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Rechts-Links Verwirrung im Bundeskriminalamt:
Skandalöse Planstellenpolitik

Obwohl die Zahl rechtsextremistischer, fremdenfeindlicher und antisemitischer Straftaten in den letzten Jahren ständig drei bis vier Mal so groß war wie die im Bereich Linksextremismus, waren im Bundeskriminalamt ständig weit mehr Beamte mit Ermittlungen im Bereich "Linksextremismus" beauftragt als gegen Neonazis.
 

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Diese skandalöse Bagatellisierung rechter Gewalt geht aus der jetzt vorliegenden Antwort der Bundesregierung hervor. Im einzelnen:

- In den Jahren 1991 bis 1994 waren im BKA im Bereich "Linksextremismus/-terrorismus" 183 Beamte eingesetzt, im Bereich "Rechtsextremismus/-terrorismus" dagegen nur 20 Beamte. Für die gleichen Jahre beziffert das BKA die Zahl der Straftaten von Neonazis auf 14.335, im Bereich Linksextremismus dagegen auf 7.809. Umgerechnet auf die von jeden Beamten zu bearbeitenden Straftaten bedeutet das: auf je 43 Straftaten mutmaßlicher Linksextremisten in diesen drei Jahren kam im BKA ein zuständiger Beamter. Bei Neonazis dagegen hatte jeder BKA-Beamte im gleichen Zeitraum 717 Straftaten zu bearbeiten. Beamte im Bereich Rechtsextremismus hatten also bis 1994 im Schnitt 17 Mal so viele Straftaten zu bearbeiten wie ihre Kollegen der Abteilung Linksextremismus.

- Von November 1994 bis April 2000 waren im BKA 100 bis 110 Beamte zur Verfolgung von Linksextremismus eingesetzt, nur 50 bzw. 60 Beamte gegen Neonazis. Auch hier zum Vergleich die Zahl der Straftaten 1995 bis 1999: 31.606 Straftaten von Neonazis, 10.369 im Bereich "Linksextremismus". Umgerechnet heißt das: In den vier Jahren 1995 bis 1999 bearbeitete jeder Beamte der Abteilung "Rechtsextremismus" 527 Straftaten. Sein Kollege im Bereich "Linksextremismus" hatte im gleichen Zeitraum nur mit 94 Straftaten zu tun. Pro Straftat ermittelten in diesen Jahren also fast sechs Mal so viele BKA-Beamte gegen Linke wie gegen Neonazis.

- Seit April 2000 sind beide Abteilungen zusammengefaßt. Doch die Bagatellisierung rechter Gewalt und die Aufbauschung der Gefahren von links geht auch heute noch weiter. Derzeit sind nach Angaben der Bundesregierung beim BKA 40 Beamte mit Analyse und Auswertung im Bereich Rechtsextremismus beauftragt, nur noch 20 Beamte analysieren linke Gewalt. Gleichzeitig meldet das BKA im Bereich politisch motivierter Gewalt für 2001 bisher 13.071 Straftaten von Neonazis gegenüber 3.349 von mutmaßlichen "Linksextremisten". Pro Straftat werden also auch unter Schily immer noch doppelt so viele BKA-Beamte gegen mutmaßliche "Linksextremisten" eingesetzt wie gegen Neonazis.

Quelle: Eine Erklärung der innenpolitischen Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion, Ulla Jelpke, zur Antwort der Bundesregierung auf eine PDS-Anfrage zur Entwicklung der Planstellen im Bundeskriminalamt in den Bereichen "Rechtsextremismus", "Linksextremismus" und "politisch motivierte Ausländerkriminalität".

Zum BKA siehe auch:
Völlig distanzlos

hagalil.com 07-01-02


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