Prozessbeginn um Anschlag auf Düsseldorfer Synagoge
Jugendliche Nordafrikaner waren geständig
In einem ersten Strafprozess wegen des
Brandanschlages auf die Düsseldorfer Synagoge muss sich ein 19-jähriger
gebürtiger Jordanier vor Gericht verantworten. Ebenso wie sein 20 Jahre
alter Mittäter, ein aus Marokko stammender Mann mit deutschem Pass,
gestand der Angeklagte den Brandanschlag.
Das Verfahren gegen den älteren der beiden Täter wurde
abgetrennt, da er sich noch wegen der Beteiligung an Ausschreitungen vor
der Alten Synagoge in Essen zu verantworten hat. Das Verfahren wegen
beider Vorwürfe wird am 4. April verhandelt werden.
Während ihrer polizeilichen Vernehmung hatten die
beiden jungen Männer angegeben, dass sie in der Nacht zum 3.Oktober 2000
drei Molotow-Cocktails auf die Synagoge geworfen hätten. Sie erklärten
nach ihrer Festnahme, sie hätten so ein Zeichen gegen die israelische
Politik in den besetzten Gebieten setzen wollen. Die Polizei fand bei
Hausdurchsungen bei ihnen auch antisemitisches und rechtsextremes
Material.
Im heute eröffneten Verfahren wirft die Düsseldorfer
Staatsanwältin Gabriele Hinzen dem jüngeren der beiden versuchte schwere
Brandstiftung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Nach Vermutungen
eines Sprechers der Staatsanwaltschaft ist es möglich, dass beide Täter
mit einer Bewährungsstrafe davonkommen, da sie noch nicht vorbestraft
seien.
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06.03.2001 |