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Politische Bildung

Tagung zur antirassistischen und nicht-rassistischen Bildungsarbeit

vom 14. bis 16. September 2001 
in Sprockhoevel 

Redaktionelle Anmerkung: Tagungen und Kongresse gegen "Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus" gibt es seit der Sommerloch-Debatte des letzten Jahres in großer Zahl. Sie werden meist wie oben klingend tituliert. Das Problem solcher Tagungen ist zum einen, dass für ihre Organisation ein guter Teil der Gelder verwendet wird, die von den entsprechenden Basisinitiativen, den zum Thema Forschenden oder auch Projekten der politischen Bildung dringend benötigt würden. Ein anderer Teil der Problematik liegt oft in der inhaltlichen Ausrichtung: Als ob mit der Prävention rechter Gewalt das Problem der Nationalsozialistischen Ideologie schon behoben wäre oder auch nur irgendetwas am Nazismus an "die Wurzel gehend wäre, wie der Wortstamm "radikal" suggeriert. Und Fremdenfeindlichkeit klingt halt auch nicht so hart wie Rassismus. Und mit solcher Wortwahl muss denn auch der strukturelle Rassismus, der sich auch in einer repressiven Gesetzgebung gegen Asylsuchende und Migrantinnen ausdrückt, nicht angesprochen werden. Dennoch sind Tagungen und Kongresse nicht aus Prinzip abzulehnen. Wir werden auch zukünftig auf, aus unserer Sicht, lohnenswerte und vorwärtsbringende Veranstaltungen welche Nazismus, Antisemitismus und Rassismus zum Thema haben, hinweisen. Die folgende Einladung des DGB gehört sicherlich in die Kategorie der lohnenswerten Tagungen, wir dokumentieren daher den Einladungstext, das Programm und die Anmeldemöglichkeiten ungekürzt. 

IS/klick-nach-rechts.de

21.06.2001

Einladung

Die extreme Rechte ist in aller Munde. Aber: Rassismus und Diskriminierung kommen aus der Mitte der Gesellschaft, sie sind gravierende Probleme auch in Arbeitswelt und Gewerkschaft. Obgleich die Migrantinnen und Migranten die eigentlichen Verlierer des Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt sind, sind Vorbehalte gegen sie und Rassismus weit verbreitet. Die Gewerkschaften sind hiervon nicht ausgenommen, sondern im Gegenteil sind rechtsextreme Orientierungen unter Gewerkschaftsmitgliedern sogar überproportional vertreten.
Welchen Beitrag kann die gewerkschaftliche und außerschulische Bildungsarbeit leisten, um Rassismus und Diskriminierung entgegenzuwirken? 

Das DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. veröffentlichte im September 1998 den "Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit", dessen Ziel es ist, Nicht-Rassismus als Prinzip in der Bildungsarbeit zu verankern. Das Konzept stieß auf großen Zuspruch innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften und die 2.600 Exemplare der Mappe (davon 1.000 als Sonderdruck für die IG Metall Jugend) waren bis Frühjahr 2000 vergriffen. Weitere Anfragen müssen derzeit auf die Internet-Version www.baustein.dgb-bwt.de verwiesen werden. 

Drei Jahre nach Erscheinen des Konzeptes soll diese Tagung nun Raum geben, Erfahrungen auszutauschen und Impulse für die weitere Arbeit zu geben sowie zu erhalten. Die Tagung bietet in neun Workshops Gelegenheit, verschiedene konzeptionelle Ansätze kennen zu lernen. Wir laden alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen TeamerInnen aus der
gewerkschaftlichen und außerschulischen Bildung herzlich ein.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame Reflexion der bisherigen
Praxiserfahrungen und eine weiterführende konzeptionelle Diskussion.
Wir hoffen, dass die Tagung damit auch der Auftakt für eine
überarbeitete Neuauflage des Bausteins bzw. für geeignete
Bildungsmaterialien sein wird. 

Wir freuen uns auf Euch! 

Die Vorbereitungsgruppe. 

Programm


Freitag, 14. September
bis 19 Uhr Anreise
19 Uhr Abendessen
20 Uhr Eröffnung
Zwischenbilanz:
-Erfahrungen mit nicht-rassistischer Bildungsarbeit
Julika Bürgin, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
- Rassismus in Medien, Politik und Alltag
Prof. Dr. Siegfried Jaeger, Duisburger Institut für Sprach- und
Sozialforschung (DISS) ab 21 Uhr Kleine Kunst und Filme im Salon
außerdem: Kneipe & Gespräche

Samstag, 15. September
9 Uhr Begruessung
- Horst Mathes, IGM Bildungszentrum Sprockhoevel


- Diskriminierung im Betrieb, Rassismus in Gewerkschaften: eine Bestandsaufnahme 

Nihat Öztürk, IG Metall Düsseldorf


- "Neulich im Teamerarbeitkreis..." " ein fingiertes
Podiumstheater zu Grenzen und Elend der Bildungsarbeit


- "Das Problem haben wir nicht"? Aufgaben der (gewerkschaftlichen) Bildungsarbeit gegen Rassismus 

Joachim Beerhorst, IGM Abteilung Hauptamtlichenweiterbildung


- Vorstellung der Workshops mit Einordnung in das Feld
antirassistischer Bildung Malte Leutzsch, Kassel 

12.30 Uhr Mittagessen und Mittagspause


14 Uhr Arbeitsgruppen und Workshops:
- 1. Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit
Projektgruppe "Baustein", DGB-bwt e.V.
- 2. Wie kann interkulturelle Gleichstellungspolitik im Seminar zum Thema gemacht werden? 

Petra Wlecklik, IGM Bildungszentrum Sprockhoevel / Sigrun Scheve, Landesbuero gegen Rassismus (LBR), Rotterdam
- 3. Oekonomie und Gleichheit " Wie kritisieren wir die Standortlogik in der Bildungsarbeit? 

Gerald Scheidler, DGB-Bildungswerk Hessen,
Michael Ebenau, IGM Jena-Saalfeld
- 4. Nichtrassismus in der Berufsbildung 

Siegfried Baegenndoerfer,IGM Bezirk Frankfurt
- 5. Blue Eyed Seyda Kutsal, eye to eye
- 6. Courage " Projektschultage 

Joern Walenta / Britta Kruppa, Zeigner-Kreis, Netzwerk Demokratie und Courage Sachsen
- 7. Was heißt interkulturelles Lernen? 

Sabine Jungk, Landeszentrum fuer Zuwanderung NRW
- 8. BETZAVTA " Miteinander Susanne Ulrich, Zentrum für angewandte Politikforschung an der Uni München
- 9. Demokratie Macht Schule Anne Moeller, Zentrum für Demokratie und Toleranz in MV / Claudia Beimel, IGM Jugend Rostock 

19 Uhr Abendessen


20.30 Uhr Kanak Attak: Revue über migrantischen Widerstand in Deutschland 

Sonntag, 16. September
9 Uhr Austausch der Ergebnisse der Workshops
Praxistransfers :Wie geht´s weiter?

11 Uhr Auswertung, Abschluss

12.30 Uhr Mittagessen und Abreise 

Organisatorische Hinweise
Die Tagung findet im IG Metall Bildungszentrum Sprockhoevel (bei Bochum) statt. Sie beginnt am Freitag, dem 14. September um 19 Uhr mit dem Abendessen und endet am Sonntag, dem 16. September nach dem Mittagessen. Die Tagung wird gemeinsam von dem DGB-Bildungswerk Thueringen e.V., dem DGB-Landesbezirk Thueringen, den IG Metall Bezirken Frankfurt, Hannover und Kueste, der Abteilung Jugend beim IG Metall Vorstand, dem IG Metall Bildungszentrum Sprockhoevel, dem
DGB-Bildungswerk Hessen, der DGB-Jugend Hessen und der
DGB-Jugendbildungsstätte Fulda veranstaltet. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Fahrtkosten werden für Mitglieder der IG Metall entsprechend den Richtlinien erstattet. Für die anderen TeilnehmerInnen bemühen sich die Veranstalter um eine Bezuschussung der Fahrtkosten. Wir hoffen, bald Rückmeldungen zu den anhängigen Finanzierungsanträgen zu erhalten. Wir möchten die Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützen und dafür mit der Anmeldebestätigung eine Telefonliste herumschicken. Alle angemeldeten Teilnehmerinnen erhalten ca. 10 Tage vor der Tagung eine Anmeldebestätigung mit Anreisebeschreibung und organisatorischen Hinweisen. Während der Tagung soll eine Info-Ecke eingerichtet werden. Dort können Praxiserfahrungen aller Art in schriftlicher oder
sonstiger anfassbarer Form ausgelegt werden. Wenn Ihr eigene Texte, Konzepte, Bilder oder Materialien habt, so bringt sie mit nach Sprockhoevel! 

Anmeldung
Tagung zur antirassistischen und nichtrassistischen Bildungsarbeit
(IGM-Seminarnummer: R 037) vom 14. bis 16. September 2001 in Sprockhoevel 

Weitere Information und Anmeldung DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
Julika Bürgin
Warsbergstrasse 1
99092 Erfurt
Telefon 0361-2172711
Fax 0361-2172727
mail julika.buergin@dgb-bwt.de

 


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