antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 

Nazi-Demonstration am 3. Oktober in Berlin:
Deutscher Kampftag

Demonstrationen von Alt- und Neonazis sind in Deutschland, leider, keine Besonderheit. Nahezu wöchentlich findet irgendwo in der Republik ein Aufmarsch der braunen Kameraden statt. Insofern war die Berliner Veranstaltung der rechtsextremen Szene auch nur eine von vielen. Ihren spezifischen Charakter erhielt sie indirekt durch den Terrorangriff auf die USA und direkt durch die Reaktion deutscher Nazis auf das Ereignis.

In zum Teil strömenden Regen marschierten denn am 3. Oktober rund 1000 Rechtsextreme durch den gutbürgerlichen Stadtbezirk Charlottenburg. Die Berliner Polizei versuchte, weitestgehend erfolgreich, den rechten Marsch vor antifaschistischen Gegendemonstranten zu sichern. Bereits weiträumig wurden vor allem jüngere Menschen, die in den Augen der Beamten den Eindruck von antinazistisch Gesinnten machten, des Platzes verwiesen. Daher liefen die Nazis weitgehend unbehelligt durch die Berliner Strassen, waren aber hier und da mit empörten Menschen konfrontiert, welche mit Parolen und Trillerpfeifen versuchten den rechten Marsch zu stören.

Zu der rechten Demonstration hatte die NPD und das Bündnis Rechts aufgerufen, zuerst unter dem Motto „Deutschland ist größer als die BRD“, welches nach den Angriffen gegen die USA geändert wurde in: „Dem US-Imperialismus friedlich entgegentreten, damit Haß und Terror ein Ende haben“ Schon bald nach den Ereignissen in den USA hatten deutsche Nazis diesen Terrorakt auf Internet-Seiten gutgeheißen und gerechtfertigt. Vor allem der ehemalige Linke und jetzige NPD-Anwalt Horst Mahler hatte gemeinsam mit Reinhold Oberlercher in antisemitischer Weise die Terrorakte als Ende des „Mammonismus“ und als  „berechtigt“ bejubelt. Das brachte Mahler nicht nur Strafanzeigen ein, sondern dürfte auch Argumente für das Verbot der NPD geliefert haben.

Bei der Berliner Demonstration hatte Mahler konsequenterweise auch von den Behörden ein Redeverbot erhalten, weil damit zu rechnen war, dass er eine Rede erneut als Möglichkeit zur Verharmlosung und Legitimierung des Terrors nutzen würde. Während der Abschlusskundgebung der Rechtsextremen posierte Mahler denn auch mit einer roten Binde vor dem Mund, auf welche „BRD-Maulkorb“  beschriftet war. Statt seiner sprachen dann die bekannten Nazi-Kader Frank Schwerdt, Steffen Hupka, Andrea Worch und NPD-Chef Udo Voigt.

An Anti-Amerikanismus standen sie Mahler nicht nach und beschworen ein Ende des „US-Imperialismus“ herauf, welcher den Widerstand der „freien Völker“ hervorrufe. In der befreiungsnationalistischen Diktion der Rechten gehören „die Deutschen“ zu den durch die USA unterdrückten „Völkern“ ebenso wie die Palästinenser. Entsprechend häufig wurde denn auch die Parole „Solidarität mit Palästina skandiert.

Unverständlich bleibt, wieso einem Horst Mahler erst offiziell Redeverbot erteilt wird, seine Gesinnungsgenossen jedoch, ohne das die Polizei einschritt, den Terrorismus schönreden können. Die Polizei, welche angeblich mit 4000 Beamten, Wasserwerfern und gepanzerten Räumfahrzeugen des Bundesgrenzschutz  im Einsatz war hätte solche Ansprachen konsequenterweise unterbinden müssen.

So bleibt der Eindruck bestehen, dass die angetretenen Hundertschaften eher der Einschüchterung von Gegendemonstrantinnen und dem Schutz der Rechtsextremen dienen sollten.

IS / hagalil.com 01-10-01 / 16-Ts-5762

 


DE-Titel
US-Titel

Books

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2013 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved