Antisemitische Parolen:
Haftstrafe für Funkamateur aus Moers
Ein Funkamateur aus Moers wurde Ende Juli zu acht Monate Haft auf Bewährung und
1000 Euro Geldbuße verurteilt. Mehrere andere Funkamateure hatten gegen den
51-Jährigen unter anderem wegen judenfeindlicher Parolen Anzeige erstattet. Sie
standen im Prozess als Zeugen zur Verfügung.
Das Amtsgericht Moers befand den Funkamateur der Volksverhetzung und Billigung
von Straftaten für schuldig. Die sichergestellten Funkanlagen erhielt er nicht
zurück. Die Funkamateure des Ruhrgebietes sowie der Vorstand des
Deutschen Amateur-Radio Clubs e.V. (DARC)
werten das Prozeßende als großen Erfolg gegen Relaismissbräuche. Beinahe täglich
erhalten der Vorstand und die DARC-Geschäftsstelle Meldungen über
missbräuchliche Relaisnutzungen, wie es in einer Pressemitteilung dazu hieß.
Die Zustände, so der DARC-Vorstand, seien untragbar. "Rechtmäßige Mittel seitens
der Verantwortlichen in den Ortsverbänden bzw. Organisationen gegen derartige
Leute, die auf den Frequenzen ihr Unwesen treiben und den Amateurfunk nicht mehr
in seinem eigentlichen Sinne nutzen, sondern für ihre Mittel ausnutzen, scheint
es fast nicht zu geben. Die Betroffenen, die ihrem Hobby in dem laut
Amateurfunkgesetz beschriebenen Sinne nachgehen wollen, sind machtlos angesichts
der teilweise auf den Relais herrschenden Stimmung, gepaart mit Dreistigkeit und
Egozentrik. Gezielte Störungen, Beleidigungen, Diffamierungen und Ähnliches sind
nur ein Ausschnitt der Palette, die wir auf den Relais aber auch im Packet Radio
nicht mehr hinnehmen wollen." Dem Verurteilten wird hoffentlich seine
Amateurfunkgenehmigung entzogen.
aue /
hagalil.com
12-08-02 |