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Judentum und Israel
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Delegation des WJC in Budapest:
Ungarn als Vorreiter

Vergangene Woche trafen Vertreter des World Jewish Congress in Budapest mit dem ungarischen Premierminister Peter Medgyessy und zwei seiner Minister zusammen, um eine Arbeitsgruppe zu etablieren, die die ungarische Rechtssprechung in Bezug auf Rassismus und Antisemitismus diskutieren wird. Zum ersten Mal hat damit die Regierung eines Landes des ehemaligen Ostblocks eine jüdische Organisation zur Partizipation an der Diskussion und Bewertung ihrer antirassistischen Gesetzgebung eingeladen.

Avi Beker, Generalsekretär des World Jewish Congress, der die Delegation und die Rechtsexperten aus Ungarn, Israel, Frankreich und der Schweiz, begleitete, erklärte, dass Ungarn für seine Bemühungen hohe Anerkennung verdiene: "Wir hoffen, dass diese Initiative von anderen post-kommunistischen Ländern aufgegriffen wird, aber auch von westeuropäischen Staaten, in denen Antisemitismus und Rassismus in den letzten Jahren einen alarmierenden Level erreicht haben. Die Gesetze müssen nicht nur strenger werden, die Regierungen müssen auch dafür sorgen, dass sie durchgesetzt werden und Gesetzesbrecher zur Verantwortung gezogen werden. Glücklicherweise konnten sich radikale Parteien in den letzten ungarischen Wahlen wenig Unterstützung sichern. Es ist jedoch besorgniserregend, dass vehement antijüdische Literatur in bestimmten Buchläden und Kiosken Ungarns verkauft wird. Viele dieser Schriften verleugnen oder trivialisieren den Holocaust und beschönigen die Rolle von Ungarn in der Zerstörung der jüdischen Gemeinde."

Die jüdische Delegation betonte, dass die Gesetze spezielle Klauseln in Bezug auf Antisemitismus, nicht ausschließlich in Bezug auf Rassismus im allgemeinen, enthalten müssten. Ungarn sollte außerdem dem Weg von acht anderen europäischen Staaten folgen und die Holocaust-Leugnung an sich unter strenge Strafe stellen. In weiteren Diskussionen wurden die Möglichkeiten besprochen, den technologischen Entwicklungen, wie zum Beispiel Internet, zu begegnen, die die Verbreitung des Hasses vereinfachen.

Die jüdische Gemeinde Ungarns bildet mit 80.000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde in Ost-/Mitteleuropa. Während des Holocausts wurden mehr als 600.000 ungarische Juden ermordet. Der World Jewish Congress, der 1936 im Schatten des Aufstiegs des Nazismus in Deutschland gegründet wurde, ist die Dachorganisation von jüdischen Gemeinden in 70 Ländern und handelt als diplomatischer Arm des Diaspora-Judentums.

Eine Information des World Jewish Congress

hagalil.com 27-11-02

 


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