Was nutzt Polizeischutz?
Brandanschlag auf Synagoge in Berlin Am
vergangenen Sonntagabend verübten bisher Unbekannte einen Brandanschlag
auf die Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg. Obwohl das Gebäude
mittels Objektschutz bewacht wird, warfen die Täter gegen 21.30 Uhr von
einem Nachbargrundstück einen sogenannten Molotow-Coktail in Richtung
der Synagoge. Der Brandsatz zerschellte auf einer Rasenfläche vor dem
Gebäude und wurde dort von Beamten des Objektschutzes gelöscht. Einen
materiellen Schaden am Gebäude gab es nicht. Wie
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) am Montag mitteilte hat der Berliner
Staatsschutz bisher keine Hinweise auf die Täter. Die Berliner Polizei
setzte eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise aus, die zur Aufklärung
der Tat dienen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde
Berlin erklärte, dass die Tat in einer Reihe mit anderen Taten der
jüngsten Vergangenheit stehe. Die Gemeinde sei durch den jüngsten
Anschlag erschüttert. Bereits im Oktober 2000 wurde eine
Scheibe der Synagoge an Jom Kippur mit einem Pflasterstein zerstört und
Schmiereien hinterlassen. Der jüngste Anschlag ist nur
der letzte in einer Reihe aggressiver antijüdischerAttacken in den
letzten wochen. Im März dieses Jahres wurde der jüdische Friedhof in
Berlin-Cahrlottenburg durch einen Sprengstoffanschlag geschändet.
Weiterhin wurden in den letzten Wochen zwei orthodoxe Juden am Tage auf
dem belebten Kurfürstendamm angegriffen und geschlagen. Zwei jüdische
Frauen wurden in der Berliner U-Bahn wegen ihres Davidstern-Anhängers
angegriffen und in der letzten Woche wurde erneut ein jüdisches Mahnmal
in Berlin-Tiergarten beschmiert.
hagalil.com 29-04-02 |