antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 
Presseinformation

Griechenland unterm Hakenkreuz

Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Griechenland von deutschen Besatzern fortgesetzt und massenhaft schwere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung verübt. Doch die Bundesrepublik verweigert den Dialog mit den Opfern und setzt auf »geräuschlose Entsorgung« der Entschädigungsforderungen.

Wir nahmen den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zum Anlass, über den Deutschen Besatzungsterror in Griechenland 1941-44 und die Forderungen der griechischen Opfer mit einer Podiumsdiskussionsveranstaltung am 24.1.02 zu begehen.

Diese Podiumsdiskussion war der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe im Rahmen der Ausstellung „Hellas unterm Hakenkreuz“, die vom 1. Februar bis zum ersten 1. März im „Griechischen Kulturzentrum“ in der Steglitzer Mittelstr. 33 zu sehen sein wird.

In der Ausstellung ist ein Beispiel für zahllose Massaker an der Zivilbevölkerung der Ort Distomo. Am Nachmittag des 10. Juni 1944 wurde die Dorfbevölkerung, die nicht in die Berge flüchten konnte, misshandelt, Frauen und Mädchen vergewaltigt und 218 Menschen  auf unbeschreibliche Art niedergemetzelt.

Distomo ist spätestens seit der Klage von Überlebenden auf 55,3 Millionen Mark Entschädigung dem jahrzehntelangen Leugnen der NS-Kriegsverbrechen entzogen.

(Durch die versuchte Beschlagnahme deutscher Liegenschaften, u.a. des Gebäudes des Athener Goethe-Instituts, sollte in diesem Sommer aus dem Verkaufserlös die Entschädigung für die Hinterbliebenen erwirkt werden. Die griechische Justiz stimmte nicht zu. Jetzt muß das höchste griechische Gericht, der Areopag entscheiden.)

Distomo, Kalavryta, Saloniki , und, und ... über 100 Orte von Massakern der Wehrmacht und SS-Verbände. Rund 65 000 Klagen sind laut dem „Nationalen Rat für Entschädigungsforderungen“ gegen die Bundesrepublik Deutschland anhängig.

Die Wehrmacht zog eine Blutspur über den Balkan. In Griechenland mit seinen 7 Millionen Einwohnern wurden in dreieinhalb Jahren Besatzung 130000 Zivilisten im Zuge von „Sühne- und Vergeltungsmaßnahmen“ umgebracht, ungefähr 60000 Juden wurden in Vernichtungslagern ermordet, 300000 Griechen starben allein in der durch die Besatzer verursachten Hungerkatastrophe 1941/42.

Als „Maßnahmen im Rahmen der Kriegsführung“ wurden diese Verbrechen vom deutschen Außenministerium bisher bagatellisiert.

Ein diplomatischer Trick? So wäre dieses Unrecht nicht NS-bedingt, sondern kriegsbedingt und unterläge somit völkerrechtlichen Bestimmungen, die individuelle Ansprüche der NS-Opfer nicht begründeten.

Es ist für Deutschland an der Zeit, sich seiner Verantwortung zu stellen!

 Durch die Veranstaltungsreihe mit Ausstellung wollen wir einen Beitrag leisten die vergessenen Orte und Opfer in Erinnerung zu rufen

Berlin, den 29. Januar 2002

Veranstaltungsreihe:
Griechenland unterm Hakenkreuz

Alle Veranstaltungen finden ab 1. Februar bis 1. März 2002 im Griechischen Kulturzentrum, Mittelstraße 33, 12167 Berlin-Steglitz. Die Ausstellung ist täglich von 17 bis 23 Uhr geöffnet. (Verkehrsverbindung: U+S-Bahnhof Rathaus Steglitz, von dort ca. 7 min Fußweg). Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr.

Freitag, 1. Februar Ausstellungseröffnung:
„Hellas unter dem Hakenkreuz - Massenrepression gegen die Zivilbevölkerung“
mit Dr. Martin Seckendorf, Berlin; Historiker

Freitag, 8. Februar
„Unternehmen Kalavryta“
ein Film von Eberhard Rondholz; Publizist und Journalist beim WDR; mit Diskussion

Freitag, 15. Februar
Athanassios Georgiu, Berlin, spricht als Zeitzeuge:
Aktiver Widerstand gegen Die Besatzer in Athen – Illegale Pressearbeit

Freitag, 22. Februar
Frau Dr.Susanne-Sophia Spiliotis, Berlin:
Der Fall Merten – ein Kriegsverbrecherprozess
im Spannungsfeld zwischen Wirtschafts- und Wiedergutmachungspolitik

Freitag, 1. März
Finissage; „Mauthausen“ von Mikis Theodorakis
mit Mitgliedern der Chöre „con forza Kreuzberg“ und „Echo 36“
unter Leitung von Horst Zimmermann. Anschließend wird ein Dokumentarfilm über Distomo gezeigt.

Am Veranstaltungsort ist für Interessierte ein Reader zum Thema „Hellas unter dem Hakenkreuz“ für 3 Euro erhältlich.

Für Rückfragen:

Lothar Eberhardt (030) 693 49 73 und Katja Grote (mobil: 0178 – 9191744)

Veranstalter: ASTA TU, Griechische demokratische Gemeinde, Berliner Gesellschaft für Faschismus- und Weltkriegsforschung e.V., Jungdemokraten/ Junge Linke

Unterstützer: Internationales Sachsenhausenkomitee, VVdN-BdA, Hans Coppi (BdA), Kurt Goldstein (amt. Präsident des Internationalen Auschwitzkomitees), Alfred Hausser (Ehrenvorsitzender der VVN-BdA und Sprecher der Interessengemeinschaft ehemaliger Zwangsarbeiter unter dem NS-Regime, ver.di (Fachbereich 8) Berliner Büro der Interessengemeinschaft unter dem NS-Regime; Kampagne gegen Wehrpflicht Zwangsdienste und Militär,  Galerie Olga Benario, DFG-VK Berlin (Dtsch. Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen); Ulla Jelpke (MdB), Sigrid Skarpelis-Sperk (MdB), Uwe Hiksch (MdB) u.a.

Weitere Informationen: www.geocities.com/hellasunterdemhakenkreuz

hagalil.com 29-01-02

 


DE-Titel
US-Titel

Books

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2013 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved