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Judentum und Israel
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Das Wies'n-Inferno:
Die Hochzeit rechten Terrors im Westen

Der Abend des 26. September 1980: Mitten im größten Trubel auf dem Münchner Oktoberfest detoniert in einem Abfalleimer eine Bombe. Wo kurz zuvor noch Menschen ausgelassen gefeiert hatten, gellen um 22.30 Uhr Angst- und Todesschreie durch die Nacht. Beim bis heute schwersten terroristischen Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik sterben dreizehn Menschen, 211 weitere werden verletzt. 

Schnell gilt der überzeugte Rechtsextremist Gundolf Köhler als Urheber des Infernos. Der 21jährige hatte eine zur Bombe umgebaute Mörsergranate gezündet, die auch ihn selbst zerriss. Das Motiv des Anschlags wurde nie geklärt: Die Tat könne "sowohl auf eine schwere Persönlichkeitskrise als auch auf Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen" zurückzuführen sein, befand die Bundesanwaltschaft nach Abschluss der Ermittlungen. Unklar bleibt bis heute auch, ob es sich beim Anschlag auf der Wies'n um die Aktion eines Einzeltäters gehandelt hat.

Das Blutjahr rechten Terrors
Das Münchner Attentat war der Auftakt zum bislang blutigsten Jahr des Terrorismus in der Geschichte der Bundesrepublik. Rechte Terrorgruppen und Einzeltäter ziehen eine Blutspur durch Westeuropa. Im Dezember 1980 versuchen Neonazis, Waffen und Munition über die Schweizer Grenze nach Deutschland zu schleusen. Als sie von den Zollbeamten zur Rede gestellt werden, sprengen sich die Schmuggler in die Luft; zwei Schweizer Grenzer sterben. Wenige Wochen später wird das jüdische Verlegerehepaar Lewin erschossen.

Trügerische Sicherheit
Hinter den Anschlägen stecken oft Mitglieder rechtsextremistischer Gruppen - wie die im Januar 1980 verbotene Wehrsportgruppe Hoffmann oder die volkssozialistische Bewegung Deutschland. "In der Öffentlichkeit wurden diese Anschläge zwar mit Entsetzen registriert, aber als Einzelfälle abgehandelt", sagt der Berliner Soziologe Christian Berger. Auch die rückläufigen Mitgliederzahlen rechter Parteien wie der NPD hätten zu dieser vermeintlichen Sicherheit beigetragen: 1981 hatte die Partei mit 6500 Menschen so wenige Mitglieder wie nie zuvor.

Steigende Gewaltbereitschaft und Zulauf für rechte Parteien
"Schon bald mussten Politiker aller Parteien aber erkennen, dass das rechte Problem in Deutschland keinesfalls vorüber ist", erläutert Berger. Die Zahl rechtsextremistischer Straftaten erreicht 1983 einen vorläufigen Höhepunkt. In diesem Jahr wurden auch "Die Republikaner" gegründet. Erstmals seit 15 Jahren verzeichnet die NPD einen Zuwachs an Mitgliedern. Auch in den folgenden Jahren gewinnen NPD und Republikaner an Unterstützung. 1989 ziehen die Republikaner in das Berliner Abgeordnetenhaus. Damit ist erstmals seit den sechziger Jahren wieder eine rechtsradikale Partei in einem Länderparlament vertreten.

Das Attentat am Münchner Oktoberfest

 

Das Buch 
"Nach Hitler Radikale rüsten auf"

ISBN-Nr. 3-570-00566-6
C. Bertelsmann Verlag
/ 40,- DM

  • Teil 1: Täter
    Phoenix 14. Juni 20.15 - 21.45 Uhr,
    Das Erste 14.Juni 21.45 - 22.30 Uhr
    mehr zum Film

  • Teil 2: Führer
    Phoenix 21. Juni 20.15 - 21.45
    Uhr,
    Das Erste 21.Juni 21.45 - 22.30 Uhr

  • Teil 3: Verführer
    Phoenix 28. Juni 20.15 - 21.45 Uhr,
    Das Erste 28.Juni 21.45 - 22.30 Uhr

 


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