Versuchter Brandanschlag in Wolfenbüttel:
Zehn Jahre nach Mölln
Genau zum zehnten Jahrestag des mörderischen Brandanschlages, auf ein
von einer türkischen Familie bewohntes Haus, in Mölln versuchten am
vergangenen Sonnabend Neonazis eine Moschee in Wolfenbüttel anzuzünden.
Mittels mehrerer Brandsätze versuchten die rechtsextremen Täter die
Moschee in der Innenstadt von Wolfenbüttel in Brand zusetzen. Neben der
Moschee befindet sich in dem Gebäude ebenfalls ein türkischer
Gemüseladen und die Wohnung des Imam, der dort mit seiner Frau und zwei
Kindern wohnt. Die sogenannten
Molotow-Cocktails, welche die inzwischen Festgenommenen auf die Moschee
warfen, prallten an den drahtverstärkten Scheiben ab, was die Täter zu
immer neuen Angriffen bewegte. Erst gegen halb vier Uhr morgens wurden
Nachbarn aufmerksam und alarmierten die Feuerwehr. Nur den Drahtgittern
ist es zu verdanken, dass die Brandflaschen nicht die Scheiben
durchschlugen und das Innere des Hauses in Flammen aufging.
Von der siebenköpfigen Tätergruppe im Alter zwischen 16 und 22 Jahren
waren fünf Personen geständig. Die Wohnungen aller Tatbeteiligten wurden
von der Polizei durchsucht. Einige der Neo-Nazis waren der Polizei
bereits durch Propagandadelikte bekannt.
In der Stadt Mölln fand am Sonnabend ein Schweigemarsch statt, mit dem
500 Deutsche und Türken der Opfer des damaligen Anschlages gedachten. An
der Veranstaltung nahm auch der in Berlin ansässige türkische
Botschafter teil.
is/hagalil.com
26-11-02 |