Zum Mord durch Nazis in Thüringen
Chronologie der Rechtsentwicklung
in Bad Blankenburg
bis zum Mord an Axel Urbanitz am 24. Mai diesen Jahres
(Thüringen, Landkreis Saalfeld)
Lesen sie zu diesem Vorfall auch:
Wir dokumentieren diese Chronologie der LAG
Antifaschismus/Antirassismus nur leicht verändert
24.12.1998: Eine Sozialarbeiterin wird verbal
gedemütigt und handgreiflich attackiert.
31.12.1998: Eine Gruppe Jugendlicher, die
lediglich zusammen Silvester feiern wollten, wird von mehreren Nazis
gejagt.
Dabei wurden sie unter anderem mit Steinen beworfen und einer von ihnen
wurde zusammengeschlagen. Kurz nach Mitternacht wurde dann noch ein
zweiter Jugendlicher gewalttätig angegriffen.
10.01.1999: Ein stadtbekannter Neonazi (Dirk
T.) verprügelt in der Nacht einen Jugendlichen (T.M.).
März 1999: Erneut wird dieser Jugendliche
(T.M.) angegriffen.
13.05.1999: Zwei Jugendliche werden von rechten
Schlägern mit Autos gejagt.
14.05.1999: Die Mutter eines "links
aussehenden" Jugendlichen (T.M.) wird Abends von zwei Rechten
angegriffen. Dabei wird ihr am Arm eine Schnittwunde zugefügt.
20.06.1999: Bad Blankenburg wird mit NPD und JN
Aufklebern "zugepflastert". Gehäuft werden diese in der Nähe der
Schulen, des "Extra- Marktes" und an dem Schaufenster des China- Imbiss
angebracht. Auch später werden rassistische und faschistische
Hetzparolen durch die städtischen Neonazis in Form von Flugblättern an
Autos und in Briefkästen und Einkaufswagen, sowie durch die Austeilung
von rechtsradikalen Zeitungen, weiter verbreitet.
03. - 04.07.1999: Erneute Übergriffe auf einen
Jugendlichen durch die selben Personen (D.T. und T.).
09.07.1999: Die NPD
betreibt einen Info- Stand in der Siedlung.
Dabei kommt es zu einem Angriff auf einen Deutschen ausländischer
Herkunft (O.A.). Dieser wird gewürgt und man versucht ihn zu berauben.
04.09.1999: Eine Sozialarbeiterin,
Lebenspartnerin von
O.A., die dadurch "auffiel", dass sie verhindert, dass Jugendliche der
JN beitreten, wird von einem Auto mit Nazis verfolgt.
06.09.1999: Es erfolgt ein Drohanruf mit
rechtem Inhalt bei
O.A..
08.09.1999: Die bereits genannte
Sozialarbeiterin wird in
einem Brief, der an ihren Chef gerichtet ist, verleumdet.
07.09.1999: Dem im Juli angegriffenen Mann
(O.A.)wird in Form eines Zettels an seinem Auto erneut gedroht.
11.09.1999: Ein Jugendlicher (P.S.) wird
während der Fahrt in seinem Auto angehalten und aus dem Auto gezerrt.
Ihm wird immer wieder von Steffen T. mit der Faust auf den Kopf
geschlagen und sein Bein in der Fahrertür eingequetscht. Seine schweren
Verletzungen mussten darauf mehrere Tage im Krankenhaus behandelt
werden. Dieser Übergriff wurde erneut von den einschlägig bekannten
Neonazis aus Bad Blankenburg, die auch an dem NPD Stand beteiligt waren,
durchgeführt.
15.April 2000: Nach gescheiterten
Rekrutierungsversuchen durch die JN kommt es wieder zu vermehrten
Übergriffen. Die NPD versucht darauf mit Aufklebern für den Aufmarsch am
1.Mai 2000 in Weimar zu gewinnen und verbreiten damit wieder ihre
faschistische Hetze. Dabei werden auch Autos, Briefkästen und Tore von
Leuten zu geklebt die sich den Naziaktivitäten mehrfach
entgegenstellten. Anschließend werden über die Osterfeiertage die
Einschüchterungsversuche durch tägliches zukleben von Briefkästen mit
NPD Aufklebern und durch
massive Drohungen fortgesetzt.
20. April 2000: Blankenburger Nazis, darunter
Dirk Thiele und Steffen Trobnack, bedrohen Jugendliche im Park mit einem
Messer. Ein linker Jugendlicher (A.K.) wird am gleichen Abend von einem
Auto gestoppt und darauf zusammengeschlagen. Als Folge musste er sich
zur Behandlung ins Krankenhaus begeben.
10. Mai 2000: Der im vorhergehenden Jahr
angegriffene, O.A., wird im Schwarzatal von dem hier mehrfach erwähnten
Nazi D. Thiele zusammengeschlagen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass
entgegen den Pressemeldungen, der Täter nicht alleine sondern in
Begleitung zweier anderer war und das dieser keinen angetrunken oder gar
betrunkenen
Eindruck machte.
19/20.Mai 2000: An einer Gartenparty nehmen
ca.30 Nazis aus Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg teil. Im Umfeld
wurden im Stadtpark 3 Antifas von 5 Nazis aus den Reihen des "Schwarzaer
Jungsturm´s" belästigt und verbal attackiert. 2 Jugendliche wurden auf
ihrem Heimweg von mehreren Nazis, in der Nähe der Party
zusammengeschlagen.
Juni 2000: Nach einer geglückten
Multikulti-Woche wurde das Auto der städtischen Sozialarbeiterin
demoliert. Es folgten wieder vermehrt Drohanrufe.
Silvesternacht 2000/2001: Zwei Jugendliche
wurden von mehreren, in der Stadt unbekannten, Neonazis verprügelt.
April 2001: Zwei Jugendliche wurden in der Nähe
der Esso- Tankstelle am Pennymarkt am nach Hause gehen gehindert und
bedroht von einem Auto voller Faschisten aus Gotha.
Mai 2001: Jugendliche die am Pennymarkt Nähe
Esso Tanke
Breakedance übten wurden von Faschisten durch die Stadt gejagt.
24.05.2001 Axel Urbanitz wurde von dem hier
schon mehrfach
erwähnten Steffen ermordet. Dies war der vorläufige und
schrecklichste Höhepunkt faschistischer Gewalt in Bad Blankenburg.
27. Mai 2001: Jugendliche die sich zu einer
Mahnwache zusammen fanden und anschließend einen Mahngang durch die
Stadt führten forderten die Stadtväter auf sich öffentlich gegen Nazis
zu Positionieren. Doch der Bürgermeister, der erst nach Besetzung des
Marktplatzes, die Zeit fand der Familie zu kondolieren und sich die
Positionen der Jugendlichen anzuhören, erklärte jeglichen Protest an
seiner Politik zu einem Verbrechen. Der Stadtabgeordneten Meinung nach
sollte das Problem nicht in die Öffentlichkeit, um Schaden von der Stadt
abzuwenden. Sie haben nichts gelernt. Wer dazu schweigt beteiligt sich
an Mord!
Fast täglich werden dem Infoladen neue Meldungen von
Übergriffen der Neonazis gemacht. Besonders in der Nähe der ESSO
Tankstelle mussten Jugendliche Ihre Fitness unter beweis stellen, indem
sie vor Faschisten wegrennen mussten. Der Tankstellenbetreiber sieht in
den nächtlichen Gästen keinerlei Bedrohung. Zumal er auch einen
bekennenden Neonazi und NPD- Mitglied meist in der Nacht beschäftigt.
Dieser versuchte auch an die jetzt geheime Telefonnummer von zwei
aktiven Antifas zu kommen. Dabei wurde auch von einem Kopfgeld dafür
gesprochen, welcher sich um die 1000,-DM bewegt. Außerdem steht er
(Hildebrand) in engem Zusammenhang mit der Camsdorfer
Zollhaus-Naziszene. All diese Vorgänge sind nur die Spitze des
Eisberges. Während im Land- und Bundestag PR-wirksam Resolutionen
verabschiedet werden, schweigen die Verantwortlichen in Städten und
Gemeinden zu den Entwicklungen im sogenannten Hinterland, die von den
Neonazis zu "national befreiten Zonen"
entwickelt werden sollen.
Jeder kann was gegen Nazis tun!
Infoladen daa-bablabu: LAG Antifaschismus/Antirassismus Thüringen
Rudolfstr. 47/E2
99092 Erfurt
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www.lag-antifa.de
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11.06.2001 |