Pressemitteilung des Antifaschistischen
Pressearchiv und Bildungszentrum e.V.
(APABIZ)
Rechte Oi-Konzerte in Spremberg und
Chemnitz
Die rechte schwedische OI-Punk-Band THE JINX tritt Anfang Juni
2002 zwei Malin Ostdeutschland auf. Rechte Szene mobilisiert zu den
Konzerten in Spremberg und Chemnitz.
Das rechte Spektrum der OI-Szene fiebert zwei Auftritten von THE JINX
entgegen. Die schwedische Band wird am 7. Juni 2002 im
Jugendclub Erebos in Spremberg zusammen mit
BOMBECK'S (Eisenach) sowie am 8. Juni 2002 in
Chemnitz zusammen mit ROIALS (Dresden) auftreten.
THE JINX und die ROIALS spielten in der Vergangenheit auch mit
rechtsextremen Bands zusammen. Zumindest THE JINX besitzt
über die Produzenten ihrer CDs sowie die
verschiedenen Konzertveranstalter Kontakte bis in
die extreme Rechte hinein.
Unter dem Banner "unpolitischer OI" wurden in der Vergangenheit immer
wieder Konzerte organisiert, die vor allem Treffen
der rechten und rechtsextremen Skin-Szene
Ostdeutschlands waren. Auf solchen Konzerten wurden wiederholt
neonazistische Parolen gegrölt oder der Hitler-Gruß gezeigt. Da nach
allen Erfahrungen gerade in den neuen
Bundesländern so etwas wie ein unpolitisches,
nicht-rechtes Skinhead-Spektrum kaum existiert, müssen die
Veranstalter in Spremberg und Chemnitz mit einem starken Zuspruch der
rechten Szene rechnen. Beide Konzerte werden entsprechend von diesem
rechten
Spektrum massiv beworben.
Hannes Ritter, Sprecher des apabiz: "Wir fordern die Veranstalter der
beiden The Jinx-Konzerte auf, in ihren Clubs kein
Forum für die rechte Szene zuzulassen. Es ist zu
befürchten, dass es auf diesen Veranstaltungen mit
solchen Vorzeigebands der rechten OI-Szene wie The Jinx und Roials
zurechten Provokationen vor, während und nach dem Konzert kommen wird."
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Wer sind The Jinx?
The Jinx ist eine Band aus dem rechten
OI-Punk-Spektrum aus Schweden. Ein Mitglied stammt aus der aufgelösten
schwedischen Nazi-Punkband MIDGARDS SÖNER. Schon 1999 spielte die Band
auf einem Konzert in Coswig zusammen mitder bundesdeutschen Band
CHAOSKRIEGER. Auf ihren CDs findet sich neben "unpolitischen
Straßen-Oi-Songs", deren Texte zum Teil als "Nicht-PC bezeichnet werden,
auch ein sogenanntes Anti-Antifa-Lied.
THE JINX veröffentlichte bisher zwei CDs: Chartbuster
(1997 bei Impact; 1998 bei DIM) und Past & Present (1998 bei Attitude
Rec.). Die erste CD wurde von dem deutschen Label Impact wegen des
politischen Hintergrunds der Band wieder eingestampft und daraufhin bei
dem rechten deutschen Label DIM-Records nochmals aufgelegt. Weiterhin
ist THE JINX auf dem 1998 erschienenen Sampler "We will never die"
(Nordisc) vertreten, hier unter anderem mit internationalen
rechtsextremen Bands wie NORDWIND, 08/15, VAE VICTIS, DEFESA ARMADA.
Wer ist DIM Records?
Das Label DIM-Records ist in Deutschland eine der ersten
Anlaufstellen für die Szene-Bands, die Politik
nicht so in den Vordergrund stellen wollen. Die
Rabauken, Trabireiter und Chaoskrieger sind dort untergekommen und
ebenso die Hamburger Punkrockband Wilde Jungs, die
bisweilen auch durch eher linke
Jugendzentren tingelt. Label-Chef Ulrich "Uhl" Großmann
aus dem oberfränkischen Ebersdorf sieht sich zwar
selbst als rechts, legt aber Wert darauf, nicht
"neonazistisch" zu sein. Wer sein Label richtigerweise als
Schnittstelle der Neonazi-Skinhead-Szene bezeichnet, den zerrt er vor
Gericht:
Am 25. Februar 2000 verlor Ulrich Großmann vor der 4.
Zivilkammer des Landgerichts Münster einen Prozess
gegen den Unrast-Verlag. Großmann hatte gegen die
Darstellung im Buch White Noise. Rechtsrock, Skinhead-Musik,
Blood & Honour - Einblicke in die internationale
Neonazi-Musik-Szene geklagt, die u. a. sein Label
als eine "Schnittstelle der
Neonazi-Skinhead-Szene" benannte. An seine Vergangenheit als Funktionär
der JN möchte der Geschäftsmann heute nicht mehr
gerne erinnert werden.
hagalil.com 04-06-02 |