) MARC BLOCH. Note bibliographique de L'étrange défaite -
http://www.phdn.org/histoire/bloch.html
(17) FONDATION DU 2 MARS (ex-FONDATION MARC-BLOCH)
Président : Pierre-André Taguieff, Secrétaire-générale : Élisabeth Lévy
Conseil d'administration : Suzel Ansttel, Jean-Claude Barreau, Michel Ciardi, Philippe Cohen, Jean-Christophe Comor, Henri Guaino, Élisabeth Lévy, Pierre Lévy, Georges Liébert, Jean Magniadas, David Martin-Castelnau, Michel Moïse-Mijon, François Morvan, Didier Motchane, Luc Richard, Marc Riglet-Chevanche, Arnaud Spire, Pierre-André Taguieff, Emmanuel Todd, Bernard Vasseur - http://notre.republique.free.fr/Republicains.htm
(18) Appel fondateur de la Fondation du 2 Mars - http://notre.republique.free.fr/DocAFMB.htm
La Fondation Marc-Bloch conteste l'hégémonie idéologique de la Fondation Saint-Simon
,
http://www.reseauvoltaire.net/imprimer982.html
Die 1982 gegründete Fondation Saint-Simon wird zum 31. Dezember 1999 aufgelöst. Sie war Mitglied des Club de la Hague und wurde von der Großindustrie und von Großbanken sowie aus Mitteln der US-amerikanischen Regierung über den American Council of Foundation finanziert. Präsident war seinerzeit Roger Fauroux, ehemaliger Industrieminister, ex-Präsident von Saint-Gobain und jetziger Manager bei France Télécom. Die Arbeitsministerin Martine Aubry, Tochter von Jacques Delors, war Mitglied der Stiftung.
La Fondation Saint-Simon - http://decrypt.politique.free.fr/divers/assospol/simon.shtml
La Fondation Saint-Simon, une histoire accomplie, par Pierre Rosenvallon, Le Monde, 23 juin 1999,
http://pythie.cepremap.ens.fr/~piketty/Papers/Presse/LeMonde230699.htm
(19) LCP-AN "Aux Livres Citoyens!" - http://www.assemblee-nat.fr/lcp/citoyens.asp
France Culture
, http://www.radiofrance.fr/chaines/france-culture2/dispute/fiche.php?diffusion_id=6054
CONSEIL CONSTITUTIONNEL - http://www.conseil-constitutionnel.fr/divers/disclaimer.htm
(20) Pierre-André Taguieff - Face au Front national.
http://www.ombres-blanches.fr/pages/bulletin/octnov1998/taguieff.html
Sur la Nouvelle Droite. http://www.editions-descartes.fr/pageswebsurleslivres/essais/surlanouvelledroite.html
(21) Pierre-André Taguieff: contre Le Pen, revivifier l'Etat-nation. In: Humanité, vom 29. Oktober 1996
,
http://www.humanite.presse.fr/journal/1996/1996-10/1996-10-29/1996-10-29-053.html
(22) Les apprentis sorciers. Die Zauberlehrlinge, In: amnistia.net/les enquêtes interdites, no 16, 25.4.2002 http://www.amnistia.net/librairi/amnistia/n16/sorciers.htm
(23) Les lobbies des sectes - http://membres.lycos.fr/tussier/lobbies.htm
CESNUR. Center for Studies on New Religions - http://www.cesnur.org/
Du Temple Solaire au réseau Gladio, en passant par Politica Hermetica..., par Didier Daeninckx
27. Februar 2002 - http://www.amnistia.net/librairi/amnistia/n13/tempsol.htm
Affaire Plantin: le jury universitaire a fabriqué un faux!, par Didier Daeninckx, (avec la participation du Cercle Marc Bloch),  23. April 2001- http://www.amnistia.net/news/articles/negdoss/plantuni/plantuni.htm
Jean Plantin, condamné deux fois pour négationnisme, diffuse ses thèses sur Internet, par Sophie Landrin, Le Monde, 28. Januar 2002 - http://www.lemonde.fr/imprimer_article/0,6063,260327,00.html

(24) "Julius EVOLA 1898-1998 : Éveil, destin et expériences de terres spirituelles", Erwachen, Schicksal und Erfahrungen geistiger Welten. Konferenz zum 100. Geburtstag Julius Evolas. Kollektiv EA
http://perso.wanadoo.fr/collectif.ea/langues/anglais/acteesf.htm

