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Judentum und Israel
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Nazis wollen Hitlers Geburtstag feiern

Im Land der Dichter und Henker 

Der 20. April bietet alten und neuen Nationalsozialisten jedes Jahr einen Anlass zu feiern. Es ist der Tag von Adolf Hitlers Geburtstag an dem auch im nächsten Jahr Nazis in Weimar unter dem Tarnmotto „Meinungsfreiheit für Deutsche, jetzt und überall“ aufmarschieren wollen. 

Bekannt wurde der geplante Termin der breiteren Öffentlichkeit erst durch eine dringliche Anfrage der PDS, deren Beantwortung allerdings in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung des Stadtrates verlegt wurde. Überhaupt scheint die Information der Öffentlichkeit in Bezug auf Rechtsextreme keine hohe Priorität  bei den Stadtoberen und der Verwaltung in Weimar zu besitzen. Eigentlich wäre es die Aufgabe des Weimarer Rechtsdezernenten Michalik gewesen die Fraktionen über die Anmeldung der Nazis zu informieren.

Das „Nationale und Soziale Aktionsbündnis Thüringen“ (NSAW) wirbt auf seiner Homepage für die geplante Hitlerverehrung. Das NSAW kann als eine Untergruppierung des Thüringer Heimatschutzes betrachtet werden und ist sicherlich die wichtigste Organisation von Rechten in der Region. Gegründet wurde das NSAW am 23. Juni 1999 von Mitgliedern der Kameradschaft Eisenach, des Nationale Widerstandes Schmalkalden, der Kameradschaft Unstrut- Hainich, der Kameradschaft Bad Liebenstein und der Anti-Antifa Eisenach. Bis heute schlossen sich der Gruppierung noch an: ZPH Bad Salzungen, Nationaler Widerstand Rennsteig, Skinhead Club Friedrichsroda, AG Propaganda Westthüringen, Nationaler Widerstand Gotha und die Junge Kameradschaft Breitungen.

Die Kameradschaft Eisenach um den Rechtsextremisten Patrick Wischke gilt als Initiatorin des NSAW und leitet es maßgeblich. Das äußert sich in der Anmeldung von Demonstrationen, der Organisation von „Kameradschaftsabenden“ und der Veranstaltung von Rechtshilfeseminaren für unerfahrene Nazis. Bei regionalen Aufmärschen in Eisenach, Schmalkalden und Sonneberg konnte das NSAW in der Vergangenheit zwischen 150 und 200 Rechte mobilisieren.

Auf der Homepage des NSAW findet man an zentraler Stelle nicht nur einen Link zu den Sonderseiten des „Nationalen Widerstandes“, die sich demagogisch gegen die Neuauflage der Wehrmachtsausstellung wenden, und welcher mit der Anspielung „Ruhm und Ehre“ (ohne die SS zu nennen) betitelt ist. Wer sich die Mühe macht und sich in die Rubrik „Wissenswertes klickt, findet dort Links zu diversen rechten Schulungs- und Propagandatexten. Darunter befinden sich an erster Stelle zwei antisemitische Pamphlete. Unter „Zionismus und Rassismus“ findet sich ein Reprint einer Palästina Dokumentation aus dem Jahre 1975, die ursprünglich von der Liga der Arabischen Staaten herausgegeben wurde.

Deren antisemitische Argumentation erinnert stark an das, was heute bei Horst Mahler zu lesen ist. Neben verfälschenden Darstellungen der jüdischen Geschichte werden dort Zionismus und Nationalsozialismus kurzerhand in eins gesetzt. Ein Zitat mag dies veranschaulichen: „Der Begriff einer "auserwählten Rasse" im Zionismus unterscheidet sich vom Begriff einer  auserwählten Rasse" im Nazismus nur durch die Identität dieser Rasse - die Zionisten  prechen von einer «jüdischen Rasse» und die Nazis von einer «arischen Rasse». Rassenbewusstsein führte die beiden Ideologien zu dem Glauben an eine Ueberrasse oder Uebernation, die von einem besonderen historischen Schicksal begünstigt und dazu berufen ist, eine einzigartige kulturelle Mission zu erfüllen.“

Antisemitisches findet sich auch unter dem Link, der betitelt ist: „Wie mächtig sind jüdische Organisationen wirklich?“ Hier steht nicht nur die Hetze, in scheinbar neutralem Wortlaut wohl verpackt, gegen den World Jewish Congress im Mittelpunkt. Eindeutig in der Ausrichtung schließt der Text mit der übergroßen Unterschrift „Deutsche wehrt euch...“. Es ist diese Art von Meinungsfreiheit, welche die Nazis am 20. April nächsten Jahres propagieren wollen. Die Meinungsfreiheit derjenigen, die anderen jegliche Freiheit und in letzter Konsequenz auch das Leben nehmen wollen.

 

is / hagalil.com 12-12-01

 


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