NPD-Jugendorganisation will SS-Mann in Treptow
ehren
Nazifeier geplant
Die Jungen Nationaldemokraten (JN) planen für
diesen Samstag eine Großveranstaltung in Treptow. In einem Aufruf an
ihre Anhänger kündigt die Jugendorganisation der rechtsextremen NPD eine
Gedenkfeier für den SS-Mann Kurt Eggers an. (TAZ, 13.03.2001)
Treffpunkt für das Nazi-Gedenken soll der S-Bahnhof
Schöneweide sein, der genaue Veranstaltungsort wurde nicht bekannt
gegeben. Vorgesehen ist auch der Auftritt des rechtsradikalen Musikers
Jörg Hähnel. Die Polizei ist über die geplante Veranstaltung informiert.
Es werde zurzeit noch geprüft, ob es sich bei der Veranstaltung um eine
"eindeutige Verherrlichung des Nationalsozialismus" handele. Das
Nazi-Gedenken ist allerdings eine private Veranstaltung, die nicht wie
eine Demonstration angemeldet werden muss und deshalb nicht von der
Versammlungsbehörde verboten werden kann. Rechtsextreme Straftaten im
Rahmen der Veranstaltung würden aber verfolgt, sagte ein Sprecher der
Polizei. Die PDS hat bereits eine Gegenkundgebung für Samstag um 15.30
Uhr am S-Bahnhof Schöneweide angemeldet. Wir wollen deutlich machen, was
wir von Rechtsextremismus halten", sagte eine Sprecherin.
An der Veranstaltung werden auch antifaschistische
Gruppierungen teilnehmen. "Wir finden es unhaltbar, dass in Treptow
SS-Kämpfer glorifiziert werden können, während nicht-rechte und
nicht-deutsche Menschen um ihre Gesundheit fürchten müssen," erklärte
Sylvia Kurz, Sprecherin der "Treptower Antifa Gruppe". Die Antifa wertet
das SS-Gedenken als einen weiteren Versuch der Partei, Anhänger im
Südosten Berlins zu rekrutieren. Veranstaltungen dieser Art seien bei
jungen Rechten sehr beliebt und würden von der Partei genutzt, um einen
aktiven Nachwuchs zu gewinnen. Die Gegend um den S-Bahnhof Schöneweide
gilt als Treffpunkt für die organisierte Rechte.
Julia Harbeck/TAZ
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13.03.2001 |