Veranstaltung von Tacheles Reden! e.V. am
2. Juli 2002
"Man wird ja wohl noch..."
Aktueller Antisemitismus in
Deutschland
Antisemitismus im Deutschland des 21.
Jahrhunderts:
Das ist: Die
Zustimmung eines Drittels der Befragten einer aktuellen Studie zu der
Aussage: "Ich kann es gut verstehen, dass manchen Leuten Juden
unangenehm sind".
Das sind:
Anschläge auf Synagogen und Schändungen Jüdischer Friedhöfe.
Das sind auch:
Verbalattacken von Jürgen Möllemann, Jamal Karsli und Martin Walser.
Antisemitismus in Deutschland ist keine
neue Erscheinung, die judenfeindlichen Stereotype greifen auf
altbekannte Wahngebilde zurück. Die Veranstaltung will unterschiedliche
Erscheinungsformen beleuchten, diskutieren und bewerten:
-
Antisemitismus und die "selbstbewußte
Nation" - Walser, Möllemann, Schirrmacher: der systematische
Zusammenhang von kapitalistischer Vergesellschaftung und
Antisemitismus, die historische Konstruktion der deutschen Nation
gegen die Juden und sekundärer Antisemitismus - Mechanismen und
Denkstrukturen in der aktuellen Antisemitismusdebatte. N.N. Bündnis
gegen Antisemitismus und Antisemitismus
-
Ideologische Querverbindungen zwischen
esoterischen Gruppen und Antisemitismus: Obwohl die "sanfte
Verschwörung" (Ferguson) längst die Mitte der Gesellschaft erreicht
hat, sind die politischen Vorstellungen der Esoterikszene und ihr
Liebäugeln mit rechten und antisemitischen Inhalten kaum bekannt -
Tendenzen der Entwicklung. Janka Kluge
-
Christlicher Antijudaismus: "Aug' um
Aug'"- dieses oft im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt bemühte
Bild ist die bekannteste Äußerungsform des christlichen
Antijudaismus oder der von ihm gespeisten noch heute wirksamen
Vorurteile - Stereotype und Redensarten in der Alltagskultur. Iris
Weiss
-
Antisemitismus im Internet und
Gegenstrategien: Der virtuelle Raum ermöglicht jeder und jedem eine
"entfesselte" Meinungsäußerung, die bisher der Ingroup oder dem
Stammtisch vorbehalten war. Antisemitische Statements in
online-Foren wie etwa phoenix.de, liberale.de, welt.de etc. zielen
stark auf die jüdische Religion - Verzerrungen des Talmud und ihre
Äußerungsformen. David Gall
Dienstag, 02. Juli 2002, 19.00 Uhr
Haus der Demokratie, Greifswalder Strasse
4, 10405 Berlin
Es diskutieren:
David Gall, Herausgeber von
haGalil OnLine, München
Iris Weiss, Redakteurin
berlin-judentum.de
Janka KLuge,
Geschäftsführerin VVN/BdA Baden-Württemberg, Stuttgart
N.N., Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus,
Berlin
Moderation: Dirk Hempel, Tacheles Reden! e.V., Berlin
Kontakt:
Tacheles Reden! e.V., Lausitzerstrasse 10, 10999 Berlin, e-mail:
tacheles-reden@hagalil.com
Die Verantstaltung wird gefördert durch:
hagalil.com 20-06-02 |