(25) Informationsdienst gegen Rechtsextremismus. Lexikon.
http://www.idgr.de/lexikon/bio/e/evola-julius/evola.html
(26) Pôle Républicain (PR) -
http://francepolitique.free.fr/PMDC.htm und L'Institut d'histoire sociale, Reseau Voltaire 97/0330 - http://decrypt.politique.free.fr/divers/assospol/histoire.shtml
(27) Die Links finden sich unter: Les gentils - Liens républicains et citoyens http://notre.republique.free.fr/NRLiens.htm
Commentaire du site de campagne de Jean-Pierre Chevènement, Place publique, mars 2002, zitiert in: Revue de presse http://appeldr.free.fr/presse.htm
"Marcos n'existe pas, nous sommes tous Marcos". Marcos gibt es nicht, wir sind alle Marcos
http://www.lafriche.org/grenouille/emissions/culture_vivante/marcos/
(28)
Chevènement, général d'une armée décimée, par Elsa Freyssinet, " Le Figaro", 9 mai 2002, zitiert in: Revue de presse http://appeldr.free.fr/presse.htm
(29) Mouvement Pour la France  - http://www.mpf-villiers.org/
(30) Le Pôle Républicain: une nouvelle convergence politique autour de Jean-Pierre Chevènement
,
http://www.mdc-20eme.net/Pole%20republicain.htm
(31) Les apprentis sorciers. In: amnistia.net/les enquêtes interdites, no 16, 25.4.2002 - http://www.amnistia.net/librairi/amnistia/n16/sorciers.htm
(32) Qu’est-ce que le Souverainisme? Comment le constituer en doctrine dans l’Europe d’aujourd’hui?
3ème UNIVERSITE D’ETE DE LA SOUVERAINETE, Valence, 14 et 15 septembre 2002
,
http://www.souverainete.org/ht/universite.html
(33) LA CHARTE DE LA SOUVERAINETÉ - http://egsn.free.fr/index.html sowie L’ENTENTE SOUVERAINISTE AU SERVICE DE LA SOUVERAINETE
Présentation de l’Entente Souverainiste, par Alain Bournazel secrétaire général  http://www.souverainete.org/ht/entente.htm
(34) L'extrême droite et la guerre des Balkans: Engagés pour le pire, par Didier Daeninckx, August 1999, http://www.amnistia.net/piazza/daenincx/daenincx.htm
Zur Einschätzung Gennadi Sjuganows siehe auch den Beitrag des Journalisten und Rußlandspezialisten Serge Leyrac, in den 80er Jahren Korrespondent der kommunistischen Zeitung L'Humanité in Moskau:
L' " idée russe " selon Guennadi Ziouganov, par Serge Leyrac (novembre 1998), http://www.samovarnet.org/samovar4/samovar4ziouganov.html
(35) Pour que la République redevienne une idée neuve, par Didier Motchane
Dieser und die weiteren Beiträge auf der Startseite des Pôle Républicain
http://pole-republicain.org/contributions.php3
TROIS PROJETS POUR UNE GAUCHE REPUBLICAINE DU XXIème SIECLE, par  Jean-Michel Dejenne, 11.11.2002
Contribution républicaine radicale à la convention du pole républicain du 26/10/02 Libres Propos pour la constitution d'un mouvement populaire républicain, par Alexandre Dorna (Antenne radicale), 19.10.2002
(Dort befinden sich auch die genannten drei Anträge sowie weitere "Beiträge zur Debatte" verschiedener, mehrheitlich links orientierter Komittees des Pôle Républicain)
Lettre aux coordinateurs et trésoriers départementaux, par Jean-Pierre Chevènement, 18.11.2002
(36) D'Épinay au Panthéon - http://www.cliosoft.fr/05_01/epinay_pantheon.htm
(37) Sans-papiers: des critiques de mauvaise foi, par Didier Motchane Le Monde, 16.7.1998
,
http://bok.net/pajol/debat/presse/lemonde/motchane.html 
(38) Pour un contrôle démocratique urgent de la politique internationale - http://cicg.free.fr/dirliens/controle.htm
(39) Intervention de Jean-Pierre Chevènement 09-09-2001 à Vincennes , auf der Startseite des MDC Hauts-de-Seine - http://mdc92sud.free.fr/Accueil.htm
(40) Bibliotèque républicaine, http://notre.republique.free.fr/Biblio.htm
Entretien avec Philippe de Saint-Robert, Interviewer Raphael Dargent. In: Une Certaine Idée, « Le défi de la langue française », n°8, 3ème trimestre 2000 - http://www.jeune-france.org/Saint-RobertE.htm
Pierre Mendès-France (1907-1982) - http://pluriel.free.fr/PMF.html
und Biographie de Pierre Mendès-France http://www.pierremendesfrance.asso.fr/html/bio.htm
(41) Jean-Pierre Chevènement, ministre de l'Interieur. Réseau Voltaire, 23. Juni 1997 http://www.reseauvoltaire.net/imprimer1675.html

(42) Raoul Girardet - http://www.versdemain.com/ca/article.php3?id_article=71
(43) Roland Gaucher ist von 1942-44 Mitglied der Kollaboristenvereinigung Jeunesses Nationales-Populaires des Marcel Déat, eines Anhängers von Philippe Pétain, der auf der Seite der Okkupanten steht und dazu auffordert, sich der Nazi-Armee anzuschließen.
Les Rouges-Bruns votent Chevènement..., par Didier Daeninckx, Paris, lundi 25 février 2002
http://www.amnistia.net/news/articles/chevenem/chevenem.htm
(44) La Synarchie. Réseau Voltaire, 23. Juni 1997
http://www.reseauvoltaire.net/article1676.html?var_recherche=synarchie
Informationsdienst gegen Rechtsextremismus - Lexikon - Stichwort "Synarchie"
,
http://www.idgr.de/lexikon/stich/s/synarchie/synarchie.html
(45) Comment est né le MDC ? - http://mdc-france.pole-republicain.org/mdc/mdc.html

hagalil.com 22-12-02


DE-Titel
US-Titel

Books

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2013 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved