Eberswalder Episoden:
Öffentlicher Verkauf von Reichskriegsflaggen
Am Nachmittag des 18. April entdeckten Jugendliche
auf dem Eberswalder Marktplatz einen Stand, auf dem öffentlich
Reichskriegsflaggen angeboten wurden. Als der Inhaber des
Verkaufsstandes der Aufforderung, die Flaggen verschwinden zu lassen,
nicht nachkam, wurde kurzerhand die Polizei informiert.
Die Beamten machten dem Besitzer deutlich, dass die
öffentliche Bewerbung und der Verkauf dieser Flaggen unter Strafe
gestellt sei. Ein Polizist bat um die Herausgabe der Flaggen. Als der
Standbesitzer dieser Bitte nicht nachkam, versuchten die Beamten die
Flaggen zu beschlagnahmen. Hierbei kam es zu Handgreiflichkeiten
zwischen dem Inhaber der Bude, seinem Sohn und einem Polizisten. Der
Sohn des Inhabers griff einen Polizisten tätlich an und wurde daraufhin
festgenommen.
Antifaschistische Jugendliche beobachteten den
Vorgang. Unbeteiligte Händler und Passanten äußerten Unverständnis
gegenüber der Polizei. Als zwei engagierte Jugendliche eine Frau zur
Rede stellten, ob sie es denn gut fände, wenn Relikte aus dem
Nationalsozialismus auf dem Eberswalder Wochenmarkt verkauft werden
würden, antwortete diese: "Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze
weg."
1,3 Prozent - so hoch ist der Ausländeranteil in der
Stadt. Anscheinend ist es den Bürgern und Bürgerinnen wichtiger gewesen,
über die vermeintlich linke Jugendlichen zu schimpfen, als über den
öffentlichen Verkauf von Nazipropaganda.
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18.04.2001 |