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Veranstaltung und Demonstration in Berlin

Kein 'Tag der Heimat' - Deutsche Täter sind keine Opfer

Aufruf der Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB) und der Initiative Kritische Geschichtspolitik

Am 31. August  findet in Berlin der 'Tag der Heimat' statt. Dort treffen sich verschiedene Landsmannschaften, um ihrem geschichtsrevisionistischen Anliegen Ausdruck zu verschaffen.

In der aktuellen geschichtspolitischen Debatte nehmen die Vertriebenen eine Position ein, die ihre Funktion in der deutschen Besatzungs- und Lebensraumpolitik unterschlägt. Von "Vernichtungslagern", in denen die Deutschen nach dem Krieg interniert wurden, ist auf der Homepage der "Vertriebenen" die Rede und von der Forderung nach Rücknahme der nach dem ehemaligen tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Edvard Benes benannten Dekrete.

Nach Kriegsende erlassen, sahen diese u.a. die Enteignung derjenigen Sudetendeutschen vor, die durch die Alliierten in dem Potsdamer Abkommen der Tschechoslowakei verwiesen wurden, weil sie als Anhänger der Nationalsozialisten die staatliche Einheit der Tschechoslowakei zerschlagen und sich an der Unterdrückung und Ermordung ihrer Bürger beteiligt hatten.

Mit dieser Forderung stoßen die 'Vertriebenen' in der Neuen Mitte auf breite Zustimmung und Unterstützung. So hatte Günther Gras in seinem neusten Roman bisher angeblich unberücksichtigte deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges entdeckt, während der Spiegel gleich ein ganzes Sonderheft mit dem Titel „Die Flucht der Deutschen“ verlegte. Otto Schily sekundierte: der Transfer der Deutschen müsse gar als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" bezeichnet werden.

Diese Rückendeckung der Bundesregierung wundert wenig, war ihr doch das Eintreten für "Minderheitenrechte’ immer dort ein besonderes Anliegen, wo sich damit deutsche Interessen durchsetzen ließen, zuletzt im Angriffskrieg gegen Jugoslawien.

Die forcierte Orientierung auf „Ethnien“ als Bezugsgröße der Außenpolitik führt nun zu einer neuen Schärfe in der Debatte um die Vertriebenen, verknüpft mit den Verhandlungen um den EU-Beitritt Tschechiens und Polens, der Rücknahme der Benes – Dekrete und Erleichterungen von Investitionen für deutsches Kapital.

Mit der Rücknahme der Dekrete wäre das von allen bisherigen Bundesregierungen verfolgte Projekt einer "Normalisierung" Deutschlands erneut vorangeschritten: Der Zweite Weltkrieg würde nicht länger in erster Linie als deutscher Vernichtungsfeldzug begriffen werden, sondern als Ereignis, in dem – scheinbar gleichberechtigt und bisher unentdeckt – auch andere "Verbrechen’ geschahen – "Verbrechen’ an Deutschen.

Die Deutschen wären endlich dort, wohin sie schon immer wollten: Mit ihrem neugewonnenen Opferstatus könnten sie etwa jede weitere Entschädigungsklage zurückweisen, oder bei Bedarf – wie im Fall Tschechien – selbst welche stellen Und sie wären vor allem frei, wieder deutsche Großmachtinteressen ohne Rücksicht auf vergangene Verbrechen zu formulieren und durchzusetzen.

Demonstration gegen den "Tag der Heimat"

31.08.2002 · 12.00Uhr

Humbolt-Univerität · Berlin - Unter den Linden

Veranstaltung:

30.08.2002 · 19.00 Uhr

Audimax Humbolt-Universität

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hagalil.com 01-08-02

 


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