Zuwanderung:
Was wäre eine Stadt wie Berlin ohne Ausländer?
Der Bundespräsident das Zuwanderungsgesetz unterzeichnet. CDU/CSU haben
Verfassungsklage angedroht. Das Thema ist freigegeben für den Wahlkampf.
Europäische Nachbarländer zeigen, dass Stimmungsmache
gegen Fremde Wählerstimmen bringt. Wer solche Stimmen haben will,
verzichtet auf Fakten.
Wir erinnern daran, warum das Einwanderungsgesetz
überhaupt gemacht wurde - übrigens auch mit Beteiligung und Stimmen der
CDU! Im ard-Magazin kontraste stellte René Althammer vor: Zum Beispiel
eine Stadt wie Berlin - ohne Einwanderer!
[Video]
Nachrichtensprecher:
"Die Schlagzeilen des Tages. Dramatischer Bevölkerungsrückgang hält an.
Die Einwohnerzahl Berlins ist auch im letzten Jahr wieder
zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes leben nur
noch 2,6 Millionen Menschen in der Stadt. Nur jeder zweite Berliner ist
noch im erwerbsfähigen Alter. Der Regierende Bürgermeister forderte
heute im Abgeordnetenhaus eine Verdoppelung der Zuwanderungsquoten für
junge Ausländer."
So könnte es in 40 Jahren in Deutschland aussehen,
leere Strassen, verlassene Plätze. Der Grund: die Deutschen sterben
langsam aus.
Der Trend ist nicht neu. Seit Jahren sichern
Einwanderer - Asylbewerber, Gastarbeiter und auch Illegale stabile
Bevölkerungszahlen. Ohne sie hätte Deutschland, das haben
Bevölkerungswissenschaftler schon vor Jahren verkündet, keine
Zukunftschancen.
Prof. Herwig Birg,
Bevölkerungswissenschaftler, 1998:
"Wenn wir die Außengrenzen Deutschlands absolut dichtmachen könnten
oder würden, dann würde die Bevölkerung von etwa 82 Millionen heute auf
etwa 25 Millionen am Ende des nächsten Jahrhunderts abnehmen."
Der Grund: in Deutschland wie in allen
Industrienationen sind die Geburtenzahlen zu gering - im Gegenzug steigt
aber das Lebensalter immer weiter. Im Jahre 2040 gibt es absehbar knapp
30 Millionen Menschen über 60 Jahre in Deutschland. Ohne Zuwanderung
blieben bis 2040 nur etwas mehr als 30 Millionen Menschen im Alter von
20 bis 60 Jahren - also im aktiven Erwerbsalter.Und das, auch seit
Jahren bekannt, würde die sozialen Sicherungssysteme sprengen, die
Abgaben müssten dramatisch steigen.
Prof. Herwig Birg,
Bevölkerungswissenschaftler:
"Diese Abgaben betragen ja heute grob gesagt 40% des Bruttoeinkommens.
Wenn der Altenquotient sich verdoppelt, müßten die Abgaben in Richtung
60% oder mehr steigen. Und das ist eigentlich gar nicht mehr richtig
vorstellbar."
Der demographische Kollaps - mit dem Zuwanderungsgesetz
will die Bundesregierung dagegensteuern. Heute nun hat der
Bundespräsident das Gesetz, das bei der Abstimmung im Bundesrat wegen
Brandenburgs Stimmverhalten zum Eklat führte, unterzeichnet. Für
Einwanderer gibt es endlich klare Regeln, wer wann kommen darf, und
warum.
Illegale Einwanderer aber werden auch weiterhin kommen
- ob mit Gesetz oder ohne. Zehntausende sind auf dem Weg nach
Westeuropa, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf ein bisschen
Glück.
Sicher ist: ohne klare Regeln für zukünftige
Einwanderer würde Deutschland langsam aber sicher aussterben. Aber die
Lösung der demographischen Frage schafft neue Probleme. Auch das ist
seit Jahren bekannt.
Herwig Birg,
Bevölkerungswissenschaftler:
"Die ständige Forderung, die Integration glücklich zu vollbringen, die
muß´erfüllt werden in erster Linie von jenen, die am wenigsten darauf
vorbereitet sind, also die keine höhere Schulbildung haben, die es nicht
gewohnt waren an Universitäten oder sonstwo immer schon mit anderen
Kulturen Umgang zu haben, sondern die eigentlich gewohnt waren in ihrem
althergebrachten Lebensstil unter sich zu sein. Diese Gruppe, die am
wenigsten vorbereitet ist, muß die Hauptlast tragen."
Ein anderer Schwerpunkt der Union liegt in der
Stimmungsmache gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften:
Der
Kreuzzug der Union
hagalil.com 18-07-02 |