Nazi-Kader Worch stolpert
Leipziger Nazi-Aufmarsch vorzeitig beendet
Wenn die Polizei einmal antifaschistische Proteste nicht brutal
behindert und sich genügend Protestierende auf die Straße bewegen, sind
Naziaufmärsche durchaus zu verhindern. Das zeigte der vergangene
Sonnabend in Leipzig. Es war bereits das dritte Mal
innerhalb von sieben Monaten, dass Rechtsextreme in Leipzig
demonstrieren wollten. "Gegen Repression und linke Gewalt für
Demonstrationsfreiheit. Wir sind das Volk" unter der Christian Worch,
bekannter Nazi-Kader der "Freien Kameradschaften", die Demonstration
angemeldet hatte und zu der sich am Leipziger Hauptbahnhof rund
1000 Rechte eingefunden hatten, um zum Völkerschlachtdenkmal zu ziehen.
Nachdem Bemühungen die Aktion gerichtlich zu verbieten gescheitert
waren, wurden die angereisten Neonazis penibel durch Polizeibeamte
kontrolliert. Allein diese Kontrollen auf verfassungswidrige Symbole
dauerten Stunden. Die Polizei war dazu mit 4000 Beamten aus acht
Bundesländern vor Ort und nahm insgesamt 155 Personen fest.
Zeitgleich demonstrierten 10000 antifaschistisch gesinnte Menschen gegen
den braunen Mob. Gegendemonstranten verhöhnten dabei die Rechten mit
Tröten und Lachsäcken. Zeitgleich sprach der Leipziger Oberbürgermeister
Tiefensee(SPD): "Wehret den Anfängen. Demokratie ist gefährdet und muss
verteidigt werden" Nach stundenlangen Kontrollen und mit
der Aussicht auf Konfrontationen, Spott und Hohn seitens der
Antifaschisten zu stoßen, sagte Christian Worch schließlich den
Aufmarsch ab. Dennoch sind bereits die nächsten fünf Aufmärsche seitens
der Nazis für Leipzig angemeldet.
hagalil.com 08-04-02 |