antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 

 

Zentrum für Antisemitismusforschung

Zum Antisemitismus der NPD

Im Juni erschien die, in der breiteren Öffentlichkeit bisher relativ wenig beachtete, Studie „Zum Antisemitismus der NPD“ von Juliane Wetzel und Christina Herkommer beim Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung.

Die Arbeit analysiert drei Publikationen der rechtsextremen NPD aus den Jahren 1998 bis 2001 nach ihren antisemitischen Sinngehalten. Herangezogen haben die Autorinnen die Zeitungen „Zündstoff, Deutsche Stimme für Berlin und Brandenburg“, die „Sachsen Stimme“ und die „Deutsche Zukunft“ aus Nordrhein-Westfalen. Alle drei Postillen werden verantwortlich von den entsprechenden Landesverbänden der Partei herausgegeben. Insgesamt wurden 50 Ausgaben in Papierform und zwei Internetausgaben in die Arbeit einbezogen.

Wetzel und Herkommer zeigen auf, dass die antisemitischen Gehalte selten über explizit antisemitische Bekundungen transportiert werden, vielmehr werden die in der Regel indirekt transportiert. Die beiden Wissenschaftlerinnen gehen davon aus, dass „die Redakteure der Blätter (...) auf ein Lesepublikum rechnen (können), das antisemitisch eingestellt ist und auch kleinste Andeutungen und Anspielungen versteht. Diese Rezeptionsbedingung ermöglicht es, antisemitische Sinngehalte indirekt zu präsentieren.“

Antisemitischer Sinngehalt: Transparent bei NPD-Aufmarsch

Es sind nach Wetzel/Herkommer vier Verfahren die zur indirekten Weitergabe antisemitischer Inhalte benutzt werden. Dazu gehören falsche historische Analogien und Vergleiche, die sich auf die Verfolgung und Vernichtung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland beziehen, eine sich fundamentaloppositionell gebende Polemik gegen die Erinnerung an die jüdischen Opfer des NS und dazu die Verhöhnung der Opfer oder der Gebrauch einzelner Schlüsselwörter oder Wortverbindungen, die einen rassistischen Antisemitismus repräsentieren.

Zwar ist die Präsentation antisemitischer Inhalte bei den NPD kaum überraschend, dennoch bietet die Detailstudie der beiden Mitarbeiterinnen des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung einen wichtigen Einblick in die ideologischen Strukturen der rechtsextremen NPD.

Die Studie steht unter www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_datei/0,,501,00.pdf zum Download bereit.

hagalil.com 02-10-02

 


DE-Titel
US-Titel

Books

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2013 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved